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MS-Diagnose und Therapie im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz (KI)

Mit künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich nicht nur Texte und Bilder erstellen. Sie kann bei der Diagnose und dem Verlauf von Multipler Sklerose helfen. Wie genau, dazu antwortet Professor Tjalf Ziemssen kommenden Dienstag im AMSEL-Expertenchat.

Multiple Sklerose ist eine sehr komplexe Erkrankung. Dadurch, dass bei ihr das zentrale Nervensystem (ZNS) beschädigt wird, kann es zu Ausfällen im gesamten Körper kommen. Neurologische Untersuchungen, auch moderne Bildgebung wie die Magnetresonanztomographie (MRT) kommen zum Einsatz, wenn es darum geht, eine MS neu oder auch im Verlauf zu diagnostizieren. Ohne künstliche Intelligenz ist man auf die Erfahrung von Radiologen, Neurologen und einigen anderen Fachmedizinern und Therapeuten angewiesen.

Das wird auch weiterhin so bleiben. Allerdings kann KI die Diagnose genauer und schneller gestalten. Ein Beispiel hierfür sind MRT-Bilder, aber auch Audioaufnahmen oder Ganganalysen.

Ein Neurologe, der auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz bereits viel Erfahrung gesammelt hat, ist Professor Tjalf Ziemssen aus dem MS-Zentrum in Dresden (Ziemssen ist Direktor des Zentrums für Klinische Neurowissenschaften und stellvertretender Klinikdirektor der neurologischen Universitätsklinik Carl Gustav Carus in Dresden). Auf dem Ärzte-Symposium der AMSEL vergangenen Herbst hat er über den digitalen Zwilling berichtet. Er und sein Team füttern ein digitales, multimodales System und sammeln so viele Daten. Diese wiederum werden mit einem Algorithmus ausgewertet.

KI entdeckt Veränderungen bei MS schneller

Ziemssen betonte auf dem AMSEL-Symposium vor Kolleginnen und Kollegen, dass sie auf diese Weise Verschlechterungen, zum Beispiel beim Gehen, schon feststellen, bevor sie dem Patienten/ der Patientin selbst auffallen. Das wiederum fließt ein in die symptomatische Therapie der Patientinnen und Patienten. Die künstliche Intelligenz kann auch ein gesteigertes Sturzrisiko erkennen. Mittels Sprachaufnahmen lassen sich hier früh Einschränkungen erkennen und gegensteuern, zum Beispiel mit Logopädie. Das Gute an digitalen Daten, die zum Beispiel mit dem Smartphone vom Patienten selbst gesammelt werden können, ist auch, dass sie ebenso digital übermittelt und ausgewertet werden können. Das reduziert weite Wege zur Arztsprechstunde.

  • Aber was kann KI wirklich?
  • Wie kann sie mir bei MS genau helfen?
  • Gibt es auch Gefahren?
  • Welche Zentren, außerhalb von Dresden, bieten noch diese Dienste?
  • Kann die KI auch bei der Auswahl der Immuntherapie helfen?
  • Welche Voraussetzungen braucht mein Smartphone, um KI bei der MS-Diagnose zu nutzen?
  • Wie kommunizieren wir dann mit dem Arzt/der Ärztin?

Prof. Tjalf Ziemssen beantwortet alle Fragen rund um die Multiple Sklerose im Zeitalter der KI am kommenden Dienstag, 19. März 2024 von 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr im Multiple Sklerose-Expertenchat der AMSEL.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.03.2024