Ihre Zukunft heißt Ben Noah

Denn seit Anfang April ist Ines (30) stolze Mama. Geplant war die Schwangerschaft nicht, aber die junge Frau hätte sich auch niemals durch die MS von ihrem Kinderwunsch abbringen lassen. Dass es nun so gekommen ist, macht die Freude umso größer. „Unser Sohn hat unsere kleine Welt noch schöner gemacht“, strahlt sie vor Glück. Wer fragt denn nach der Zukunft, wenn er sie schon in den Armen hält? Ines sieht den neuen Erdenbürger als Aufgabe, in die es hineinzuwachsen gilt. Die alten Pläne und Ziele lege sie erst mal auf Eis – letztes Jahr war noch die Rede von Reisen in alle europäischen Hauptstädte. Neue würden sich mit der Zeit von selbst ergeben.

„Alles ist möglich, auch mit MS“, so ihr Credo. Der Kleine wird sie zwar künftig ab und zu an ihre Grenzen schicken, aber das würde er auch ohne ihre Krankheit. Beruhigend sei die Unterstützung ihres Mannes, ihrer Familie, der Schwiegerfamilie und Freunde, auf die sie immer zählen könne. Medikamentös ist sie sehr gut eingestellt, lebt inzwischen schon neun Jahre mit MS und hat das Glück, dass sie kaum Einschränkungen hat und ihre MS sogar manchmal einfach vergisst. Bisher war sie als Buchhalterin in Vollzeit tätig, daneben sportlich sehr aktiv im Studio und beim Schwimmen. Sport sei ihr Allheilmittel, besonders für die Fatigue. Als Sprecherin der Jungen Initiative Ortenaukreis rät sie anderen jungen Betroffenen gerne dazu und unterstützt vor allem auch Neudiagnostizierte bei allen Fragen, die sich ihnen aufdrängen. Sie selbst hatte sich mit der Diagnose alleingelassen gefühlt, und das war ihr Ansporn, sich ehrenamtlich bei der AMSEL zu engagieren.

Ihre Lebensmotto „Family – where life begins and love never ends (Familie – wo das Leben beginnt und die Liebe niemals endet)“ hat mit der Geburt ihres Sohnes eine weitere, noch tiefere Dimension erhalten. Wen wundert da noch ihre Zukunftsvision: „Meine Zukunft mit MS ist Minimum genauso lebenswert wie ohne MS“?