Hallo Danke_Marius!
Das ist keine einfache Entscheidung und ich wünsche dir da alles Gute! Ist ja immer sehr individuell und leider kann ja noch keiner vorhersagen, welche Therapie bei wem am Besten hilft. Finde es eine gute Idee, dass du dich da ein bisschen umhörst, um die Entscheidung für dich persönlich besser treffen zu können. Für mich war es vor allem auch hilfreich, dass ich einen sehr guten Eindruck von meinem Neurologen und den Ärzten in der Reha-Klinik hatte (fachlich, persönlich, individuell, neutral - vor allem Bauchgefühl natürlich - als Laie kann man das ja nicht wirklich beurteilen
) und diese unabhängig voneinander das Gleiche für mich empfohlen hatten und anderen Patienten wiederum anderes mit für mich plausibler Begründung.
Meine Symptome waren bei meiner Diagnose vor knapp 3 Jahren recht ähnlich wie bei dir - wobei das ja auch nicht unbedingt was heißen muss. Anzahl und Lokalisation der Läsionen und überhaupt der MS-Verlauf sind ja doch immer recht individuell.
Mir wurde damals empfohlen mindestens gleich mit einer Basis-Therapie (Kategorie 1) zu starten und dann Copaxone oder eventuell auch gleich mit Kategorie 2 und dann Gilenya. Zeposia hatte das Krankenhaus als Alternative innerhalb der damals laufenden Studie empfohlen - dem Neurologen war das damals aber noch zu neu und wollte das nicht riskieren und wenn dann lieber auf das schon bekanntere Gilenya setzen. Aber ob man das jetzt immer noch wo empfehlen würde? Die Tendenz geht ja inzwischen eher zu “hit hard and early”.
Sowohl der Neurologe, als auch die Reha-Klinik haben mich genau dazwischen gesehen, also zwischen Kategorie1 und 2. Es war also letztendlich ein Abwägen, ob gleich schon eine etwas höhere Wirkung, aber auch ein höheres Nebenwirkungsrisiko oder erst mal Basistherapie mit geringeren Nebenwirkungen.
Hatte mich dann vor allem auf Grund der potentiellen Nebenwirkungen erst mal für Copaxone entschieden. Das ging auch 2,5 Jahre gut und hätte eventuell auch noch länger gut gehen können - allerdings weiß man ja auch nicht, wie es ohne Copaxone gewesen wäre 
Nachdem ich gesundheitsbedingt das regelmäßige Spritzen von Copaxone nicht mehr sicherstellen konnte und dann eine neue Läsion in kritischer Lage hatte, wurde mir Kesimpta empfohlen (natürlich auch in Abhängigkeit einiger weiterer individueller Faktoren) und habe die Therapie damit nun nach längerem Überlegen und Beraten lassen gestartet. Finde die nur noch monatlichen Injektionen sehr entspannt, wirkt aber natürlich nun deutlich stärker auf den Körper ein. Bin gespannt wie es mir damit jetzt dann weiter geht.
Was die Hand angeht: Weißt du schon, dass es bei den Ergotherapeuten auch speziell ausgebildete Handtherapeuten gibt? Das wurde mir in der Reha-Klinik nach dem ersten Schub empfohlen - hat mir sehr gut getan. Konnte erst auch nicht mehr schreiben und hab das dann langsam immer mehr gesteigert, bis ich da keine Einschränkungen mehr gemerkt habe. Auch mit den Sensibilitätsstörungen haben sie mir sehr gut helfen können.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute bei deiner Entscheidung!
Viele Grüße!