@Snoopy Ich glaube, die Diagnose MS ist in meinem Fall schon gesichert und es geht nur darum, zu ermitteln, wie schnell meine MS (tatsächlich) voranschreitet. Ich fragte den Neurologen im Krankenhaus ein paar Tage nach Mitteilung der Diagnose (bis dahin hatte ich zum Thema MS gegoogelt), ob eine Fehldiagnose ausgeschlossen werden könne und ob es nicht vielleicht KIS sei? Er meinte “Bei Ihnen hätte ich gar keine Liquoruntersuchung gebraucht, Sie haben sicher MS. Sonst sähen die Läsionen anders aus und säßen an anderen Stellen.” Auf mich wirkte er, als hätte er mit MS viel Erfahrung.
Eigenrecherche ergab dann auch, dass z. B. bei NMOSD die Läsionen häufig im Rückenmark und im Bereich der Sehnerven sitzen, meist größere, zusammenhängende Bereiche, im Rückenmark oft als langezogene “Fäden”. Ich hab “nur” kleinste Läsionen verstreut im Hirn. Es wurden wohl kontrastmittelaktive Läsionen gefunden und ältere, nicht mehr kontrastmittelaktive Läsionen (aber da muss ich nochmal nachfragen). Der Liquorbefund war auch positiv. Bei KIS gäb’s afaik nur frische, kontrastmittelaktive Läsionen und keinen positiven Liquorbefund, da der Liquor erst zeitversetzt nach aktiven Läsionen positiv wird (ist das korrekt so?).
Im Nachhinein frage ich mich, ob ich nicht doch schon früher erste MS-Symptome hatte? 
Die letzten Jahre hatte ich ab und zu eine Art Schwindelanfall, jeweils nur für wenige Sekunden. Ein Ziehen im Kopf, wo mir etwas “schwummrig” wurde, ich kurz stehenbleiben musste und mir die Augen verkneifen. Kann natürlich auch stressbedingt gewesen sein.
Außerdem hatte ich im Zeitraum von ein bis zwei Jahren vor Diagnose zwei- oder dreimal Harndrang, ohne wirklich Pinkeln zu können. Wenn ich mich recht erinnere, meist vor dem Zubettgehen. Urin kam dann nur tröpfchenweise. Kann evtl. auch jeweils eine leichte Harnwegsinfektion gewesen sein, ich hatte aber keine Schmerzen und das Problem mit dem Wasserlassen hielt immer nur für wenige Stunden bis ein, zwei Tage an (ist sowas von MS bekannt?).
Tritt das Fußheberproblem eigentlich für länger auf oder nur für ganz kurz? Bin die letzten Jahre ein paar Mal über Gehsteigkanten und Baumwurzeln (beim Waldlauf) gestürzt, weil ich wohl das rechte Bein bzw. dessen Fußspitze nicht weit genug anhob. Immer mit der Fußspitze gegen das jeweilige Hindernis und dann gestolpert oder gestürzt. Hatte aber nie das Gefühl, das Bein weniger anheben zu können. War halt passiert und das Bein wurde vor einigen Jahren aber auch operiert. Konnte damals, nach einer Quadrizeps-Sehnenruptur, das Bein gar nicht mehr abwinkeln oder vernünftig anheben. Erst nach OP und wochenlanger Physiotherapie wieder.
Ich verfasse gerade eine E-Mail an eine relativ nahegelegene MS-Ambulanz, wo der leitende Chefarzt in mehreren Fachartikeln zu “Hit hard and early” zitiert wird (er scheint die Methode für gut zu befinden). Möchte auf diese Art vorab abklären, ob ein Termin überhaupt Sinn macht (auf den ich ja wahrscheinlich bis nächstes Jahr warten muss) oder ob keine Chance auf Kesimpta als Erstlinientherapie besteht (dann verliere ich nicht unnötig weitere Zeit, mit Warten auf einen sinnlosen Termin). Mal schaun, was dabei rumkommt. Ganz sicher bin ich mir wegen “Hit hard and early” eh nicht, aber ich tendiere dazu.