Hi Marc696,

es gibt ein Behandlungsschema beim Non-Hodgkin-Lymphom in Komnination mit einer Chemoterapie noch 375mg/m2 Körperoberfläche zu geben.

Das hat aber nichts mit dem Behandlungsschema bei MS zu tun. Und solche Falschinfos können extrem verwirren:
http://www.ms-life.de/ms-community/diskussionsforum/beitraege/therapieerfahrung/zinbryta_daclizumab_nebenwirtkungen/seite/13/?print=hbrbbel#pid72321

Bei MS wird das Rheumaschema angewendet.
http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/000165/WC500025821.pdf

“Rheumatoide Arthritis
Patienten, die mit MabThera behandelt werden, müssen bei jeder Infusion den Patientenpass erhalten.
Ein Behandlungszyklus mit MabThera besteht aus zwei intravenösen Infusionen zu je 1.000 mg. Die empfohlene Dosierung von MabThera beträgt 1.000 mg mittels intravenöser Infusion, gefolgt von einer zweiten intravenösen Infusion zu 1.000 mg zwei Wochen später.
Die Notwendigkeit weiterer Behandlungszyklen sollte 24 Wochen nach dem vorherigen Zyklus beurteilt werden. Eine weitere Behandlung zu diesem Zeitpunkt sollte erfolgen, wenn noch eine Rest-Krankheitsaktivität vorhanden ist. Ansonsten sollte eine weitere Behandlung so lange hinausgezögert werden, bis die Krankheitsaktivität wieder ansteigt.
Die zur Verfügung stehenden Daten lassen darauf schließen, dass ein klinisches Ansprechen in der Regel innerhalb von 16 - 24 Wochen nach einem ersten Behandlungszyklus erreicht wird. Bei Patienten, die während dieses Zeitraums keine Anzeichen für einen therapeutischen Nutzen zeigen, sollte eine Fortführung der Behandlung sorgfältig überdacht werden.”

Die Überwachung ist so weit ich weis vorgegeben worden, wobei die Infos im Patientenpass stehen und den habe ich von Ocrelizumab noch nicht gesehen.

Hast du einen oder sind das alles nur Vermutungen von dir, wie die genaue Überwachung stattfindet?

Wichtig ist dabei, die speziellen Blutuntersuchungen können nur in wenigen Laboren stattfinden und das Blut muss innerhalb von wenigen Stunden untersucht werden.

Was ich bei Ocrelizumab ehr kritische sehe, ist dass es in Praxen verabreicht wird und nicht nur in MS Ambulanzen oder Kliniken.

Grüße
Lucy

Ich habe die ersten zwei bzw. drei Infusionen hinter mir (Juni/Juli 2017 die zwei halben und Ende Dezember 2017 die zweite ganze). Kann gerne meine Erfahrungen teilen. Was interessiert dich denn? Allergische Reaktionen? Ja, hatte ich bei allen. Bei der ersten halben ist die Wahrscheinlichkeit höher. Aber nichts, was man mit zusätzlichen Gaben von Cortison und Antihistaminika (Benadryl) nicht in den Griff bekommen würde. Rechtzeitig melden, wenn was komisch ist, dann stoppen sie die Infusion, verabreichen mehr Medis und lassen die Infusion notfalls langsamer durchlaufen; ich warte immer zu lange, weil ich keine Umstände machen möchte. Allergische Reaktionen waren bei mir Jucken, Quaddeln, Anschwellen der Atemwege (von oben nach unten); beim ersten Mal während der Infusion, beim zweiten Mal gleich danach und bei der dritten ganzen wieder währenddessen. Nach den Infusionen war ich eine Zeit lang ziemlich KO. Auf Facebook gibt es mehrere amerikanische FB-Gruppen zu Ocrevus, da gibt es jede Menge Erfahrungsberichte. Alles Gute!

Hallo Lucy,

Worauf ich hinaus will, ist dass das bei Ocrelizumab zugelassene Behandlungsschema deutlich waager ist als bei Rituxan und das starre Infusionstermine - sprich alle 6 Monate - dem aktuellen klinischen Wissen zur Rekonstruktion der CD20 Zellen nicht entsprechen.

Alles deutet darauf hin, dass die Dauer der Wiederherstellung bei Ocrelizumab individuell ist und durchaus länger als 6 Monate sein kann. (Womöglich auch deutlich kürzer falls körpereigene Antikörper entwickelt werden).

Sowas kann man nur angehen, indem einerseits das entsprechendenü Monitoring der
CD19/CD20 Zellen, andererseits eine Flexibilität der Terminvergabe bei Infusionen eingerichtet wird.

Ich mache selber keine solche Therapie, kann aber von dem was ich bisher erfahren habe, nur darauf schließen, dass sowas aktuell nicht in dem Maß stattfindet. Das bedeutet m.E. wohl, dass jede(r) der/ die eine solche Therapie startet, im eigenenen Interesse hierauf hinweisen sollte.

Ein Neurologe, bei dem die Sprechstundenhilfe am Ende des Infusionstermins einem ein Zettel mit dem folgenden Termin in die Hand drückt ohne weitere Überlegungen oder Kontrolle kann m.E. potentiel viel Schaden anrichten.

Ich wollte daher nur wissen ob du das mit deiner Rituxan Erfahrung auch so siehst.

Gruß,
Marc

Ich wollte daher nur wissen, ob dieses

Hi Marc696,

die Blutkontrollen sind vorgegeben.

Die erste ist nach 2 Wochen, dann nochmal 2 Wochen und dann alle 4 Wochen.

Und dann nach 3 Monaten zum ersten mal die B-Zellen.

Und auch alle 3 Monate eine neurologische Untersuchung.

Die Frage ist, ob sich der Patient daran hält, und das der Neurologe ein Labor hat, dass die Untersuchung der B-Zellen durchführt. Von daher sollte es meiner Meinung nach nur in Kliniken gegeben werden.

Die Erfahrungswerte sagen halt aus, dass nach ca. 6 Monaten die B-Zellen zurückkommen, bei einigen schneller bei anderen langsamer.

Unter 5 Monate darf keine weitere Infusion erfolgen, auch wenn die B-Zellen schon wieder da sind.

Grüße
Lucy

Hallo Radlerin,

musste gerade schmunzeln, weil ich mich in deinem “lieber nichts sagen, man will ja nicht stören” direkt wiedererkannt hab. Solange die Störfaktoren sich auf Quaddeln und so beschränken, bin ich beruhigt. Und dass man danach erstmal nicht zu gebrauchen ist, hatte ich gehört bzw. mir gedacht.

Hattest du danach den Eindruck, dass es ein Problem ist, irgendwann nicht mehr “unter Aufsicht” zu sein? Was würdest du sagen, wie lange sollte man vielleicht besser nicht sich selbst überlassen bleiben?

Wenn nach 2 Wochen dann Portion 2 kommt, ist der Körper dann schon etwas drauf eingestellt, was passiert oder ist der Effekt, bzgl. Erschöpfung derselbe? Was ist für dich “eine ganze Zeitlang KO”? Im Normalfall stecke ich ziemlich lange recht viel weg (vermutlich zu viel, ich sollte mal öfter halblang machen).

Danke dir für deine Hinweise.

> Hi Marc696,

> die Blutkontrollen sind vorgegeben.

Hi Lucy,

Worüber schreibst du nun? Rituxan oder Ocrelizumab?

Zu Ocrelizumab kann ich in den Zulassungsinformationen hierzu nichts finden.

Weder bei der EMA:
http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/004043/WC500241124.pdf

Noch bei der FDA:
https://www.accessdata.fda.gov/drugsatfda_docs/label/2017/761053lbl.pdf

Darauf will ich ja hinaus. Wenn ein Neurologe / eine Ambulanz sich selbstständig das Behandlungschema von Rituximab aneignet und bei Ocrevus durchführt dann ist das freiwillig. Steht aber nicht so in den offiziellen Vorgaben für die Verabreichung von Ocrevus.

Oder gibt es irgendein FDA / EMA Dokument das ich übersehen habe?

Gruß,
Marc

Hallo,
ich habe letzten Dienstag meine erste Infusion. Stationär mit Überwachung Herz, Kreislauf, Blutdruck.
Erst gab es nochmal Korti, dann Fenestyl i.v. Dann Ocrelizumab 300 mg. Nach Blutdruckmessung wurde die Tropffrequenz erhöht?.

Nebenwirkungen hatte ich keine (eventuell kratzen im Hals).

Los ging es um mittag um eins, fertig war ich um fünf. Danach wurde ich aber weiter überwacht bis sieben oder acht.
Dann war alles fertig.
Am schlimmsten war mir das lange liegen. Keine Toilette, danach war ich fix und fertig.
Aber schon zur Nacht war ich wieder in der Lage allein ohne Hilfe zur Toilette zu schleichen.
Am anderen Tag ging es nach Hause.

Am 20. 3. gibt es die zweite Infusion, wieder stationär.

Die weiteren Termine sind dann nicht mehr stationär sondern ambulant 600 mg natürlich dauert das dann länger (ca. 6 Stunden mit Nachbeobachtung)

Mal sehen wie es so läuft…

LG

Danke Heike, das liest sich doch schonmal ganz positiv. Bis auf - sie haben dich nicht zur Toilette gelassen? Organisatorisch nicht möglich, oder wieso?

Freut mich für dich, dass es so komplikationslos geklappt hat. Wünsche ich mir auch.

Ja, absolut. Nie alleine bleiben, das kann schnell gehen. Wenn so langsam die Atemwege zugehen, zuerst die Nase, dann der Rachen und dann der Hals beginnt man sich schon Sorgen zu machen, wegen Atmen und so. Hatte ja noch nie eine Allergie in meinem Leben, deswegen war mir das komplett neu. Dann hat sich herausgestellt, dass sie kein Benadryl zur Hand hatten und es erst aus der KH-Apotheke (um 22 h) holen mussten und das hat gedauert und gedauert, da ist mir schon das Lachen vergangen. Mein Neuro war natürlich schon zu Hause im Bett, als sie ihn angerufen haben, und konnte auch nix machen. Mein Mann hat dann schon einen der Ärzte angeschrien, rennt´s endlich und holt´s das verdammte Mittel. Hat aber ne halbe Stunde gedauert, bis es zur Hand war. Aber es wirkt ja rucki-zucki. Ich war dann eine Nacht im KH zur Beobachtung. Weil sie die Infusionsgeschwindigkeit auch nicht erhöhen konnten, weil dann jedesmal allergische Reaktionen waren, hat der Spaß auch recht lange gedauert (ca. 8 h + Medis vorher und nachher). Bin aber sicher nicht der Normalfall.

WC-Gang war bei mir schon möglich. Habe einfach den Infusiomat ausgesteckt und bin damit ins Klo gerollt, die haben ja eine Batterie und laufen weiter. Bei mir war jede Infusion stationär, schon von vornherein so angesetzt.

OK, danke, also zusehen, dass bis zum nächsten Tag jemand da ist oder ich bei jemandem bin. Termin 1 ist dahingehend organisiert, Nr. 2 ist auch kein Problem.

Ja, das glaube ich, dass Atemnot da die mit übelste NW ist. Du sagst, du bist bestimmt kein Normalfall, aber wer ist schon normal? Vorhersagen kanns ja keiner.

Aber dir geht es gut soweit, seit du damit in Behandlung bist?

Zwischen den beiden halben O-Infusionen war ich ziemlich gerädert; zuerst putscht das Kortison, das man vorher bekommt, noch auf, und dann war ich eigentlich immer nur müde. Nach der zweiten halben auch ähnlich. Die Abgeschlagenheit hat nach der 2. halben mehrere Wochen angedauert, dann ging es bergauf und ca. 5 Monate nach der 2. halben hatte ich wieder mehr Fatigue und generell Symptome, vermutlich sind da die B-Zellen schon wieder nachgebildet (hatte aber keinen Test). Das sagen viele, dass sie 2-4 Wo vor der ganzen Infusion wieder vermehr Symptome haben. Manche lassen sich die ganze deswegen vorher geben, also nach 5 Monaten statt nach 6. Nach der ganzen Infusion war ich sehr schlapp und bin die ersten Tage nur zu Hause gewesen. Die nächste ist bei mir dann wieder Im Juni (also die 3.). Die Wirkung von O soll frühestens nach 6 Monaten einsetzen, hat mein Neuro gesagt, mit den besten ab der 2. ganzen (hoffe ich auch, weil ich bis jetzt nicht viel gemerkt habe)

Natürlich hätte ich darauf bestehen können auf Toilette zu gehen.
Aber es war noch ein Notfall aufs Zimmer gekommen (Schlaganfall) und mit Vorhang zwischen den Betten mußte es auch mit Bettpfanne gehen. Ich wollte nicht auch noch dazwischen wanken, denn mein laufen ist sehr schleppend.

Hi Marc696,

das steht in der Fachinfo von Rituximab bei NMO drin.

Das die Neurologen sich alle unterschiedliche Dosierungen ausdenken liegt auch daran, dass die teilweise eigene Studien in den einzelnen Häusern durchführen.

Vor allem dann, wenn die Krankenkasse keine Kostenübernahme gibt. Dann geht das nur in den Studien.

Für Ocrelizumab baruchen die keine Kostenübernahme mehr. Das kann ohne Probleme verordnet werden. Und damit gibt es auch keine einzelnen Krankenhausstudien mehr.

Einige Kliniken haben die bisherigen Studien einfach weiter geführt, vor allem weil die damit auch die Kostenübernahmen damit begründet haben.

Für Ocrelizumab ist die Fachinfo noch nicht frei verfügbar, aber das Monitoring wird identische Empfohlen.

Die Frage ist dann ehr, ob sich die Ärzte daran halten und ob auch die Anwender selbst interesse daran haben, bzw. auch aufgeklärt worden sind.

Grüße
Lucy

Hi Radlerin,

die Notfallmedikamente müssen bei einer Orcelizumab Infusion vorhanden sein, und zwar auf Station!

Denn bei ca. 10% der Anwender kommt es zu Allergischen Reaktionen die teilweise eine sehr schnelle Reaktion verlangen.

Und das kann immer wieder passieren.

Grüße
Lucy

> Für Ocrelizumab ist die Fachinfo noch nicht frei verfügbar, aber das Monitoring wird identische Empfohlen.

> Die Frage ist dann ehr, ob sich die Ärzte daran halten und ob auch die Anwender selbst interesse daran haben, bzw. auch aufgeklärt worden sind.

Hallo Lucy,

Genau darauf wollte ich hinaus. Kann mir z.B. nicht vorstellen, dass manche niedergelassenen Neurologen ohne einschlägige Erfahrung sich in dieses Thema einarbeiten werden…

Umso mehr sollte eine solche Rolle eigentlich auf Patientenorganisationen wie die DMSG oder AMSEL zufallen…

Grüße.
Marc

Hi Marc696,

alle Organisationen die mit den Pharmaherstellern zusammenarbeiten werden keine Kritischen Veröffentlichungen dazu machen.

Es gibt nur wenige die Kritisch sind:
http://ms-stiftung-trier.de/gier-frisst-hirn-reloaded/

Denn das waren auch die einzigen die kritische Stimmen zu Zinbryta schon lange vor dem Zulassungsrückzug die Gefahren auch an MSler weitergegeben haben.

http://tims-trier.de/wp-content/uploads/2017/04/Scheiderbauer-DMSG-Nürnberg-Neue-Therapieprinzipien-1.pdf

Und ohne die kritische Anmerkungen zu der Wirksamkeit von Ocrelizumab bei PPMS im späten Stadium hätten die Neuros wahrscheinlich so ziemliche alle PPMSler auf Ocrelizumab umgestellt.

Grüße
Lucy

Lucy, schon klar, dass sie vorhanden sein müssen. Waren sie halt nicht. Beim zweiten Mal habe ich sie neben mir hinlegen lassen und dann als Souvenir mitgenommen.

Hallo,

habe die erste Gabe gestern im Krankenhaus bekommen. Sehr gut vertragen…ohne irgendwelche Nebenwirkungen. In 2 Wochen bekomme ich die zweite Gabe.
Manche hier schreiben richtige Horrorgeschichten. Finde ich jetzt nicht so gut!
Wünsche Dir viel Erfolg !

Grüße Uschi

Hallo Uschi,

danke dir für deinen aufmunternden Hinweis. :slight_smile: Am schönsten finde ich: du sagst, du hast es gestern bekommen und sitzt offenbar zu Hause am PC. Sehr beruhigend.

Ich hab vorhin alles aus der Apotheke abgeholt, ich wär dann startklar.