Hallo zusammen,

nachdem ich (55 Jahre) am 31.05.24 die Erstdiagnose MS erhalten habe aufgrund eines Schubs (MRT-bestätigt) in Form von Taubheit, Kribbeln und Gefühlsstörungen in der rechten Körperhälfte und dem linken Fuss habe ich eine Kortisontherapie bekommen ( 5 Tage/ 1g täglich).

Die Symptome haben sich nicht merklich verbessert und meine Ärztin hat eine weitere Runde mit 2g in Aussicht gestellt.

Nun habe ich die erste Runde vor allem mental sehr schlecht vertragen und möchte das eigentlich überhaupt nicht. Die Symptome sind sehr unangenehm, aber wenn ich die Symptome bei anderen lese (Sehstörungen, Lähmungen etc.), finde ich es erträglich. Ich weiß, dass die (hoffentlich erfolgende) Besserung länger dauern wird, aber kann es auch ansonsten negative Folgen haben, wenn ich auf die weitere Dosis verzichte? Meine Ärztin meint ja.

Vielen Dank und beste Grüße!
Nadja

Hallo NaB.

Ich habe bei meinem ersten Schub 2022 mit 43 Jahren nach drei Tagen Cortison aufgehört.
Obwohl die Ärzte mir 5 Tage Cortison geben wollten, da sie meinten ich muss Symptomfrei sein.
Mir ging es mental auch sehr schlecht und mir war klar dass ich das nicht länger durchstehe und ich so nicht gesund werden kann.

Es hat über ein halbes Jahr gedauert bis meine Symptome ganz zurück gegangen sind, im Forum habe ich gelesen das es bei manchen bis zu einem Jahr gedauert hat. Du brauchst viel Geduld und Ruhe.

Wenn ich zu viel Stress, einen starken Infekt oder die Hitze groß ist kommen die Symptome leicht zurück. Uthoff halt. Aber das geht wieder vorbei.

Ich hatte bis zu meiner ersten Cortisongabe nur mit Antibiotika, Schmerzmittel… zu tun. Da geht alles wieder sehr schnell vorbei, da muss man sich mit der MS umstellen. Leider, es dauert einfach.

Und die Diagnose muss man auch noch verarbeiten, das ist alles wirklich viel. Der Druck von den Ärzten ist nicht sehr hilfreich.
So habe ich es zumindest empfunden.

Ich wünsche dir eine gute Genesung und hoffe du findest eine gute Entscheidung für Dich.

Ist schon sehr ungewöhnlich das sich bei so milden Symptomen und
als Frischling beim ersten Schub nichts tut.

Wichtig: Ist der Schub gestoppt und nur noch Symptome vorhanden
oder bist du noch im Schub?
Ferndiagnostisch denke ich das der Schub gestoppt ist, wäre er wahrscheinlich
auch nach 3 x 500 gr.

Studien haben ergeben das auch ohne Cortison beide Gruppen nach
einem Jahr auf dem selben Stand waren.
Mit Corti ging es nur schneller

Och werde wohl auch mal 5x 500mg im nächsten Sxhub versuchen

Was waren das für Ärzte?
Bei manchen Patienten kannste lebenslang Kortison reinpumpen und die werden ums Verrecken nit symptomfrei.
Andere geben ihrem Körper Ruhe und Zeit und da verschwinden Symptome gaaanz ohne Kortison

Bei mir hat es beim ersten Schub (Alter: Ende 20) circa drei Wochen gedauert bis sich die Symptome trotz Cortisontherapie zurückgebildet haben. Hier ist es erst 2 Wochen her…vielleicht tut sich noch was?

War eine mittelschwere Sehnerventzündung.

Hallo NaB,

die Dosis 5x1g ist schon sehr, sehr hoch (3x500mg hätten für den Anfang auch gereicht). Normalerweise wird zwei Wochen abgewartet, ob Besserung eingetreten ist. Falls nicht, kann man noch mal nachlegen, auch wieder mit 3x500mg oder 5x500mg.

Besserung heißt nicht, dass die Symptome sich unter der Kortison-Gabe schon deutlich zurückgebildet haben, das braucht meist sehr viel mehr Zeit als nur ein paar Tage.

Besserung unter der Kortison-Gabe heißt, dass die Dynamik der Entzündung gestoppt wird.

Für die Rückbildung der Symptome ist nicht das Kortison zuständig, sondern “der Körper” mehr oder weniger allein - und das kann dauern, durchaus auch Wochen oder Monate.

Mit “mehr oder weniger” allein will ich sagen, dass es natürlich Möglichkeiten gibt, die Rückbildung zu unterstützen, zum Beispiel durch Physiotherapie oder so.

Kortison kann dir dabei nicht helfen, das Medikament kann nur - falls es wirkt - die Dynamik der Entzündung unterbrechen.

Eine Overkill-Dosis von 2g würde ich keinesfalls nehmen, da hätte ich viel zu sehr mit den Nebenwirkungen von Kortison zu kämpfen.

Vielleicht kannst du noch mal in dich “hineinhören”, ob die Schubdynamik schon nachgelassen hat (auch wenn es beim ersten Schub schwierig ist, das zu beurteilen).

Falls ja, brauchst du kein Kortison mehr - oder versuch es doch mit einer geringeren Dosis, 3x500mg oder so.

Und gönne dir Ruhe.

Das waren die Ärzte unserer Uniklinik hier, also Neurologen plus Chefarzt.

Heute weiß ich auch das Cortison nicht ein Allheilmittel ist und bin froh auf mein Bauchgefühl gehört zu haben.

Aber wenn du da mit frischer Diagnose und deinem ersten Schub im Krankenhaus auf der Neuro liegst bist du schnell verunsichert und es geht einem mental einfach sauschlecht. Und dein Körper macht auch noch seltsame Sachen mit dir, die du noch nicht kennst.

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! Viel Veränderung merke ich nicht, aber ich gebe noch eine Woche drauf und warte ab. Mir war das echt zu heftig und wenn ihr sagt, dass es für den Beginn eine starke Dosis war, braucht es vielleicht einfach noch.