Ich frage mich, wo die Daten herkommen. Es sieht ziemlich danach aus, dass die beiden im NEJM veröffentlichten Studien in der Präsentation zusammengezählt wurden (also die schon in dem langen Thread angesprochene Studie: http://mspatientsforchoice.org/NEJM%20TYSABRI%20ABSTRACT%203-2-06.pdf und die, die, in der mit Interferon kombiniert wurde: http://mspatientsforchoice.org/NEJM%20TYSABRI%20ARTICLE%203-2-06.pdf). Die Nennung der PML-Fälle weist zumindest daraufhin.
Allerdings stimmen die Zahlen nicht richtig.
Vielleicht haben sie das statistische Material der beiden MS-Studien und noch ein paar Einzelfälle in einen Topf geworfen und das noch einmal ausgewertet. Das wäre aber auch ziemlich irritierend, weil in beiden Studien im NEJM sämltliche Nebenwirkungen in der Natalizumab-Gruppe häufiger auftreten als in der Placebogruppe, bis auf einige wenige, die gleich häufig auftreten. Mit dem Zahlenmaterial könnte nie und nimmer behauptet werden, dass die Infektionen bei der Placebogruppe insgesamt sogar geringfügig höher als in der Natalizumab-Gruppe waren (73,9 % zu 73,7 %), wie es in der Präsentation und insbesondere mit dem Graphen behauptet wird. Sie waren in den NEJM-Studien eindeutig und signifikant höher als in der Placebogruppe.
Vielleicht stammt das Datenmaterial aus neueren Studien. Dann würde mich interessieren, wo die denn veröffentlicht wurden.
Vielleicht ist es auch nur Augenwischerei.
Zur allgemeinen Diskussion möchte ich anmerken, dass ich ursulas letztes Posting sehr angenehm fand, weil ich eher ein Freund von Versöhnlichem bin. Aber einige von euch scheinen ja auch viel Freude am Geitze und Getritze zu haben. Da es euch Spass macht, kann ich dem ab und an auch eine lustige Seite abgewinnen.
Nichtsdestotrotz freue ich mich mit UweA, dass er gute Erfahrungen mit Tysabri macht.
Und Meckerle: Ich will und kann auch niemandem die Entscheidung abnehmen, was ein guter Weg des Umgangs mit der Krankheit ist. Aber genauso wie die Nebenwirkungen einen grausen lassen, sind die Herde ein großes Übel. Jeder neue Herd kann zu einer schweren Behinderung führen. Wenn einige das Risiko der Herde lieber eingehen als die Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, so ist das ihre Entscheidung und ich wünsche ihnen Glück. Aber ob sie damit tatsächlich auf lange Sicht mehr Lebensqualität erreichen, lässt sich sehr schwer entscheiden und ja leider wohl auch für keinen einzigen Betroffenen wirklich abschätzen. Die Zukunft ist ungewiss.