Hallo und guten Morgen!
Ich habe mich seit Anfang 2016 im Zuge der alljährlichen guten Vorsätze mit dem Thema intensiv beschäftigt, vor allem im Zusammenhang mit der Bewegungsunfähigkeit.
Ich denke es gibt hierzu schon unzählige Tipps im Internet und es ist sehr schwierig, sich da zurecht zu finden und nicht gleich auf zu geben. Mir hat tatsächlich dann doch die eine oder andere Info, die mir teillweise durch Freunde zugetragen wurde, geholfen.
Es gibt bei Jedem meist sehr unterschiedliche Gründe, wieso man so aussieht, wie man aussieht.
Es ist schwierig immer die Zusammenhänge sachlich zu sehen, aber bei “Patienten” meiner Sorte treffen ein paar Aussagen zu:
- ich esse gerne
- mein Essverhalten wird von meiner Laune beeinflusst
- Wissen ist da aber noch mehr Inkonsequenz
- Ausreden fallen mir spontan immer ein
Ich denke ein langfristiger Erfolg ist hier zwingend erforderlich. Eine Diät im klassischen Sinne ist nichts, was für die Gesundheit förderlich ist. Man passt wieder in Klamotten und bekommt Komplimente. Und oft ist der Jojo Effekt das einzige, was bleibt.
2016 hat bei mir mit Höchstgewicht von 104 Kilo begonnen. Motiviert durch die Linolsäure - Bilanzierte - Diät und meinen damals schlechten neurologischen Zustand habe ich einige Elemente daraus umgesetzt.
Außerdem habe ich die “Glücklichmacher” wie Schokolade und Co. reduziert bis weggelassen.
Ich habe einer These entsprechend alles was in Körner Form dargeboten wird aus meiner Ernährung verbannt. Dahinter steht kurz zusammengefasst die Idee, dass die Körner den Stoffwechsel derart verlangsamen, dass man schneller zu nimmt. Gab es ein Video zu.Viel Gemüse und Salat, weniger tierisches Eiweiss und Fett. Kein Brot.
Das was man an Bewegung noch bringen kann, muss man aber halt auch bringen. Ich hatte das große Glück noch 2 Mal in Reha zu dürfen innerhalb kurzer Zeit und habe gelernt, dass hinter Resignation und Frust und harter Arbeit doch noch sowas wie Erfolg steht. Aber das ist eben ein sehr individueller Teil, das ist nicht das Thema.
Ich war sehr unzufrieden da ich auch mangels Bewegung und Schweiss nicht wirklich ein Erfolgserlebnis hatte, deswegen habe ich dann statt “low carb” einfach das Abendessen gestrichen. Man gewöhnt sich schnell daran. Ist aber halt gesellschaftlich zu dieser Zeit nicht so der Brüller und man geht wenn möglich am besten spazieren.
Abnehmen ging dann ganz gut aber es gab massive Probleme mit den Medikamenten und meinem Kopf. Die Wirkungsweise auf “nüchternen Magen” war teilweise verheerend. Die Schmerzmittel sind mir nicht mehr gut bekommen. Hat eine ganze Weile gedauert, bis ich das realisiert habe.
Habe knapp 15 Kilo auf diese ungesunde Art verloren und habe mich aber extrem schlecht gefühlt, was meine MS anbelangt. Ende Februar war das und ich habe angefangen zu verstehen, dass ich auf lange Sicht mein Leben umstellen muss. Daran arbeite ich mehr oder weniger konsequent.
Ich fühle mich seit Sommer 2016 schon viel gesünder, habe Medikamente abgesetzt oder reduziert (alles in Absprache mit den Ärzten). Ich habe allerdings auch körperlich sehr viel getan und je besser ich mich bewege, desto mehr kann ich wieder sündigen (
).
Ich versuche mein Leben so zu gestalten, dass Essen nicht zur Ersatzbefriedigung wird.
Ich kenne aber auch “nicht-MSler”, die können machen was sie wollen und nehmen nicht ab. Selbst solche, die jeden 2. Tag in das Sportstudio gehen und nur “wie Hasen Essen”.
Viele gehen damit zum Arzt. Manche mit Erfolgen, manche ohne. Aber es ist hier auch nicht falsch, mal alles in der Ernährung zu überdenken. Aber alle haben sie gemeinsam, dass sie sich durch die Bemühungen zumindest nicht schlechter fühlen (eher besser), was aber durch den Frust über die Kilos nicht bis nach Außen dringt.
Wundert man sich beim Auto, dass es nicht fährt, wenn man Wasser tankt?
Ich will weder besonders schlau sein, noch Behaupten, dass meine Erfahrungen in irgendeiner Form repräsentativ sind. Aber sicher ist, da ist noch Luft nach oben bei den Meisten.
Achja, 87kg halte ich zur Zeit 
steve