Aktuell läuft mein alljährlicher kalter Entzug vom Oxycodon.
Als jemand, der an Multipler Sklerose leidet, stehe ich vor der Entscheidung zwischen den Schmerzen einer übermäßigen Muskelspannung oder der Gleichgültigkeit, die durch die Einnahme von Morphium verursacht wird.
Halt die alte Leier von: Als MSler hast du immer die Wahl zwischen Pest oder Cholera.
Seit 6 Jahren tue ich mir freiwillig und ohne ärztliche Aufforderung diese kalten Entzüge an. Einerseits zur Kontrolle, ob die schmerzhaften Spastiken überhaupt noch da sind (Spoiler: ja sind sie) und andererseits glaube ich damit einer Dosissteigerung infolge Gewöhnung entgegenzuwirken (eigentlich soll man das Oxycodon bloss ein paar Tage lang nehmen).
Den Entzug mache ich jeweils so lange, bis meine Familie mich höflich bittet, doch wieder das Oxycodon zu nehmen, weil ich für alle unerträglich bin.
Das ist MS - Scheisse halt.