Hey,
habe schon länger Probleme mit meiner Blase und mich endlich durchgerungen und mit meinem Neurologen gesprochen. Der hat mir Amitriptylin, ein Antidepressivum, das als Nebenwirkung die Blasenmuskulatur stärkt, verschrieben. Auch wenn ich es sehr niedrig dosiert (25mg/Tag) nehmen soll, habe ich angesichts des Beipackzettels und der ansonsten aufgeführten Nebenwirkungen etwas Schiss gekriegt. Mir ist klar, dass Antidepressiva alle ganz schöne Hämmer sind - aber es geht mir doch nur um meine Blase?! Hat jemand Erfahrung damit gemacht? Würde mich sehr über Antworten freuen, bin nämlich gerade etwas unentschlossen…
Lg Toni

Hallo Toni,

ich nehme seit 4 Jahren Amitriptylin gegen meine neuropathischen Schmerzen, jeden Abend 75 mg. Ich habe keine Depressionen und habe auch erst mal protestiert: “Was soll ich denn damit?”

Mein Arzt konnte mir aber plausibel machen, dass ich mal versuchen soll, ob es meine Schmerzen lindert, da es sich bei neuropathischen Schmerzen bewährt hat. Gewinn ist damit auch nicht gemacht, denn es ist ein rund 50 Jahre alter Stoff, von dem es zahllose Generika gibt.

Verglichen mit Tranquilizern (z.B. Benzos) sind Antidepressiva keine “Hämmer”, sondern relativ harmlos. Es tritt kein Gewöhnungseffekt ein und sie machen auch nicht abhängig wie Benzos. Die 75 mg, mit denen ich vor 4 Jahren angefangen habe, helfen mir immer noch, ich musste die Dosis nicht erhöhen, und welche Nebenwirkungen ich hätte kriegen müssen, weiß ich nicht auswendig, ich erinnere mich nicht, dass ich welche hatte.

Mit Amitriptylin kann man es wirklich mal versuchen, du kannst es ja wieder absetzen, wenn es dir nichts bringt. Es ist auf jeden Fall weit weniger riskant als manches, was man sich mal eben so kaufen kann und bedenkenlos einschmeißt, wie z.B. Johanniskraut oder Echinacea.

Liebe Grüße
Renate

Hey,
vielen Dank, das beruhigt mich schon… ich versuche es jetzt einfach mal damit :slight_smile:
Gruß
Toni