Hallo, Giraffe,
ich denke, dass Du keine Chance hast, Dir “Deinen” Amtsarzt auszusuchen. Die Zuständigkeit richtet sich nach Deinem Wohnort. So ist das zumindest hier in Baden-Württemberg.
Ich hatte vor der Verbeamtung auf Lebenszeit meinen Sohn durch plötzlichen Kindstod verloren und war nervlich einfach nicht zu gebrauchen, woraufhin die Amtsärztin die Entscheidung um ein Jahr verschob, um den Erfolg einer Reha abzuwarten. Im Jahr darauf bekam ich dann die Urkunde ohne erneute Vorstellung im Gesundheitsamt.
Mittlerweile wurde bei mir rheumatoide Arthritis und postvirale Fatique ( EBV 1:1080, Herpes Zoster und Masernviren in viel zu hoher Kozentration ) ) diagnostiziert, außerdem habe ich alle Symptome einer MS, mittlerweile auch verlangsamte Evozierte Potenziale, aber zum Glück keine Plaques, so dass die Diagnose nicht gestellt , aber immer im Hintergrund präsent ist. Wegen der Schmerzen und des extremen Schlafbedürfnisses mit damit einhergehenden Schwindelgefühlen und Unkonzentriertheit bin ich seit Februar 2008 dienstunfähig geschrieben, dieses Jahr stand die Kontrolle durch den Amtsarzt an, der mich allen Ernstes wieder ins Amt schicken wollte. Nach einer entsprechenden Stellungnahme meiner Rheumatologin und Neurologin wurde die Diestunfähigkeit um 2-3 Jahre verlängert. Ich bin froh, wenn ich meinen 7-Personen-Haushalt im 2-Stunden-Rhythmus am Laufen halten kann- ohne die Unterstützng meiner Familie undenkbar, dann auch noch berufstätig, das wäre unmöglich.
Wenn Du eine andere Entscheidung des Amtsarztes erwirken willst, solltest Du Dich mit Deinen behandelnden Ärzten kurzschließen und diese um eine entsprechende Stellungnahme bitten. Eventuell gibt es auch die Möglichkeit, Dich mittels eines Widerspruchs gegen den Bescheid des Gesundheitsamtes zu wehren. Ob es eine Möglichkeit gibt, einen anderen Amtsarzt aufzusuchen müsstest Du beim Gesundheitsamt erfragen.
Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du die Verbeamtung durchbekommst. Im Blick auf eine vielleicht später doch einmal erforderliche Berentung wegen Dienstunfähigkeit wärst du auf jeden Fall auf der sichereren Seite.
Ich wünsche Dir weiter einen guten Verlauf und hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben.
Liebe Grüße