Nach meinem ersten Schub habe ich eine Angststörung entwickelt, die mein Leben sehr negativ beeinflusst hat. Ich wurde falsch diagnostiziert (,alles nur Stress") und bin nun dabei mein Leben von hinten aufzurollen. Habt ihr diese Erfahrung auch machen müssen und falls ja - wie seid ihr damit umgegangen? Hilft eine Therapie oder muss ich damit leben?

1 „Gefällt mir“

@FujurFujur Ich finde es gut, dass du diesen Aspekt ansprichst. Eine “lebensverändernden Diagnose” wie MS bedeutet mehr, als sich nur über die Erkrankung informieren und sich für eine geeignete Medikation zu entscheiden. Es gibt zum Thema Neuorientierung nach der Diagnosestellung vieles im Internet, etwa hier, hier oder in einer Bibliothek/Buchhandlung. Manchen Menschen helfen Selbsthilfegruppen (bei der DMSG oder Amsel findest du entsprechende Informationen, speziell auch für Neuerkrankte).

Hoffentlich ist das passende für dich dabei. SWR

1 „Gefällt mir“

Ich habe 1,5 Jahre eine VT gemacht - diese lebensverländernde Diagnose muss man doch erstmal versuchen zu verarbeiten und das schafft man nicht immer alleine

Klar, kann es helfen. Nicht allen, nicht jedem, aber mit Sicherheit vielen. Probier es einfach aus. Du schreibst in anderen Threads ja auch von Angst- und Panikstörung. Ich würde definitiv eine Therapie empfehlen bzw. es zumindest mal auszuprobieren. Eine Garantie kann dir natürlich keiner geben, weshalb es auch nicht viel bringt, wenn Dir nun einige User positive oder negative Erfahrungen schildern. Jede Angststörung ist individuell…

3 „Gefällt mir“

Vielen Dank für eure Antworten! Meine Angststörung hängt ganz klar mit meiner MS zusammen, d.h. meine erste Panikattacke hatte ich direkt nach meinen ersten Schub. Momentan ist alles sehr ruhig, d.h. meine Angststörung und andere Syptome sind praktisch nicht vorhanden.

Ich hatte letzte Woche ein sehr wichtiges Vorstellungsgespräch (sehr bekannte Person in meiner Branche) und ich bin fast eingeschlafen so entspannt war ich :smiley: Vor einem Jahr wäre ich vor Angst durchgedreht und hätte das Gespräch wahrscheinlich abbrechen müssen.

Was ich mit meiner Frage eigentlich andeuten wollte: bei mir hat die Angststörung eine klare Ursache (Schaden im Gehirn) und jetzt frage ich mich, ob eine Verhaltenstherapie überhaupt Sinn ergibt. Es ist ein ständiges auf und ab und wenn ich Pech habe, versaut mir die Zitterei und die Nervositaet alles. Gibt es vielleicht Medikamente, die man akut einnehmen kann?

Gibt es schon, Stichwort Benzodiazepine. Die Frage ist halt ob du das willst. Macht schneller abhängig als man denkt und wenn du schreibst es ist ein „ständiges auf und ab“ ist das Abhängigkeitspotential eine realistische Gefahr und dann frage dich lieber, was gegen eine Gesprächstherapie spricht. Die ist zumindest nebenwirkungsfrei :blush:

Benzo-Entzug soll übrigens die Hölle sein…

3 „Gefällt mir“

Eine Gesprächstherapie kann und soll ja nicht die Ursache beseitigen, sondern dabei helfen, mit der Angst umzugehen

Insofern könnte es sinnvoll sein.

Musst du halt ausprobieren, im Prinzip ist es wie ein Medikament, manchmal hilft es, manchmal nicht

1 „Gefällt mir“

Nein, dann lieber nicht :slight_smile: So schlecht geht es mir dann doch nicht und ich werde sehr schnell abhängig.

1 „Gefällt mir“

@Karo: Ich werde das mal ansprechen, vielen Dank.

1 „Gefällt mir“

Also klar Panikattacke unschön, aber ich würde da gar nicht von ner Störung sprechen. Das würde voraussetzen, dass dein Verhalten in der Situation irrational oder unangebracht gewesen wäre. Ich finde das total normal. Wer bekommt die Diagnose oder hat völlig freakige Symptome und kriegt keine Panik?

Und klar kannst du dir Hilfe suchen, wenn du das möchtest. Muss ja nicht in Form von Tabletten sein. Man kann z.B. Techniken lernen um in den Situationen klarzukommen.
Mir hat für Prüfungen (ist natürlich nicht ganz zu vergleichen) Bauchatmung geholfen. Es klingt so simpel, beruhigt aber, Frauen atmen meist nicht in den Bauch.

3 „Gefällt mir“

Ich check die Bauchatmung leider auch nicht :sweat_smile: Hab sogar einen Meditationskurs gemacht und alle hatten ein AHA-Erlebnis beim Thema Bauchatmung (außer ich 🫢)

3 „Gefällt mir“

Kannst auch ein Liedchen trällern. Ist der Geheimtipp unter Geländereitern, für brenzlige Situationen. Lässt sich sicher auch auf andere Situationen übertragen. Wenn du singst, musst du zwangsläufig tief durchatmen :smile:

1 „Gefällt mir“

Dieses sich uns aufgezwungene Überraschungspaket MS - hätte ich das Paket mal besser nicht angenommen und reingeklotzt. Nun muss ich damit leben - mit dieser mir aufgezwungenen Krankheit.
Die Neugierde hat mich bestraft!
Das war mein Text zum Professor als er mir die Diagnose mitteilte. Er musste lachen - entschuldigte sich aber das wäre ihm noch nie passiert.
Naja wollte cool wirken - hätte aber lieber geheult - mag solch einschneidende Diagnose so plötzlich ohne Vorwarnung gar nicht. Damals war ich auch völlig fertig und hatte Angst was kommt - dieser Moment war so schrecklich und verändert das Leben. Bis alles im Kopf in die gewohnte Bahn kommt - vergeht doch - so bei mir - eine längere Zeit. Ganz fertig wird man mit dieser Diagnose nie und die vielen verständnislosen Personen tragen ständig dazu bei. Leider gesellt sich oft noch eine ungewolltes Krankheitsbild dazu - auch das müssen wir lernen hinzunehmen :cry: unser Fell muss dicker und stärker werden. Wir müssen ganz schön was wegstecken. Manchmal frag ich mich wo wir MSler die Kraft her holen? Ja wir sind eben besondere Menschen mit einen großen Herzen und Verstand!!!

3 „Gefällt mir“