Hallo Leute,

ich habe eine starkes Benommenheitsgefühl, das mir das Leben (beruflich und privat) schwer macht. Da ich zusätzlich unter Trigeminus-Gesichtsschmerz leide, muss ich leider und unvermeidbar Carbamazepin einnehmen. Die Benommenheit kann also eine Folge sein von

  • dem 1. MS Schub
  • Carbamazepin
  • Avonex (ich spritze 1x pro Woche).
    Um auszuprobieren, ob die Benommenheit ohne Avonex besser wird, muss ich also damit versuchsweise aufhören. Kein Arzt will das hören. Daher kann ich auch keinen fragen und frage euch: Wie mache ich das? Kann ich Avonex einfach absetzen für 2-3 Wochen und abwarten, wie es wird? Oder muss ich es “ausschleichen”? Ich kann nicht einfach auf Copaxone umsteigen, da ich das hautmäßig nicht vertragen habe. Aber mein Leidensdruck wächst, und ich kann nicht einfach so weitermachen. Wäre für Tipps dankbar.

Hallo Gis,

Avonex muss man nicht ausschleichen. Da es nur einmal in der Woche gespritzt wird, schwankt der Wirkstoffspiegel im Körper ohnehin sehr stark (darum hat es auch so starke Nebenwirkungen). Du setzt es dadurch ohnehin schon jede Woche ab. Eine Woche nach der Injektion ist der Wirkstoffspiegel ganz unten, und dein Körper muss sich bei jeder Spritze wieder ganz neu daran gewöhnen.

Cop könnte ich auch nicht nehmen, da ich Allergikerin bin. Aber es gibt schließlich nicht nur Avonex und Cop, sondern auch noch weitere Basistherapien, die verträglicher und hautfreundlicher sind, auch wenn die meisten Neuros so tun, als gäbe es nichts außer Avon und Cop; kommt nicht eine von den anderen in Frage?

Liebe Grüße
Renate

Liebe Renate,

vielen Dank für die Info. Ich habe mir gedacht, dass ich Avonex einfach so absetzen kann, aber die Ärzte gehen auf die Frage nicht ein. Wenn die Benommenheit nach 2 Wochen immer noch fortbesteht, hat sie wohl eher nichts mit Avonex zu tun.

Mein Neurologe meinte, ich sollte meiner Klinik einmal Gilenya (=Fingolamid) vorschlagen. Die Erstgabe wäre ihm in der Praxis zu heikel, da man mehrere Stunden unter Beobachtung stehen muss. Das wäre dann aber schon Eskalationstherapie. Ich selber warte schon lange auf die Zulassung von dem oralen Psoriasis-Medikament und wäre auch bereit, so lange gar nichts zu nehmen. 30% ist nicht sehr hoch bei all den Nebenwirkungen. Aber die Uni-Klinik weiß angeblich nichts davon und der Niedergelassene will lieber nach Zulassung noch 6 Monate warten…