Hallo,

mein Neuro hat mich gefragt, ob ich in Reha gehen will, um noch mal genauer abzuklären, was noch - oder wieder geht oder was auch nicht.
Die Frage ist schon: “Wie kann es beruflich weiter gehen?” “Was ist realistisch?” …?

Kurz zu mir: MS seit 2003, volle Erwerbsunfähigkeit seit 2004. 2008 würde 2. Rentenverlängerungsantrag anstehen.
Bin nicht so wahnsinnig belastbar (;-)), wer hätte das gedacht), habe das Gefühl mein Tag ist nur so lang, wie früher meine Feierabende waren, ich kann mich weniger gut + weniger lange konzentrieren und mir nur sehr schlecht neue Dinge merken, ich kann nicht mehr so gut flexibel denken (Gedanken von A) nach B) springen lassen + wieder zurück) …
ABER: Alles ist in den letzten Jahren schon extrem viel besser geworden. Vielleicht ist der jetzt errreichte Ist-Zustand aber das Entwicklungsende. Das würde bedeuten, dass - wenn ich wieder arbeiten könnte, würde, sollte, müsste; mein Beruf nicht in mehr Frage käme.

Ich kann sicherlich ganz vieles 4 Wochen lang machen. Danach brauche ich aber 4 Wochen Pause. Eine Reha würde ca. 4 Wochen dauern, in denen ich vermutlich nach Einschätzung der Urteilenden (Ärzte, Therapeuten, …) prima funktioniere. Was danach ist, sehen die nicht mehr.
Wo oder wie kann ICH (+ die Beurteilenden) aber eine wirklich realistische Einschätzung kriegen?

  • Wer hat eine stat. Reha mit berufl. Schwerpunkt hinter sich?
  • Macht das mehr Sinn, als ich vermute?
  • Wo war das?
  • Wer weiß, was es derzeit an berufl. Rehamöglichkeiten gibt? (Bitte mögl. konkret, bei der DRV + AA kann ich auch nachfragen; will aber nicht sofort irgendwo registriert werden)
  • Gibt es hier in BaWü ambulante berufl. Reha über mehrer Monate?
  • …?

Ich freue mich auf Antworten + warte gespannt.
Danke schon mal + viele Grüße

Lena

Hallo Lena,

ich hatte neulich schonmal über meine Erfahrungen mit einer berufl. Reha im Berufsförderungswerk geschrieben (die gibt es übrigens vielerorts in Deutschland, und die führen ein- oder zweiwöchige sog. Arbeitserprobungen durch, um zu sehen in welchem Bereich eine Umschulung Sinn machen würde):

http://www.dmsg.de/foren/index.php?kategorie=msforen&kategorie2=forum&tnr=8&mnr=40355&beitragnr=40356&aktpos_nav=1&thread_aktpos_nav=30&thread_showtheme=&archiv_flag=2

Ich glaube, die Arb.agentur hat kein Interesse daran, dich aus einer vollen Eu-Rente heraus in eine mehrere 10.000 € teure Umschulung zu stecken.

Und der Rentenversicherungsträger wohl auch nicht…

Wenn man den ganzen “Heckmeck” und den Stress berücksichtigt, den so eine Ausbildung mit sich bringt - warum versucht Du nicht, dir auf eigene Faust einen Minijob oder eine Halbzeitstelle aufzutun ?

Darauf läuft es bei chronisch Kranken bzw. Schwerbehinderten eh oft hinaus, nachdem man dann schon in Hartz4 abgerutscht war, rutscht man letztenendes in die EU-Rente.

Uns ist bei dieser Umschulung immer wieder “verklickert” worden: “als Kranker/Behinderter haben sie es eh schon schwer, nun haben Sie es doppelt so schwer - sie müssen sich auf dem Arbeitsmarkt gegen die gesunde Konkurrenz durchsetzen !”

Und deshalb wurde dann versucht, uns besonders gründlich auszubilden, was aber m.E. reine Augenwischerei war, den Nachteil bei der Berufspraxis hat man dann im Praktikum mitbekommen. Und ein Schwerbehindertenstatus führt m.E. (selbst im ö.D.) nur dazu, dass der potentielle Arbeitgeber sich dass fünfmal überlegt - der Satz beinhaltet ja “bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt”…

Alles gute !

Mr. X

Hallo Mr. X,

wie kommst du darauf, dass der Rentenversicherungsträger kein Interesse hat eine Umschulung od. andere berufl. Reha zu finanzieren? - Wenn er davon ausgeht, dass er dann einige Jahre EU-Rentenzahlung einspart aber stattdessen Beiträge erhält, gehe ich davon aus, dass er ein Interesse daran hat. (Zmdst. war das vor Jahren absolut nicht abwegig).

Deine ähnliche Aussage über das Arbeitamt; - weiß du das, ist das deine Erfahrung oder ist das deine persönliche Einschätzung/Vermutung?
Die Reha-Abteilung beim AA ist i.d.R. finanziell einigermaßen gut ausgestattet + hat Finanzierungsmöglichkeiten, wenn es auch aus deren Sicht Sinn macht.
Zmdst. war das bis vor ein paar Jahren so, als ich noch berufl. damit zu tun hatte.

Ich bin nur jetzt nicht mir auf dem derzeit aktuellen Stand.

Bist du gleich zur Umschulung in ein BFW gegangen oder warst du vorher in stat. Reha?
Wenn JA, wie war die aufgebaut?

Danke für deine letzte Antwort.
Würde mich freuen, wenn du dich noch mal meldest.

Gruß Lena

Lena,

Du bist ja jetzt noch in voller ERWERBSUNFÄHIGKEITS- Rente, richtig ? Dem DRV ist also auf jeden Fall dein Gesundheitszustand am Tag der Untersuchung bekannt - so wie Du selbigen schilderst, naja, ich will dich nicht entmutigen, aber die werden deinen Antrag ganz genau prüfen, ich könnte mir gut vostellen, dass da große Bedenken wg. deiner Leistungsfähigkeit bestehen. Eine Umschulung im BFW läuft in Vollzeit, und die Bereitschaft zur Aufnahme einer Vollzeitstelle wird natürlich vorausgesetzt.

Ich habe erst im 3. Quartal, während des Praktikums, gemerkt, dass ich mit Vollzeit überlastet bin. Man hat mir dann sogar nahegelegt, die Ausbildung abzubrechen, aber ich habe durchgezogen. Der Arbeitsagentur hat ein ärztliches Attest gereicht.

Ich kenne deine Situation ja nicht genau, und mit der momentanen Rechtslage bin ich auch nicht unbedingt auf dem laufenden. Ein Gespräch in einer \“Auskunfts- und Beratungsstelle\” der DRV ist absolut unverbindlich, würde ich dir empfehlen !

Wg. stat. Reha: in bin direkt beim Lehrgang eingestiegen, brauchte vorher keine Reha, aber nach der Umschulung hätte ich sehr gut eine gebrauchen können !

Du kannst dich ja nochmal melden und berichten.

Erstmal schöne Feiertage

Mr. X

hallo lena, also bei mir ist es so das ich nur “leichte” ausfälle aufzuweisen habe aber trotzdem meinen alten beruf nicht mehr ausüben konnte. darauf hin bin ich zum arbeitsamt da ich nicht weiter auf teilzeit arbeiten wollte da ich mit so wenig geld nicht auskam. der rehaberater hat mich dann zu einigen tests geschickt (arzt und gehirnjogging) und ich konnte mir dann aussuchen ob ich betriebliche umschulung oder aber in ein bfw möchte. hab mich dann für bfw entschieden und zieh das jetzt seit einem jahr durch. habe dort aber von verschiedenen leuten gehört das sehr oft leute kommen die reha genehmigt bekommen aber es dann vielleicht doch nicht schaffen und dann immer wieder andere berufe ausüben aber nie richtig zu ende machen sie aber die umschulung immer weiter bezahlt bekommen. würde es einfach mal anfragen bei drv oder aa.
viel glück dir. gruß

Hi Lena
ich habe vor 7 Jahren eine Umschulung gemacht.
Kostenträger war der ESF (Europäischer Sozialfond)
Voraussetzungen:

  • Ablehnung der Kostenübernahme von seiten meiner Rentenversicherungsträger
  • Gutachten vom Arbeitsmedizinischen Dienst - Berufsunfähigkeit
  • sehr engagierter Reha Berater beim Arbeitsamt, ich bin ihm heute noch dankbar!

Bildungsträger war der BBQ (Bund berufliche Qualifikation oder so ähnlich)
3 Monate Vorbereitungskurs zum Eingewöhnen an normale Arbeitszeiten und Aufmöbeln des Selbstwertgefühls (war top!) und aktive Hilfe auf der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsbetrieb.
Dann normale Ausbildung (halt verkürzt) und permanente Begleitung und Unterstützung bei Problemen vom BBQ.
Ich hatte erst ein Praktikum in einem “normalen” Betrieb gemacht und ganz schnell gemerkt - das geht nicht gut, daraufhin habe ich das Berufsziel aufgegeben und mir überlegt, dass die Frage nicht ist, was will ich arbeiten, sondern unter welchen Umständen will ich arbeiten.
Und habe meine Ausbildung in dem 1-Mann-Betrieb eines Freundes gemacht, der überhaupt keine Voraussetzungen dafür hatte, aber der Zuständige von der IHK war so angetan von meiner fantasievollen Hilfe zur Selbsthilfe, hat mich auch für reif genug gehalten, mir alles notwendige selbst zu erarbeiten und hat die Bestimmungen etwas gedehnt und seine Einwilligung gegeben. Der Ausbildungsplatz war menschlich o.k. ,auch kein Zeitdruck usw., ich konnte mir fast alles selber einteilen.
Ich hab die Umschulung durchgehalten, viele aus meinem Kurs haben das nicht geschafft. Der Unterscheid war, dass diese vom Arbeitsamt zu dem Programm verpflichtet wurden, ich mich 3/4 Jahr drum bemüht hatte und echt dankbar für diese Chance war, außerdem war ich hochmotiviert, da es mir die Chance bot, mich aus einer unerträglichen Situation raus zu bewegen.
Ich hab danach mehrere Jahre Halbzeit gearbeitet (wesentlich höhere Anforderungen), mehr hätte ich nicht geschafft.
Gruß
Tilli

Hallo Lena,

Ich war im Mai 07 in Karlsbad in der SRH Klinik zur beruflichen Reha (dachte mich so weit einschätzen zu können und vom empfinden her, dass beim aller schlimmsten Fall eine Empfehlung für einen Teilzeitjob ausgesprochen würde) nun habe ich die volle Erwerbsminderung.

Ich würde diese Klinik jedem weiter empfehlen!!! Die Ärzte und Therapeuten sind absolut in Ordnung!!!

Ich habe dort ein Mädel in meinem Alter kennen gelernt, sie war berentet und ihr wurde dann die Wahl gegeben, zwischen einem berufsförderungs Jahr oder weiterhin die volle Erwerbsminderung.

Ist dir bekannt, was das berufsförderungs Jahr bedeutet?
Weißt du, was in der beruflichen Reha getestet wird?

Falls nicht, kann ich dir gerne noch meine Erfahrungen und Informationen mitteilen.

Ich wünsche dir frohe Weihnachten und mach dir nicht so viele Sorgen!!! Es ist nicht so schlimm, wie´s scheint. Vor allem, wenn die Leute zu denen du zur beruflichen Reha gehst ebenfalls so sind, wie die bei mir waren…dann triffst du auf viel Verständnis, Zeit und Menschen mit einer guten Einschätzung.

LG

Hallo Jasmin,
ich- Jule- interessiere mich für Deine Erfahrungen und Deine Infos bzgl. Berufsförderungsjahr/ berufliche Reha.
Denn ich wünsche mir, jetzt nach meiner Berentung (Teilerwerbstmind. und arbeitslos), wieder\\\“Kontakt zur Aussenwelt\\\”.

Lieben Gruß, Jule

Hallo Jasmin,

danke für deine Infos. Das hörte sich ja recht positiv an.
Kannst du ziemlich konkret beschreiben, was das Berufsförderungsjahr bedeutet? Was heißt das inhaltlich, wer ist i.d.R. Kostenträger, was für Gelder beziehen die Teilnehmer?
Was wird in der berufl. Reha getestet? - Nein, ich weiß es nicht.

Ich wäre dir dankbar und würde mich freuen, wenn du mir deine Erfahrungen schilderst und Infos weiter gibst.

Viele Grüße
Lena

Hallo,
mich würde auch alles interessieren, was ihr zum Thema berufl. Reha wisst.
Edda