Hallo Puschel,
traurig und enttaeuscht bin ich auch, Deine Erfahrungen in der Familie sind bei mir fast genauso, meine Eltern sind schon tot und haben nie verstanden, mit was fuer eine Krankheit ich mich herumplagen muss. Sie sagten immer: “Man sieht doch gar nichts, also kannst du doch nicht krank sein…” Ich musste mich immer wieder rechtfertigen und erklaeren, bis ich aufgegeben habe zu erklaeren, es hatte einfach keinen Sinn mehr. Und schlimm ist fuer mich auch, dass meine beiden Brueder mich fast ignorieren, ja sogar Vorwuerfe machen, weil ich andere Entscheidungen treffe als sie es wuerden. Sie koennen sich auch ueberhaupt nicht vorstellen, dass man Depressionen haben kann, aus welchem Grund auch immer, ob vom Spritzen oder aufgrund von anderen Niederlagen. Solange es einen Bruder z.B. nicht selbst betrifft, wird man als kranke Schwester sowieso nur abfaellig bewertet,es betrifft ihn ja nicht selbst, also immer nach der Devise: 'Was kuemmert mich fremdes Leid"… Denen ihre Welt ist ja in Ordnung, die Arbeit stimmt, Geld stimmt, Gesundheit auch und die Familie ist intakt. Von alldem habe ich nichts mehr und demzufolge passe ich auch nicht mehr in denen ihre heile Welt. Es ist echt traurig, aber leider wahr. Vor allem zaehlt bei den Nichtbetroffenen nur noch Geld, Geld, Geld. Wer Arbeit hat, jammert trotzdem, man muss ja noch mehr haben vom Geld. Was sollen wir Kranken denn da erst sagen, meine kleine Rente ist gerade 700 Euro und mir hilft auch kein Jammern. Tja Puschel, das Leben ist ungerecht, das Unverstaendnis ist am allergroessten und erst recht in der eigenen Familie.
Wir muessen uns selbst stark machen, eine andere Wahl haben wir leider nicht.
Mach’s gut und bleibe tapfer, ich bleibe es auch.
Tschuessi Petra (Mauzi)