Hallo zusammen,

da ich heute beim Hausarzt war und dieser meine Symptome (mal wieder) auf die Psyche schob, bräuchte ich mal eure Einschätzung zu meinen Symptomen und ob es MS sein könnte.
Zu mir: Ich bin 32 Jahre alt und habe seit 12 Jahren gesundheitliche Probleme.

Angefangen hat alles im Oktober 2011, als sich wie aus dem nichts meine Beine sehr kraftlos anfühlten. Dieses Gefühl hielt einige Wochen an und es gesellten sich Symptome wie Kribbeln in den Armen und Beinen sowie ein Schleiersehen dazu. Etwas später, als meine Symptome etwas abgeklungen waren, wurde ein MRT meines Kopfes gemacht, was unauffällig ausfiel. Nach einigen Monaten ging es mir wieder etwas besser und die Symptome gingen zurück.

In den darauffolgenden Jahren litt ich mehrfach an schubweise auftretenden Gelenkschmerzen, Muskelzuckungen, Zuckungen der Arme und Beine sowie Rücken- und Nackenschmerzen, die trotz Physiotherapie nicht wirklich weggingen. Diese Probleme traten immer wieder schubweise, durchschnittlich alle 4-5 Monate für einige Wochen auf.

Bei meinen letzten 3 Krankheitsschüben verspürte ich vorallem (neben Rücken, Nacken- und Kopfschmerzen), dass etwas mit meiner Muskulatur nicht stimmt. Das Gefühl lässt sich am ehesten mit einem Muskelkater beschreiben. Es fühlte sich so an, als hätte ich die letzten Tage im Fitnessstudio verbracht, obwohl dies nicht der Fall war. Außerdem bekam ich teilweise beim Treppenlaufen Krämpfe in den Oberschenkeln.

Aus diesem Grund entschloss ich mich heute nochmals zum Hausarzt zu gehen. Dieser machte eine einfache neurologische Untersuchung, bei denen er meine Reflexe testete und ich seine Arme in verschiedene Richtungen wegdrücken musste. Da er bei diesen Untersuchungen keine Kraftverluste feststellen konnte und meine Blutwerte auch in Ordnung (getestet vor ca. 6 Monaten) wären schob er meine Probleme komplett auf die Psyche und spielte alles herunter. Außerdem meinte er, dass es keine Anzeichen für MS gibt, da meine Probleme nicht dauerhaft bestehen, sondern zwischen den Schüben weitesgehend komplett zurückgehen.

Neben den genannten Symptomen litt ich phasenweise außerdem an Depressionen, erektiler Dysfunktion, Migräne, Empfindungsstörungen in Händen und Füßen, und Magen/Darm-Beschwerden.

Mittlerweile bin ich total verzweifelt, weil es einfach seit 12 Jahren nun schon so geht.

Nun werde ich mir wohl auf eigene Faust einen neuen Termin zum MRT machen müssen, eine Überweisung wollte mir der Arzt nämlich nicht ausstellen, da es seiner Meinung nach nämlich KEINERLEI Anzeichen für MS gäbe.

Es wäre nett, wenn ihr mir eine kurze Einschätzung geben könntet, ob es MS sein kann oder ob es sich auch nach eurer Meinung überhaupt nicht danach anhört.

Viele Grüße
David

Na ja, bei einem schubfoermigen Verlauf, dazu in jungen Jahren ist das nicht unüblich. bei meinem ersten Schub gingen die Symptome komplett zurück.
Und dann drei Jahre war fast Ruhe. Dann der zweite Schub, auch hier ging jetzt 90% oder 95 weg…
Wenn bei dir ein Kopf und Rückenmark MRT gemacht werden und diese vollkommen unauffällig sind, dann kannst du MS ausschließen. Blutwerte sind bei MS unauffällig. Meine Blutwerte sind und waren immer top.

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Hallo David,

Ein Hausarzt ist nicht der richtige für eine MS Diagnose.

Geh stattdessen zu den Profis und melde dich bei einem MS Kompetenzzentrum in einer Klinik (manchmal heissen die auch MS-Ambulanz oder so ähnlich).
Ich will damit nicht sagen, dass jede und jeder immer gleich in die Klinik rennen soll, aber das was du beschreibst erinnert mich an mich.

Mein Glück war es, dass ich vom Hausarzt an einen Neurologen überwiesen worden bin. Der untersuchte mich, machte den neurologischen Status, alles war wunderbar. Am Schluss dann noch rasch der Babinski-Test und hoppla, der war sowas von positiv. Also Überweisung ins MRT und das Schädel MRT war unauffällig. Der Neuro ärgerte sich, dass er nicht gleich noch ein Hals- und Brustwirbelsäule MRT hat machen lassen, also ein zweites Mal in die Röhre und im Hals fand man dann spinale Läsionen.

Um eine endgültige MS Diagnose zu stellen müssen auch einige andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, diese lassen sich meist relativ einfach mittels Labortest ausschliessen, wie z.B. B12-Mangel, Borreliose, Syphilis und anderes. Deshalb nennt man die MS auch eine Ausschlussdiagnose (gib das Mal in das Foren Suchfeld ein, einige vor dir haben schon dasselbe gefragt und die Antworten dort sind immer noch gültig).

Übrigens: Deine Symptome können durchaus auch etwas völlig anderes als MS sein.

Viel Erfolg
MO

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Das als psychosomatisch abzutun ist in jedem Fall nicht fair.
Insgesamt klingt es sehr Muskel betont, selbst wenn es kein MS ist, gibt sicher noch andere Erkrankungen.

Klingt für mich nach Fibromyalgie. Ich bin aktuell auch auf der Suche nach einer Diagnose. Ein Rheumatologe hat mir Fibromyalgie diagnostiziert (Ausschlussdiagnose), dadurch bin ich bei Facebook in eine Fibromyalgie-Gruppe eingetreten. Dort gibt es viele Beschreibungen wie deine.

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