Guten Morgen liebe Forenmitglieder!
Ich bin nun krank geschrieben. Bis zur Kur/Reha wird mich meine Neurologin krank schreiben. MS habe ich ja schon lange, 23 Jahre insgesamt.
Mir geht es ja im Moment gut und ich habe keinen Nebel im Kopf. Rein äußerlich sieht man bei mir nach 23 Jahren sowieso nichts.
Aber im Büro klappt es einfach nicht mehr. Ich kann Besprechungen schlecht folgen und habe sehr schnell “Nebel” und “Blei” im Kopf. Auch sonst wenn ich in stressige Situationen komme habe ich direkt “Nebel” im Kopf. Ich bilde mir das doch alles nicht ein? Nur so eine richtige Fatigue habe ich nicht. Ich bin manchmal total verzweifelt und zweifele an mir selbst. MS und einen anspruchsvollen Job im Büro haben verträgt sich irgendwie doch nicht. Zumindest nach 23 Jahren?!
Ich mache mir Gedanken, wie es beruflich weiter geht. Und auch privat/persönlich. Ich bin 50 Jahre, meine Lebensgefährtin hat sich von mir getrennt und meinen Sohn sehe ich bedingt durch die Trennung auch nur noch selten.
Aber ich bilde mir doch das nicht alles ein. Schwindelgefühl, Nebel im Kopf und Probleme, Neues zu verstehen und zu behalten. Ständig zur Toilette rennen und es mit letzter Not schaffen, wenn überhaupt.
Ich glaube 8h im Büro würde ich gar nicht mehr durchhalten. Mache seit Corona nur noch Homeoffice und auch viele Pausen und gehe zwischendurch mal raus. Meine Lernkurve im Büro ist wirklich total flach. Komplexe 1-1-Besprechungen mache ich nicht mehr. Häufig werde ich von der Gegenseite “am Nasenring durch die Arena” geführt. Häufig endet so ein Gespräch mit einem Satz meinerseits wie “muss ich klären”, schreibe dann stichwortartig den Sachverhalt auf und dann renne ich los und mus intern die Kollegen um Hilfe bitten, da ich mir häufig unsicher bin, oder es wirklich nicht weiß. Vergesse auch sehr schnell, was ich gemacht habe. Fragt mich jemand “was hast gemacht heute?” muss ich lange überlegen.
Wenn ich jetzt hier so sitze und schreibe geht es mir gut und mein Kopf ist klar. Das ändert sich aber schlagartig und recht schnell im Büro wenn ich da wieder überfordert aufgrund von Informationsflut, E-Mails und Aufgaben bin. Und dabei mache ich schon gar nicht mal mehr die anspruchsvollen Aufgaben (die kriege ich ja eh nicht hin).
Kennt das einer diese Empfindungen?
Mittlerweile würde ich gerne meine Sachen hier in Frankfurt einpacken, auf 50% reduzieren und dann in meinen Heimatort zurückgehen. Auch der finanzielle Druck (Mietwohung, jetzt alleine) ist da.Mir macht das so alles keinen Sinn mehr. Denn zu Hause könnte ich mietfrei wohnen.