Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für eure vielen Erfahrungsberichte und Diskussionen hier im Forum. Bei mir wurde 2019 MS diagnostiziert und seitdem bin ich hier fleißig am Mitlesen.

Nun habe ich auch eine Frage und hoffe, dass auch zu diesem Thema Erfahrungen vorhanden sind.

Und zwar…
Ich habe ein Job-Angebot im öffentlichen Dienst bekommen. Hierzu wird es eine ärztliche Untersuchung geben. Auch wenn ich die MS Diagnose nicht angeben muss, wird die Blutuntersuchung Dank Ocrevus dennoch verraten, dass da in meinem Körper etwas los ist.
Problematisch dabei ist auch, dass die Untersuchung erst nach meiner Einstellung erfolgen wird, also wenn ich mein bisheriges, unbefristetes Arbeitsverhältnis bereits gekündigt habe.
Bei der neuen Stelle handelt es sich um reine Arbeit im Büro, also kein Bedienen von Fahrzeugen oder das Heben schwerer Lasten.

Hat jemand von euch Erfahrung mit dieser Blutuntersuchung im Rahmen der Neueinstellung im öffentlichen Dienst gesammelt oder weiterführende Tipps für mich?

Vielen Dank schonmal für eure Rückmeldungen!
LG Lira

Ich glaube nicht, daß eine Blutuntersuchug im öffentlichen Dienst ein Differenzialblutbild mit Bestimmung der CD19 Untergruppe der Lymphozyten bzw eine Immunglobulin-G Messung beinhaltet.

Und wenn jemand überhaupt darauf käme, müsste sowas erstmal begründet werden.
Würden die dir etwa unterstellen wollen, daß du ohne B Zellen dort nicht arbeiten kannst?

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Sollst du verbeamtet werden oder warum gibt’s da einen Bluttest? Als ich beim ÖD angefangen habe, bestand die Untersuchung beim Betriebsarzt aus einem Gespräch, Sehtest und Blutdruckmessen. Und vielen schlauen Tipps zum richtigen Sitzen und Mobiliar.

Danke euch schonmal für die Rückmeldung.

Nein, es ist keine Verbeamtung, nur eine normale Anstellung im öffentlichen Dienst.
Neben Sehtest und der Untersuchung der Wirbelsäule wurde auch eine Blutuntersuchung angekündigt. Was genau dabei getestet wird, weiß ich leider nicht.

Meine Angst ist, dass wie beim kleinen Blutbild die Anzahl der weißen Blutkörperchen bestimmt wird. Und die ist bei mir ja nunmal nicht im Normbereich.

Muss mal sagen, wie schräg ist denn das, dass der Arbeitgeber soetwas verlangt?

Ist da in GER normal? Oder nur weil es öffentlicher Dienst ist?

Dem würd ich halt auch mal was pfeifen und den Rücken zudrehen.

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Um die Wirkung deines Medikaments zu messen, werden üblicherweise die CD-19- und CD-20-Zellen im Blut bestimmt. Das ist eine Spezialuntersuchung, die darüber hinaus auch nicht jedes Labor machen kann. Ich glaube kaum, dass eine Behörde solch eine Spezialuntersuchung veranlassen wird. Das machen in der Regel nur Fachärzte, die sich in solchen Detailfragen auskennen.

Es geht in erster Linie um die Leber- und Nierenwerte. Vor allem zum Ausschluss einer “Säufer-Leber”.

Eine Lymphozyten-Typisierung mittels FACS-Analyse können ohnehin nur Speziallabore…

Danke nochmal für eure Antworten.
Ihr könntet mich bereits etwas beruhigen. Ich habe bei sowas immer Bedenken, weil ich in den knapp 3 Jahren seit meiner Diagnose so viel Stigmatisierung zu MS abbekommen habe, auch von Ärzten. Danke euch.

@DaumenHoch: Beim öffentlichen Dienst und in größeren Konzernen ist es in D zumindest nicht unüblich, dass es diese Untersuchungen gibt. (Je nach Behörde/Unternehmen und Tätigkeitsfeld unterschiedliche Untersuchungen).

Ich habe als Krankenschwester im öffentlichen Dienst gearbeitet. Meine Erkrankung trat aber erst nach vielen Berufsjahren aus.
Darf der Betriebsarzt die Blutwerte weitergeben? Es gibt doch Schweigepflicht?
Bei uns wird immer ein kleines Blutbild abgenommen, Leber, Niere, Blutzucker, Eisen, …
Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Betriebsärztin, sie wußte eher von meiner Diagnose als der Rest der Belegschaft und hat nichts weiter gegeben.
Sie nimmt mir regelmäßig mein großes Blutbild und alles ab was ich brauche, damit ich damit keine Zeit in der Praxis zusätzlich verbringen muss (aber wir sind ein großes Krankenhaus mit eigenem Labor).
Die Wirbesäulenuntersuchungen sind lächerlich, einmal versuchen mit gestreckten Beinen die Hände auf den Boden zu bekommen. Einmal gucken, ob man große Buchstaben auf einer Zahlentafel lesen kann.
Mach dir nicht zuviele Gedanken.
Anne

Danke Sternenwanderin für deine netten Worte.

An sich darf der Betriebsarzt keine Details weitergeben. Aber er teilt dem Arbeitgeber “geeignet”, “teilweise geeignet”, “nicht geeignet” mit. In der Probezeit bedeutet letzteres dann wohl die Kündigung. Nach der Probezeit sehe ich da auch kein Problem mehr.
Und die anderen Untersuchungen werden wohl sehr entspannt für mich.

Ich werde nochmal bei meiner Neuro nachfragen, wie genau Ocrevus im Blutbild auffällt.

Und ich halte euch gerne auch auf dem Laufenden, was letztendlich dabei rauskommt. (Vielleicht gibt es ja zukünftig Mal jemanden mit der gleichen Frage.)

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