Hier ist ein Bericht aus Polen über eine hartnäckige Covid-19 Infektion bei einer relativ jungen immunsupprimierten (Ublituximab) Patientin. Die fortgesetzte Infektion hat zu erheblichen Lungenschädigungen geführt - hoffentlich bleibt das ein rarer Einzelfall.

Danke. Ist allerdings ein Fall von 2021, also mit Covid-Varianten (Alpha und Delta) , die stärker auf die Lunge gehen. Zusätzlich wird sie vermutlich keine Impfung gehabt haben, fast sicher jedenfalls nur unter Immunsuppression.

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Aja.
Das klingt sehr kompetent :star_struck:

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Ja danke für die tolle Rückmeldung…

Ich hab die Studie nicht geschrieben und vermeide Aussagen mit Gewissheit wo ich sie nicht machen kann. Aber klar, man wirkt hier kompetent wenn man so tut als könne es keinen Zweifel geben.

Sie hat sich 2021 infiziert damit sind die möglichen Varianten eingegrenzt. Und die Impfung gab es erst ca. Ab 03/2021, wo sie sicher schon Ublituximab bekommen hat, wenn sie sich während der Therapie angesteckt hat.

Ja, äußerst kompetent :star_struck:

Wie auch immer, Hauptsache, alle Bedenken sind erst einmal vom Tisch :star_struck:

Danke für den Link. Sicherheiten gibt es nie.

Habe mich Anfang 2023 unter Ocrevus mit Covid infiziert und niemand in meinem gesamten Umfeld hatte Covid so mild wie ich unter der B-Zell-Depletion.

Ich bin geimpft, die Impfungen gegen COVID fanden zur Hälfte unter Ocrevus statt.

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Immer noch besser als irgendwas zu behaupten, was man nicht sicher wissen kann.

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Das ist überraschend und eigenartig.
Diese Therapie ist erst am 31.05.2023 in der EU zugelassen worden.

Schubförmige Multiple Sklerose: Zulassung von Ublituximab

Am 31.05.2023 hat die Europäische Kommission (EC) Ublituximab (Briumvi®) zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) mit aktiver Erkrankung auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen.

Am 1. Mai 2004 trat Polen der EU bei

Meine Güte, ich hab lediglich gesagt dass die Situation nicht 1:1 auf heute übertragbar ist und mich hier nirgendwo als Koryphäe der Medizin hingestellt. Und trotzdem wird einem hier wieder Verharmlosung von irgendwas vorgeworfen. Tolle Diskussionskultur. Ist schon klar dass man kompetenter wirkt, wenn man vorhandene Unsicherheiten einfach verschweigt.

Das kann schon trotzdem sein, wenn die Betroffene an einer Studie teilgenommen hat.

Ich denke auch an eine Studie mit Ublituximab (kann mir vorstellen, nur so kriegt man in Polen teure CD20 Therapien bei SPMS (?) :slightly_smiling_face:)

Was mir aufgefallen ist: zur Behandlung von Covid wurde bei dieser Patientin u.a. immer wieder Kortison eingesetzt. Könnte sich das ggf auch negativ auf eine bestehende virale Infektion ausgewirkt haben?
Halte ich für nicht ganz unwahrscheinlich. Lg

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Ich fände es halt manchmal schön, wenn Leute auch mal nichts schreiben würden, wenn sie keine Ahnung haben.

Und wenn sie es trotzdem tun (nämlich schreiben)?

Dann muss mit ironischen Anmerkungen wie oben gerechnet werden :woman_shrugging:

Das ist mir auch aufgefallen.

Kortison in der Akutphase einer schweren Infektion geben - ist das nicht ein schrecklicher Kunstfehler?

Hört hört:

Im Gegensatz zur üblichen Bevölkerungsgruppe für hospitalisierte COVID-19-Patienten ist diese Person jung, leidet aber an sekundär fortschreitender MS. Zu ihren früheren DMTs gehörten Glatirameracetat, Fingolimod und später, zu Beginn der Pandemie, Ublituximab. Ihre MS stabilisierte sich unter der Behandlung gut und ihr EDSS verbesserte sich auf 2.

Im folgenden Jahr (2021) erkrankt sie jedoch an COVID-19 (siehe Abbildung 1 ihrer Lunge) und wird aufgrund ihrer niedrigen Lymphozytenzahl von 0,4 x 10^9 mit intravenösen Immunglobulinen, gepulstem Methylprednisolon und dem antiviralen Medikament Remdesivir behandelt. Ihre Infektionsparameter bessern sich und sie wird nach Hause entlassen.

Bis März 2024 starben 7 Millionen Menschen an einer COVID-19-Infektion (siehe Abbildung unten). Trotz der geringeren Berichterstattung in den Medien und des nachlassenden öffentlichen Interesses bleibt es in den Augen des medizinischen Establishments ein fester Bestandteil auf den Zulassungslisten.

=>> Ich mache mir Sorgen, dass diese Generation von COVID-19-exponierten Personen in den nächsten zwei Jahrzehnten weiter altern wird und ein Ausmaß an Hintergrundpathologien mit sich bringt, die die medizinische Gemeinschaft noch nie zuvor
Für diejenigen von uns, die im MS-Bereich arbeiten, wirft dies spezifische Fragen darüber auf, wie wir Immunsuppressiva in Zeiten von Pandemien und vor dem Hintergrund einer wachsenden und alternden Weltbevölkerung einsetzen.

Rückblickend aus immunologischer Sicht möchte ich hinzufügen, dass die Kombination mit Fingolimod und einem Anti-CD20 keine vernünftige Entscheidung war.

Die Autoren stellen den Fall eines verlängerten Verlaufs der COVID-19-Erkrankung bei einem 37-jährigen Patienten mit Multipler Sklerose unter einer Immuntherapie mit monoklonalen Anti-CD20-Antikörpern vor. In dieser Veröffentlichung wird ein klinischer Fall des Krankheitsverlaufs von COVID-19 bei einem Multiple-Sklerose-Patienten vorgestellt, der eine Ublituximab-Therapie erhielt. Der Einsatz einer krankheitsmodifizierenden Der Einsatz hochwirksamer Behandlungsmethoden für Multiple Sklerose kann mit einem Anstieg der Inzidenz von COVID-19 und einer Verschlechterung des Verlaufs verbunden sein.

Bei Multiple-Sklerose-Patienten, die eine Anti-CD20-Therapie erhalten, besteht ein besonderes Risiko für einen wellenförmigen Verlauf von COVID-19, der durch Immunsuppression verursacht wird und die Grundlage für eine bakterielle und pilzliche Koinfektion schafft."

Aus dem im ersten Beitrag verlinkten Artikel übersetzt

Zu sagen dass Unsicherheiten bestehen ist also dasselbe wie keine Ahnung haben. Aber erklärt ja dein wissenschaftsfeindliches Weltbild.

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Es wird wohl niemand Guten Gewissens behaupten können, dass die medizinische Wissenschaft die MS Krankheit im Griff hat. Alle Medikamente der Pharma basieren auf Vermutungen dass die Immunzellen die Krankheit verursachen. Das Gute ist dass die Eskalation und die Schwere der Krankheit durch die Medis etwas gebremst werden kann. Mir persönlich erscheinen die MS Krankheitsbilder extrem unterschiedlich.
Deshalb vermute ich dass die Immunzellen definitiv nicht immer schuldig sind.

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@Nalini, nicht wirklich ein Kunstfehler aber möglicherweise in diesem Fall suboptimal :thinking: Es wurde bei schwereren Covid Fällen u.a. aufgrund eines angenommenen Zytokinsturms relativ häufig mit Dexmethason behandelt, wobei es unterschiedliche Studien dazu gibt, ob das einen Überlebensvorteil bringt oder nicht.

Cortison reduziert halt für mehrere Wochen bis Monate die T-Zellen im Körper (v.a. CD4 Zellen aber auch CD8 Zellen u.a.) auf die B Zellen hat es nur marginalen Einfluss.

Fraglich ist, ob es in diesem Fall gut war, jemandem mit depletierten B-Zellen auch noch die krankheitsabwehrenden T-Zellen zu reduzieren.

Es bleibt dann nur mehr die unspezifische Immunantwort (Monozyten, Neutrophilie etc.) übrig. Diese schlägt allerdings üblicherweise zuerst - quasi First Line - zu, und hat in diesem Fall ja augenscheinlich nicht ausgereicht, sonst wäre der Verlauf nicht so eskaliert.

Die Second Line Immunantwort (T-Zellen/B-Zellen/Antikörper) wird aber durch Ublituximab UND Kortison geschwächt.

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@Loreley

Ist für mich nachvollziehbar, so wie du das beschreibst:

… kein Kunstfehler, aber in diesem Fall möglicherweise suboptimal …

Und danke für deine folgenden Erläuterungen.

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