Liebes Forum,

mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr mit oraler Einnahme von Cortison als Schubtherapie gemacht habt?
Hat es genauso gewirkt? Wie hat das euer Magen vertragen? Ich stelle diese Frage, da mein erster Krankenhausaufenthalt wg MS sehr langwierig und belastend war. Sollte mich irgendwann der nächste Schub treffen, würde ich das gerne wenn möglich umgehen.

Viele Grüße

Hi, ich habe keine Erfahrung mit oralem Cortison, aber ich hab das immer ambulant gemacht, morgens hin und wenn die Infusion durch ist wieder nach Hause. Geht das bei dir nicht?

Bei meinem Neurologen leider nicht. Evtl. geht es in der MS Ambulanz im Krankenhaus, das frage ich bei meinem nächsten Termin dort mal. Zu welcher Uhrzeit musstest Du dann immer morgens kommen? Stationär hat man bei mir die Infusion immer gegen 6:00 Uhr gemacht…

Das war auch eine MS Ambulanz, glaub ich war dann immer zwischen 8 und 9 dort.

Habe ich zu Beginn bei SNE immer gemacht. Mit Magenschutz kein Problem.

Später hat das dann nicht mehr gereicht und es gab in der Regel 3x 1.000 mg Urbason i.V. mit Magenschutz.
Immer beim Hausarzt, nie im KH.
Ich war da jeweils nach 20 Minuten fertig und dann ab ins Büro.

Lang, lang ists her…

LG
Uwe

Ich habe bei den letzten Schüben immer orales Cortison bekommen, aufgrund des Babys.
Im Vergleich zu früher per Infusion habe ich es aber schlechter vertragen.
Ich glaube, dass es anstrengender für den Körper ist, wenn es durch den Magen Darmtrakt geht.
Ich würde intravenös bevorzugen, wenn ich könnte.

Die allererste Schubtherapie mit Kortison habe ich stationär im KH bekommen, i.v. natürlich, außerdem wurde MS diagnostiziert.

Schon die zweite Schubtherapie gab es oral, morgens als Tablette, 3x 500 mg. Der Neuro hatte mich drum gebeten, aus pragmatischen Gründen, in der Praxis waren gerade alle Infusionsplätze belegt.

Kortison oral hat genauso gut gewirkt wie i.v., Verträglichkeit war gut, und so sind wir dabei geblieben.

Ich bin froh darüber, für mich ist es so viel einfacher, ich muss nicht früh morgens im überfüllten Bus durch die Stadt fahren.

Meine letzten Cortison-Kuren liegen schon so 30 Jahre zurück.
Vor den den Pillen gabs immer so ein Tütchen mit Saft um den Magen zu schützen.
Ich hatte damit nie Magenprobleme.

Sehr beruhigend, vielen Dank! Ich lebe auf jeden Fall entspannter, wenn ich nicht immer das unschöne Krankenhaus-Szenario vor Augen haben muss :wink:

Ich hatte letztes Jahr eine ambulante Schubtherapie bekommen…3 x 1000.
Die erste bekam ich gleich bei meiner Neurologin und die anderen beiden habe ich bei meinem Hausarzt organisiert. Wohne auf dem Land und meine Neurologin nicht gerade um die Ecke.
Ich würde einfach mal nachfragen. Ansonsten in der Ambulanz. Meines Wissens geht man dafür nicht mehr stationär ins KH.

Gut zu wissen, vielen Dank. Eine Frage noch: hatte man bei Euch denn aufgrund typischer Schubsymptome direkt eine Cortison Therapie eingeleitet, oder vorher ein MRT gemacht?

Bei mir war kein MRT Termin zu bekommen. Deshalb wurde entschieden gleich mit dem Cortison zu beginnen.

Ich denke, das wird von Fall zu Fall entschieden? Ich hatte seit Jahren kein Cortison mehr gebraucht.

Ok danke. Mich hat mein Diagnoseschub ziemlich verunsichert, da ich 4 Wochen im Krankenhaus war. Man konnte mich da irgendwie auch nicht früher entlassen, deshalb hoffe ich, dass sich das nicht mehr wiederholen wird. Ambulant klingt auf jeden Fall wirklich top und noch besser ist es natürlich wenn man möglichst lange schubfrei bleibt :slight_smile:

Auf jeden Fall. Ich drücke dir die Daumen, daß alles gut wird.

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MRTs hatte ich nie im Zusammenhang mit einem Schub.

Warum auch, ein Schub wird immer und ausschließlich klinisch diagnostiziert, also anhand der Symptome, die man spürt.

Wenn jemand neue oder alte MS-typische Symptome hat, die länger als 24 Stunden ununterbrochen andauern und nicht anders zu erklären sind (wie etwa durch Hitzeeinwirkung, Fieber etc.), dann ist das ein Schub - egal ob im MRT neue Läsionen sichtbar sind oder nicht.

Gilt auch umgekehrt: Wenn zB bei einem jährlichen Kontroll-MRT neue Läsionen entdeckt werden, ohne dass es eine entsprechende Symptomatik gab, dann war da zwar Krankheitsaktivität - aber kein Schub.

Wenn ich beim Neuro anrufe und Schub-Symptome schildere, bekomme ich immer gleich Kortison, nie ein MRT, das ist in der Situation völlig überflüssig.

Ein MRT vor der Kortison-Gabe ist sinnvoll, wenn von den Symptomen her auch etwas anderes als ein MS-Schub in Frage kommt. Bei meinem letzten Schub wurde zuerst ein MRT gemacht um einen Schlaganfall auszuschließen.

Hallo, ich habe sehr sehr schlechte Venen und habe das Kortison daher oral genommen. Kein Problem mit Magenschutz.

Erich

Danke für deine Erfahrung. Das Problem mit den Venen kenne ich. In der Infusionsambulanz sind jedes Mal mehrere Mitarbeiter damit befasst bei mir eine Vene zu finden :wink: