Hallo zusammen, eine Frage: In Tübingen wurde ja ein Corona-Impfstoff namens Covac 1 entwickelt, der speziell bei immunsupprimierten Menschen, also auch B-Zell-depletierten MSlern, über T-Zell-Antwort vor Corona schützten soll, Die letzten Infos, die ich dazu finde, sagen, dass 2022 die Phase 2-Studie erfolgreich abgeschlossen wurde weiß jemand, wie es damit weiter ging?
Dankeschön und allen einen infektarmen Herbst
Eleni
Ich hatte noch nie davon gehört, klingt interessant. Die Ergebnisse wurden erst Ende 2023 publiziert. Vermutlich bereitet man nun eine Phase3-Studie vor. Bis zu einer Zulassung würden also noch viele Jahre ins Land gehen.
Ganz spannend, auch weil es nicht nur über das Spike geht und damit ggf. weniger anfällig fr Immunflucht durch Mutationen ist. Hier übrigens die Studienergebnisse für
54 Personen mit B-Zell-Mangel (2023) (Personen mit Autoimmunerkrankungen waren hier explizit ausgeschlossen!)
Langzeiteffektivitität (12 Monate) in (39) gesunden Personen
Ja dann halt nicht
Danke für die schnelle und gute Recherche!
Mein Hausarzt hat mich zur Biontech Impfung durchgewunken, und sagte es gäbe durch die MS Krankheit keine Bedenken. Oder hat sich nun der Wind wieder gedreht?
Nein. Es ist aber in Phase 1 und Phase 2 grundsätzlich üblich, nur gesunde Menschen aufzunehmen. Es sind eben nur 50 oder sogar weniger Personen. Da wäre z.B. schwer bei einem Symptom zuzuordnen ob es aufgrund der MS oder der Impfung ist
Es gibt meines Wissens keine Bedenken gegen die BioNTech Impfung wegen der Erkrankung MS. Nur leider ist die Impfung nicht sehr effektiv, wenn du zur MS-Therapie B-Zell- depletierende Medikamente nimmst. Denn du hast ja dann keine B-Zellen mehr, die nach einer Impfung - oder auch Infektion- Antikörper gegen den Erreger bilden könnten, so dass eine erneute Infektion verhindert wird. Zumindest habe ich das so verstanden.
Wie effektiv die Impfung ist, ist individuell.
Bei Ocrevus hat man zwischen den Infusionen bzw. Spritzen ein Zeitfenster zum Impfen.
Bei meiner 3. C-Impfung mit Comirnaty habe ich vorher und 4 Wochen danach meine Antikörper bestimmen lassen und ich hatte eine hohe Zahl gebildet.
Ja, im Grunde stimmts. Aber tournesol hat es schon geschrieben: Es gibt Leute, die dennoch Antikörper bilden. Bei Kesimpta ist die Vermutung dass es etwas weniger immunsuppresiv ist als Ocrevus, daher evtl. auch eine etwas bessere Impfantwort. Bei Ocrevus spielt der Zeitpunkt der Impfung eine große Rolle. Bei Kesmipta ist mir keine Studie bekannt. RKI/STIKO empfehlen - weil es das logischste ist - zum Impfen die Mitte zwischen zwei Injektionen. Was bei mir leider dazu führt dass meine nächste Covid-Impfung erst Mitte November möglich ist. Und Ende November ist die Welle wohl schon durchgerauscht
Covac-1 hat den Fokus wohl ohnehin auf T-Zellen und nciht auf B-Zellen. Damit also theoretisch weniger Ansteckungsschutz. In der Studie war dennoch die Zahl der Infektionen deutlich unter dem Durchschnitt; was man bei nur 50 Teilnehmenden aber nciht übereinterpretieren sollte.
Genau. Das ist natürlich nicht repräsentativ, aber ich hatte mich Anfang November genau zwischen zwei Kesimpta-Spritzen impfen lassen. Fünf Wochen danach, Mitte Oktober, hatte
ich COVID…
Sorry, Anfang SEPTember war die Impfung natürlich.
Um ein Variables Immundefektsyndrom CVID
auszuschliessen sollte vor
jeder Immuntherapie/Start die Immunglobuline IgG, IgA und IgE analysiert werden da ein Mangel der selben Immunkrankheiten auslösen, bzw. bereits bestehen können.
Bei der CD20 Therapie werden nicht alle B Zellen geplatzt.
Der Zelltyp CD19 bleibt in seiner Immun- Antwort hoffentlich unberührt und gehören zum humoralen Immunsystem ( Bildung von Antikörpern).
B Zellen produzieren den IgM und der sollte während der Depletionsphase in der Blutkontrolle überwacht werden.
Totimpfstoffe können lt. Therapieprotokoll geimpft werden.
(Stand Okt.23)
Lebendimpfstoffe vor Beginn der Therapie.
VG
CD19-Zellen bleiben nicht unberührt, weil fast alle auch CD20 tragen. Man misst die vorhandenen B-Zellen sogar über CD19, um Wechselwirkungen mit der Medikation auszuschließen. Ansonsten stimmt das schon so was @Eleni schreibt. Auf CVID gibts da keinerlei Hinweis. Eine schlechte Antikörperantwort auf Impfungen oder Infektionen ist bei B-Zell-Depletion völlig normal.
Unbeeinträchtigt von der Therapie bleiben nur Plasmazellen, B-Zell-Vorläufer (proB-Zellen) sowie alle B-Zellen, die vom Antikörper-Medikament nicht erreicht werden. Das ist insbesondere das ZNS. Novaratis “wirbt” bei Kesimpta auch immer noch damit dass es “möglicherweise” B-Zellen in der Milz “verschont”. Aber keine Ahnung ob das stimmt. Selbst viele Jahre nach der Zulassung erwähnen die das nur als “möglicherweise” und auf Basis von “präklinischen Daten”. Spricht jetzt nicht für eine gesicherte Erkenntnis.
Hi
das ist sehr allgemein ausgedrückt finde ich. Ein Therapiebeginn einer B Zelldepletierung muss dringend nach besten medizinischen Kenntnissen überwacht werden.
mRNA Impfstoffe und Lebendimpfstoffe dürfen nicht querbeet verabreicht werden.
Ich würde eine medizinische Betreuung vor und innerhalb der Therapie empfehlen, da es leider auch Gefahren bei einer Depletierung gibt.
Grüsse und einen schönen Sonntag!
Kein Widerspruch aber es gab ja keine Hinweis hier dass jemand bei der B-Zell-Depletion sich selbst überlassen wird. Es ist die Regel dass man Vor und während der Therapie überwacht wird.
Du bist ja Kesimpta Patient, wie sieht Deine Überwachung aus?
Und Du meinst die B Zellen werden alle geplatzt und du sagst du hast keine Nebenwirkungen weder Infekte noch Erkältungen, ist das ohne B Zellen möglich?
VG
Hi, vor Beginn wurde alles laut Leitfaden getestet (aktive Infektionen, Hep B etc.).
Jetzt regelmäßige Blutentnahmen, 1x jährlich MRT und alle 6 Monate ein Termin beim Neuro.
B-Zellen im Blut sind bei mir auf 0. an anderen Stellen ist mit einer Blutentnahme nichts sichtbar. Ich gehe davon aus dass auch in anderen Stellen des Körpers noch B-Zellen in geringer Zahl existieren, sonst könnten Impfungen nicht bei manchen mit Antikörperbildung funktionieren.
Infekte hatte ich seit Dezember zwei. Eine Erkältung und Corona (mit Paxlovid) problemlos ausgestanden. Die langlebigen Plasmazellen existieren ja noch und produzieren Fleißig Antikörper. Und die T-Zellen sind gar nicht von der Therapie betroffen.
Bei Covid scheint übrigens nach neueren Studien Infektionen und Impfungen nur sehr wenig dieser langlebigen Plasmazellen zu generieren. Was dazu führt dass der Schutz nicht sonderlich lang anhält. Aber das nur nebenbei weil ich es gestern las