Hallo,

ich bin neu hier.Ich habe MS seit 2014 .Am anfang konnte ich noch sehr gut laufen ,jetzt fällt es mir manchmal zunehmend schwerer.Morgens früh laufe ich sehr gut und einigermaßen schnell.Aber ich merke dann ,wenn ich eine weile gelaufen bin ,das ich langsamer werde und dann auch schon mal stollper.Falle aber nicht hin.Jetzt ist es ab und zu so ,das sich mein Bein nach 6 Std.Arbeit wie ein Stein anfühlt.Ich habe dann auch manchmal schwierigkeiten die Treppen zu steigen ,und falle auch schon mal die ein oder andere Stufe hoch.
Meine frage an euch wäre : Wer kennt das? Was habt ihr dagegen gemacht ?
Und meine zweite frage ist Wer kennt sich mit einem Schwerbehindertenausweis aus?

Ich freue mich hier zu sein ,und auf baldige Antwort.

Marion :slightly_smiling_face::slight_smile:

Das was Du beschreibst ist bei MS leider der “Klassiker”
Und es gibt genauso viele Wege da rauszukommen wie es Krankheitsverläufe gibt…

Als es bei mir mit dem Laufen schlechter wurde, habe ich mir neben Nordic Walking Stöcken noch ein Laufband angeschafft. (Aldi)
Damit konnte ich kontrolliert mit der individuell idealen Geschwindigkeit laufen (Damals 2,7 km/h)

- Die Betonung liegt hier auf kontrolliert !

Bei jedem Schritt habe ich mir genau den Vorgang des richtigen Abrollens von der Ferse bis zu den Zehen vorgestellt. Habe mir dazu vorher ein paar YouTube-Videos angeschaut.

Später habe ich mir dann ein PowerPlate (Rüttelplatte) angeschafft. Das ist ein höchst effektives Training für die komplette Muskulatur.

Thema Schwerbehindertenausweis
Als es mit dem Laufen immer schlechter wurde, habe ich das zusammen mit meinem Neuro gemacht und den Antrag ans Landratsamt geschickt (Ist in jeder Stadt anders geregelt). 3 Wochen später war der Ausweis da.
Dazu muss man aber die Situation im Job beachten. Wenn man so ein Teil hat, dann muss man es auch dem Arbeitgeber vorlegen (Sorgfaltspflicht des AG etc.) Das muss man sich schon genau überlegen…

Hast Du mal an eine Reha gedacht?
Da kannst Du die oben angesprochenen Sachen ausprobieren. Der Zeitpunkt ist wegen Corona allerdings sehr ungünstig, da vieles nur mit Einschränkungen angeboten wird.
Würde ich aber mal im Hinterkopf behalten.

LG
Uwe

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Hallo Marion,
Uwe hat schon ganz recht, mein Weg war ähnlich.
In zwischen ist es bei mir soweit gekommen, dass ich im Rollstuhl sitze. Leider haben alle Bemühungen so weit geführt. Aber ich bin trotzdem guter Dinge, besonders wo heute die Sonne scheint.
Wichtig ist mMn sich nicht mit Medikamenten vollzustopfen. Der Körper wird dadurch noch zusätzlich vergiftet und belastet.
Ich lebe damit keine Medis zu nehmen, auch nicht gegen MS Symptome.
Du wirst leider deine Erfahrungen machen und damit leben müssen.

Ich wünsche dir viel Erfolg damit,
Rainer

Hallo Marion, immerhin geht das Lauefen
nach so vielen Jahren MS noch.

Ja, was soll man machen?

Zum Neurologen gehen, nehme ich mal
an.

Eventuell ist deine MS jetzt SPMS.

Habt erstmal vielen Dank.
Ich werde mir alle Argumente von euch durch den Kopf gehen lassen.

Marion

Hallo Marion,
ich habe die Diagnose ein Jahr vor dir bekommen und mir geht es so wie dir, nur dass ich immer wieder mal falle. Bislang zum Glück ohne gravierende Folgen, aber die kurze Panik beim Fallen oder Rutschen wird immer größer.
Bei mir geht es wohl Richtung SPMS.
Ich kann alles bewegen, habe keine Lähmungen, aber die Muskelkraft wird weniger.
Ein Kilometer kommt mir vor wie eine halbe Weltreise und dabei bin ich bis vor drei Jahren noch Jakobswege gelaufen (der letzte hatte eine Strecke von nur 120km und kam mir lauftechnisch unheimlich weit vor).
Ich mache mir in letzter Zeit öfter Gedanken wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist einen Rollator zu verwenden. Meine Trekkingstöcke helfen beim Laufen das Gleichgewicht leichter zu halten und weniger zu schwanken.
Eine Reha ist sicherlich eine gute Sache (ich fahre dca. alle drei Jahre, sofern nichts Gravierendes passiert ist), aber Wunder vollbringen sie dort auch nicht.
In der letzten Reha habe ich ausführlich über meine gesundheitlichen Probleme gesprochen, eine Mängelliste erstellt, und diese anschließend für einen Antrag auf Höherstufung im SBA genutzt (geht aber auch so, einfach alle Beschwerden - egal ob durch MS oder Sonstiges) notieren. Allergien, Bluthochdruck, schlechte Augen, verkürzte Laufstrecke, Rücken… alles angeben.
Bei einer Gehstrecke von unter 2000 Metern steht dir das G für Gehbehindert im SBA zu.
Machst du regelmäßig Physiotherapie? Dir steht ein “Dauerrezept” zu. Es belastet das Budget des Neurologen nicht.
Dir alles Gute
Anne

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