Hallo Puschel,
dein Problem mit den Depressionen ist ein Allerwelts-Problem und erst recht bei MS-Betroffenen. Ich selbst schleppe mich auch schon seit ca. 20 Jahren damit herum, mal ist es besser, mal schlechter, sie sind nie wirklich verschwunden und kehren immer wieder zurück. Medikamente habe ich unzählige ausprobiert und welches wirklich geholfen hat, kann ich nicht 'mal sagen. Denn wenn eines Wirkung zeigte, waren auch gleichzeitig andere Symptome mit aufgetreten wie z.B. überhöhte Müdigkeit, Verlangsamung der Reaktionsfähigkeit, 'Begriffstutzigkeit’u.a. Irgendwann habe ich alles weggelassen, denn es hilft mir nicht ein Symptom zu bekämpfen, wenn ich ein anderes dafür dazubekomme. Da muß man abwägen, womit man eher leben kann: die Depris ‘aussitzen’ oder mit Pillen und Kapseln die Depris behandeln (was ja eh nur 'ne Art Betäubung ist) und dafür leider andere Nebenwirkungen dem Körper zuzumuten.
Ich habe mich für ‘aussitzen’ entschieden, ich heule zwar den halben Tag dann oder was auch dir helfen könnte, du mußt dir immer eine Ablenkung suchen, ich fahre dann mit meinem E-Mobil durch die Gegend, fahre damit einkaufen, auch wenn es nichts einzukaufen gibt, aber ich gehe dann eben durch die Geschäfte oder schaue mir nur die Schaufenster an oder Schautafeln. Möglichkeiten gibt es viele, man darf nur nicht sich zu Hause verkriechen, denn dann kommt nur heulen in Frage. Ich glaube auch nicht, daß Medikamente eine Lösung sind, denn läßt die Wirkung nach, kommen sofort die Depris wieder, ein ewiger Kreislauf und man wird zum Drogenabhängigen.
Wenn deine Mutter deine MS nicht annehmen kann, kannst du sowieso nichts dagegen machen, bei meiner war es genau so, sie wußte auch von keinem in der Verwandtschaft mit MS, aber die Krankheit wurde doch erst in den 70er Jahren erkannt glaub ich mit Diagnosestellung und das MRT-Verfahren wurde doch auch erst zwischen 1970 und 80 eingesetzt, so daß deine wie meine Mutter gar noch nichts von MS in ihrer Ahnenforschung wissen konnten. Da waren zwar Kranke dabei, von denen keiner so recht wußte, woran sie erkrankt waren und Ausreden gab es ja viele. Meine Mutter jedenfalls hat bis zu ihrem Tode nicht kapiert, was ich für eine Krankheit habe, ich mußte sie ihr hunderte Male erklären und sie hat sie trotzdem nicht verstanden.
Also mache dich nicht verrückt damit, deine Mutter wirst auch du nicht ändern können.
Bleibe trotzdem mutig und lasse dich nicht unterkriegen.
Ganz liebe Grüße von M.