Na Hi,

Ok hab schon etwas getrunken, also überseht das ein oder andere.

Mich würde interessieren (Keine Ahnung wie ich jetzt darauf komme), wie habt ihr euch charakterlich verändert durch die Diagnose?

(Fällt vlt schwer zu formulieren?)

@titeländerungfeature

Durch die Diagnose nicht, es gibt ja
Viele mit der Diagnose ohne wirkliche
MS.

Aber durch die MS, je nach Verlauf,
Behinderung, Fatigue, Spastik, Schmerzen,
Verstopfung, Blasenprobleme.

Z.B. habe ich mich zum Vegetarier, der
weder raucht noch trinkt gewandelt.

Vom Motorradfahrer zum Tretroller Roller.

Also im Prinzip ein ganz anderes Leben.

Ich weiss nach 19 Jahren MS noch immer
sehr wenig über die MS, da geht es mir
wie Weihe.

Als die Spastik ganz schlimm war, wurde
ich auch im Kopf unflexibel, Termine
schieben oder kurzfristig festlegen ging
gar nicht.

Nicht physisch

Charakterlich

Das meine ich, kann ich nicht trennen.

Mit der Fatigue lag ich 5 Jahre rum
und konnte keine Entscheidungen
treffen. Ich wurde verschlossen und
depressiv.

Mit der Dauerverstopfung wurde ich
mürrisch und aggressiv.

Mit den ewigen aufgesetzten schüben
weinerlich und ängstlich mit Zukunfts-
sorgen.

Jetzt werde ich langsam wieder der
frühere Mensch, ich bin gerne an
Partys und sehr zuversichtlich mit einer
riesen Portion an Lebensfreude.

Um es kurz zu sagen:
https://m.youtube.com/watch?v=k8ZXhaQOGfg

Gefühlt habe ich mich im Laufe der Zeit charakterlich um 180°geändert.
Treffe ich Menschen von früher, bin ich laut Aussage, kaum wiederzuerkennen.

Früher eine Partylöwin und immer höher, schneller, weiter, laut, ungeduldig u.v.m.

Heute ein eher zurückgezogene, eigenbrödlerischer Stubenhocker, geduldig, ruhig, Tendenz zur Bescheidenheit usw, usw,…

Dadurch bin ich nun natürlich viel umgänglicher und u.a. mein Mann (= Jugendliebe) findet die Wesensveränderung manchmal gar nicht so schlecht

So wie die Altersmilde, die MSmilde.