Hallo,
Ich habe die letzten 2 Wochen hier schon immer wieder die Beiträge durchforstet und gelesen und dachte vielleicht ist es jetzt an der Zeit einmal mein Anliegen zuschildern. Ich habe Hoffnung dass mir jemand helfen kann. Vorab: ich bin absoluter Laie!
Erst einmal zu mir: ich bin Sabrina und 32 Jahre alt. 09/2020 kam ich ins Krankenhaus mit Verdacht auf einen Schlaganfall.
Mein Blutdruck war utopisch hoch (230/150) und konnte auch im Krankenwagen nicht behandelt werden. Ich hatte Sprachstörungen und meine Arme fühlten sich merkwürdig an.
Außerdem hatte ich Sehstörungen. Ich hatte das Gefühl dass ich “geblendet” werde und dadurch kaum etwas sehe. Gefolgt von Doppelbildern. Das alles hatte ich davor die 2 Wochen immer mal wieder.
Im Krankenhaus konnte der Blutdruck behandelt werden und ich konnte na h 24 Stunden von der Stroke Unit runter. Nach CT und MRT vom Kopf erwähnte ein Arzt bei der Visite das erste Mal Multiple Sklerose. Bei dem MRT waren 2 unspezifische “Flecken” zu sehen aber ich wurde dann mit der Verdachtsdiagnose “Migräne ohne Migräne” entlassen und mit der Bitte das der Hausarzt sich weiter kümmert.
Mein Hausarzt hatte aber gesagt wir warten ab und das taten wir dann schließlich. Seitdem bin ich Bluthochdruckpatientin
Ich habe in der Zwischenzeit mein 3 Kind bekommen und wurde dann dieses Jahr Anfang Februar operiert (Hysterektomie). Am 1. Tag Zuhause fing es an:
Starke Sehstörungen wie 2020,
Kribbeln auf der Zunge und Hände
Ich dachte tatsächlich an einer Migräne, da ich bereits im Januar zwischendurch Sehstörungen hatte, gefolgt manchmal von Kopfschmerzen.
Da es aber Tage anhielt bin ich am Wochenende dann zur Notfallambulanz gefahren, diese haben mich zur Augenklinik geschickt. Dort war alles unauffällig.
Am nächsten Tag war Rosenmontag, meine neue Hausärztin war nicht da. Einen Neurologen habe ich erst am Tag danach erreicht und wurde dann vom Vertretungsarzt dorthin geschickt.
Nun dieser Neurologe hatte zwar sehr schlechte Bewertungen, aber ich wollte mir wirklich schnell Hilfe holen da ich auch wirklich Angst bekommen habe.
Er hatte auch keine Patienten da und vereinbarte sofort eine Woche später ein Termin bei sich zur Lumbalpunktion.
(Bei allen Terminen war ich immer die einzige Patientin die er hatte.)
Die Lumbalpunktion selber war ok, unangenehm aber aushaltbar. Er brauchte drei Anläufe und beschwerte sich über meine Wirbelsäule weil sie so “verknöchert” war.
Die Ergebnisse sollte ich eine Woche später bekommen. Das war wohl die schlimmste Woche meines Lebens. Ich habe wirklich jeden Tag Angst gehabt dass es alles mögliche sein könnte. Die Sprechstunde rief schließlich an und sagte alles wäre unauffällig ich sollte aber schnellstmöglich vorbei kommen (???)
Der Arzt sagte mir dann dass es Migräne wäre. Auf die Frage ob ein Mrt vielleicht nochmal ratsam wäre, wurde er wütend. Ich sagte dass ich im Internet las, dass die Punktion nicht immer 100% ausschlaggebend wäre und was man denn gegen die Symptome machen könnte. (Er fragte wohlbemerkt nie nach ob ich was anderes außer Sehstörungen hätte. Neben Sehstörungen, tut mir mein rechtes Bein weh (wie eine Zerrung) und meine Finger Kribbeln. Manchmal die Zunge). Er war total genervt sagte MS wäre das Chamäleon der Neurologie und ich solle froh sein dass alles gut ist.
So das war ein super langer Text bis hierhin… aber ich denke es ist Sinnvoll alles zuschildern:
Ich bin total “glücklich” das alles unauffällig ist. Und wenn es nur Migräne ohne Migräne ist, freue ich mich: doch was mich stutzig machte ist folgendes…
Er gab mir den Laborbericht mit. Auf diesem steht dass die Probe ungekühlt und zuspät ins Labor eintraf. Es steht dort dass die Probe gefroren und bestenfalls 2 Stunden nach Entnahme ausgewertet werden soll. Außerdem wäre kein “Glukosestabilisator” dabei gewesen. Dort steht dass es daher zur einer Verfälschung kommen kann.
Nun meine Frage: Kann es eventuell sein dass es doch sinnvoller ist ein MRT nochmals zu machen? Ich habe weiterhin Symptome und meine Elternzeit endet nächste Woche. Ich sehe teilweise so wenig, dass ich Angst vor Autofahrten habe.
Einen anderen Neurologen besuche ich im April. Dort soll ich alles mitbringen.
Er hat mir dann Topiramat aufgeschrieben. Allerdings steht dort dass es gegen Kopfschmerzen vorbeugen soll und dir Nebenwirkungen erschlagen mich ehrlich gesagt. Nehme ich das Medikament darf ich laut Apotheke auch nicht Autofahren… es soll auch als Nebenwirkungen “Sehstörungen” haben… wäre irgendwie Kontraproduktiv…
Ich möchte gar nicht übertreiben aber ich bin wirklich hilflos und möchte doch einfach dass man mir hilft. Ich möchte arbeiten gehen und für meine Kinder da sein.
Vielleicht hilft mir hier der Austausch und eventuell Erfahrungsberichte. Das anonyme Lesen hat mit schon viel gebracht bzgl Lumbalpunktion.
Sorry für den langen Text.
Liebe Grüße
Sabrina