Hallo ihr MS Expert*innen
Ich lese seit 2 Monaten fast täglich in diesem Forum. Mein Mann wurde mit MS diagnostiziert, wir hatten auf eine Neuroborreliose gehofft
Das diagnostizierende Krankenhaus hatte sich schon auf MS festgelegt bevor sie ein Blutergebnisse, MRT oder sonst irgendetwas gesehen haben.
Die Beratung war unter aller Sau, die Vorgehensweise der Ärzte wirkte unkoordiniert und manipulativ. Autonomie des Patienten? Noch nie gehört…
Dementsprechend ist mein Mann nach 3 Tagen geflüchtet, hat eine Kortison Stoßtherapie abgelehnt und sich in der folgenden Woche vom Hausarzt Doxycyclin besorgt. Das hat er 20 Tage genommen und alle Symptome haben sich zurück gebildet. Er hatte wieder volles Empfinden in den Beinen, Spastik im linken Bein ist komplett zurück gegangen, nächtliche Zuckungen haben außer 2-3 kleine Zuckungen beim Einschlafen aufgehört.
5 Tage nach Absetzen kamen die Symptome langsam wieder. 5 Wochen sind nun vergangen und er hat wieder Empfindungsstörungen. Gangbild ist aber weiterhin gut und auch sonst ist nichts zurück gekommen.
Jetzt soll er morgen stationär aufgenommen werden und sich einer Kortison Stoßtherapie unterziehen. Niemand sagt ihm wie lange, niemand sagt ihm mit welcher Dosis. Er hasst Krankenhäuser und fühlt sich extrem unwohl wenn er auf Station liegen muss (man sieht ihm auch ab wie er innerhalb von 2-3 Tagen total in sich zusammenfällt, er wird fahl, sieht permanent so aus als würde er jeden Moment anfangen zu weinen und macht das auch oft, obwohl er eigentlich eigentlich ein total positiver Mensch ist und nie so down dass er weinen müsste)
Ich weiß nicht ob das alles so richtig ist. Wichtig dabei noch: Er ist Diabetiker Typ 1 und zwar einer den es komplett platt macht schon allein wenn sein BZ Mal für 2h über 200 liegt.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie sinnvoll das Ganze jetzt noch ist. Vor allem mit dem gesamten Hintergrund finde ich eine Kosten/Nutzen-Rechnung fällt eher zugunsten von “mach dir eine entspannte Zeit zu Hause und fühl dich wohl” aus.
Er geht damit um indem er nicht damit umgeht, er verdrängt.
Und er geht mit der Überzeugung ins Krankenhaus dass hochdosiertes Kortison die Beschwerden einfach auflöst und fertig während ich mich in ein paar Tagen schon ein kleines Häufchen Elend abholen sehe.
Ich freue mich über eure Erfahrungen, Einschätzungen und vielleicht ein kleines bisschen Mut der mir zugesprochen werden kann.