Hallo, ich hatte heute mein Abschlussgespräch und die endgültige Diagnose erhalten. Ich habe den Befund einmal von ChatGPT „übersetzen“ lassen:
Diagnose:
• Multiple Sklerose (MS), Ersterkrankung (ED)
• EDSS-Score: 0-1 (zeigt nur minimale oder keine Einschränkungen an)
• Vordiagnose: Migräne (ca. 1x pro Jahr)
Vorgeschichte:
• Vor ca. zwei Jahren erstmals eine plötzlich auftretende Taubheit im rechten Bein, die sich innerhalb weniger Sekunden wieder zurückbildete.
• Ein Jahr lang keine Symptome, dann erneute Taubheit im rechten Bein für etwa 1-2 Stunden.
• Diese Episoden traten unabhängig von körperlicher Aktivität (z. B. Spazierengehen, Aufstehen, Bücken) auf.
• Seit einiger Zeit fühlt sich der Patient müde und abgeschlagen, was er auf berufliche und familiäre Belastung (Schichtdienst, kleine Kinder) zurückführt.
• Kein Alkohol- oder Nikotinkonsum, kein auffälliger Gewichtsverlust oder Fieber.
Untersuchungsergebnisse:
• Allgemeiner Zustand: Normal, keine Auffälligkeiten.
• Neurologische Untersuchung:
• Normaler Muskeltonus und Muskelkraft.
• Keine Koordinationsstörungen oder Gangunsicherheiten.
• Reflexe normal, keine Zeichen für Nervenschädigung.
• Keine Probleme beim Sprechen oder Verstehen.
• Lumbalpunktion (Untersuchung des Nervenwassers):
• Nachweis von oligoklonalen Banden, die auf eine Autoimmunerkrankung des Nervensystems hinweisen (typisch für MS).
• Keine Anzeichen für eine akute Entzündung.
• MRT-Untersuchung:
• Zeigt zwei Myelonläsionen (kleine Entzündungsherde) im Halsmark.
• Diese sind verdächtig für eine früh beginnende Multiple Sklerose, aber keine aktiven Entzündungen sichtbar.
• EEG (Hirnstrommessung):
• Keine Anzeichen für epileptische Aktivität.
Zusammenfassung & Therapie:
• Aufgrund der vorliegenden Befunde wird Multiple Sklerose als Diagnose gestellt.
• Da die Einschränkungen aktuell sehr gering sind (EDSS 0-1), wurde zunächst keine spezifische Therapie begonnen.
• Der Patient wurde über die Erkrankung aufgeklärt.
• Geplant ist eine schubprophylaktische Therapie mit Ofatumumab (Kesimpta®️), einem modernen MS-Medikament.
• Weiterhin regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen.
Empfehlungen für die Zukunft:
• Keine feste Medikation zum Zeitpunkt der Entlassung.
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Morgen habe ich meinen ersten Folgetermin beim Neurologen. Als Therapie haben sich der behandelnde Arzt und der Neurologe auf Ofatumumab geeinigt. Obwohl ich den Befund schon vor dem heutigen Gespräch kannte, taten die Worte heute nochmal sehr weh. Diese Ungewissheit macht einen so hilflos. Wenn ich einen Schub bekomme, muss ich sofort ins KH und werde mit Kortison beglückt.
Nun geht es mit der Therapie los, auch wenn ich das alles noch nicht greifen kann.