Hallo,

ich kann meinen rechten Arm und meine rechte Hand kaum noch bewegen.

Nun stellen sich ganz praktische Probleme:
Das Abheften von Papieren in Aktenordnen, bzw. das Herausholen von Ordnen, beziehungsweise wieder Hineinstellen, das Lochen von Papieren funktioniert nicht mehr. Ständig brauche ich die Hilfe meines Mannes. Das nervt.

Andere Personen möchte ich nicht bitten. Viel zu viel ist zu privat und geht niemandem im Detail etwas an.

Hat noch irgend jemand anderes ähnliche Probleme. Und wie geht ihr damit um?

Ja, auch das Schreiben geht rechts nicht
richtig.

Ich mache das nun Alles mit links, auch das
Zähne putzen.

Putzt dir dein Mann die Zähne ?

Mit der Hand zu schreiben, geht nicht mehr. Mit der linken Hand kritzel ich meine Unterschrift.

Es ist viel Phantasie erforderlich, um zu erkennen, dass es sich um meinen Namen handelt.

Zähne putze ich mehr schlecht als recht mit links.

Ja genau, das sind die Folgeprobleme wie
Zähne putzen, Körperhygiene und und und
über die Niemand spricht.

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Hi Spyke,

du bringst es schön auf den Punkt: F O L G E P R O B L E M E

Bei mir sind das mittlerweile die viel schlimmeren Beeinträchtigungen als etwa nicht mehr laufen zu können.
Alle denken, weil ich den Rollstuhl noch selber antreiben kann und damit ein bisschen mobil bin sei die Welt für mich in Ordnung. :see_no_evil:
Manchmal stelle ich mir vor, wie ich denen im Detail schildere was morgens in meinem Badezimmer mit tatkräftiger Hilfe von meiner Pflege abgeht. :fu: :poop: Ich bin mir bewusst, wenn ich das täte würden sich die meisten ganz schnell von mir abwenden.
Oder wie erklärt man jemandem, dass man mit 38° C zum Pflegefall mutiert und die damit verbundene Todessehnsucht nichts mit einer durchschnittlichen Depression zu tun hat, sondern lediglich den innigen Wunsch nach Normalität widerspiegelt, ähnlich dem trotzenden Kind?
Es gibt auch ganz einfache Beispiele für Folgeprobleme, z.B. der Erstickungsanfall beim Fernsehschauen. Weil der Film mich so gedankenversunken werden liess, verschluckte ich mich an meinem eigenen Speichel. Speichel in der Luftröhre führt bei mir zu einem veritablen Hustenanfall. Als Rollstuhlfahrer mit reduzierter Rumpfmuskulatur zu husten ist eine grosse Herausforderung, denn ich kann nicht schnell aufstehen und mich vornüberbeugen.Schlussendlich bin ich einfach nur froh, dass es bloss Spuke war.

Jetzt bin ich abgeschweift. @Isabi wegen meinem lahmenden Arm versuchte ich mein Büro auf papierlos umzustellen mit bescheidenem Erfolg, denn auch die Tastatur verlangt nach funktionierenden Fingern. Schlussendlich geht es mir so wie dir, ich muss meine Familie bitten mir die Ordner herauszugeben, die Briefumschläge aufzureissen, Pakete zu öffnen und und und…

schönen Tag euch

Hallo Mo, ja genau, im Fernsehen sieht man
doch immer Sendungen mit Leuten im Rollstuhl,
die bis nach USA in die Ferien fliegen und dort
den ganzen Tag Ausflüge machen und in
Restaurants essen, wie ganz gesunde Leute.

Bei mir ist ab 38Grad Körpertemp. auch
keine Kraft mehr da.

36.6 ist bei mir normal.

Hallo alle,
ihr habt ja Probleme. Die habe ich auch, sogar noch in ausgeprägterer Form. Mir hilft am besten Assistenz zu haben. Ohne meine Assistenten könnte ich gar nichts mehr. Auch dieser Text hier wird von einer Assistentin geschrieben. Ich diktiere und sie schreibt.

Für die Unterschrift habe ich einen Stempel, den versehe ich meistens mit einem Fingerabdruck neben der Unterschrift. Das funktioniert gut, kann jedenfalls niemand nachmachen.

Das Zähneputzen versuche ich selbst, komme meist aber nicht an alle Zähne. Dann müssen die Assis putzen.

Trotz dieser Einschränkungen habe ich Pläne, wie es in Zukunft besser gehen könnte: Der E-Rolli wird hoffentlich noch dieses Jahr kommen. Mit dem Schieberolli lasse ich mich mit Assistentenkraft durch die Gegend schieben. Für weitere Fahrten wird der Fahrdienst beauftragt.

Irgendwie geht es immer noch weiter, wenn man die richtige Assistenz hat. Man muss sie allerdings auch akzeptieren und sich von der Vorstellung lösen, dass es niemanden was angeht.

Zum zu Bett gehen muss man auch der Assistentin Bescheid geben. Sie schreibt jetzt, aber sie wird mich gleich ins Bett legen, vorher noch Zähne putzen.

Seit einigen Wochen nehme ich S-Acetyl-Glutathion. Ich habe ein gutes Gefühl dabei und fühle mich auch etwas kräftiger (aber nur ganz wenig) und bin nicht mehr so empfindlich auf kühle Raumtemperaturen. Ich kann noch lang nichts abschließendes dazu sagen, aber ich habe schon die nächsten Bestellungen aufgegeben.

Allen eine gute Nacht,
Rainer

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Ich habe ganz ähnliche Probleme mit meiner rechten Hand und zunehmend auch dem ganzen rechten Arm.

Zum “Büro-Dreikampf” (Lochen, Heften, Ablegen) nutze ich nur noch die linke Hand und nutze den rechten Arm/Hand als Stütze, dass nichts wegrutscht…
War am Anfang blöd aber alles Übungssache.

Zähneputzen, waschen, essen alles weitgehend links.
Natürlich versuche ich immer je nach Tagesform die rechte Hand mit einzubinden. Das darf man nicht verkümmern lassen.

Ganz wichtig auch bei der KG auf Beweglichkeit vom Schultergelenk bis in die Fingerspitzen hinarbeiten. Und wenn es nur passiv ist.

LG
Uwe

komisch, bei denen die ich kenne ist es immer
rechts.

Ich meinte bei mir sind die 3 Plaques in der
HWS von 2002 schuld. Durchmesser fast
ganzer Querschnitt.

Hallo Philipp

Wenn es die meisten sind (auch ich), dann wird es wohl etwas sein, das Betroffene gemeinsam haben. Ich glaube nicht, dass sie etwas an der HWS haben.
Aber sie haben alle ein Herz und das wahrscheinlich auf der linken Seite. Vom Herzen bis zum Problem auf der rechten Seite ist es also relativ weit. Wenn die Kraft des Herzens nicht ganz ausreicht um die rechte Seite vernünftig zu versorgen, dann wird wohl dort zuerst ein Fehler auftauchen, folglich haben die meisten MS-Kranken Probleme mit ihrer rechten Seite.

Das ist erstmal nur ein Hirngespinst von mir, aber ich spüre, dass das Realität sein könnte.

Denkt mal drüber nach…
Rainer

Hallo Rainer, es gibt ja auch viel mehr
Rechtshänder, 80% bis 90%.

Es wird das sein.

lg

Philipp