Ich komme in letzter Zeit mit meiner Fatigue so gar nicht klar.
Die Fatigue führt dazu, dass ich mich im Dienst schlecht konzentrieren und Geräusche filtern kann. Ich höre alles/nehme alles gleichzeitig wahr (die Kollegen auf dem Flur, telefonierende Kollegen im gleichen Büro - oder leise von nebenan). Da ich vor 10 Monaten meine Stelle gewechselt habe muss ich immer noch neue Dinge lernen und behalte sie nicht. Es stört mich total, weil ich mir auch bewusst bin, dass es nicht immer so läuft.
Dinge die ich im Dienst häufig mache, laufen gut.
Ich arbeite nur vier Stunden am Tag, und dennoch: sobald der Stress von mir abfällt, bin ich nur noch erschöpft. Manchmal denke ich, dass ich gleich beim Radeln einschlafe. Spätestens um 14.30 ist mein Tag gelaufen. Ich schlafe im Sessel ein, oder lege mich direkt hin.
Ein Powernapp hilft gar nicht. Schlafe ich 2-2,5h geht es mir erst einmal wieder besser und ich kann einige Dinge erledigen.
Modafinil hatte so starke Nebenwirkungen, dass ich es ablehne. Amantadin war bei mir wirkungsfrei und Citalopram wirkt nicht gegen die Müdigkeit, der Antrieb Dinge machen zu wollen ist meist da - nur die Energie fehlt.
Ich fühle mich fast nie erholt. Morgens erwache ich total geplättet und es fühlt sich so an, als ob ich die ganze Nacht nicht geschlafen hätte. Schlaflabor ist gelaufen. Ich habe für nachts eine Atemmaske, die aber von den Schlafwerten nicht nötig gewesen wäre. Der Schlafarzt meint, dass sich Fatigue und Schnarchen ggf. potenzieren könnten, aber einen großen Unterschied spüre ich damit nicht.
Moderate Bewegung an der frischen Luft habe ich, Vit. D, und Ernährung versuche ich zu beachten.
Gruß Anne

“Ich arbeite nur vier Stunden am Tag, und dennoch: sobald der Stress von mir abfällt, bin ich nur noch erschöpft. Manchmal denke ich, dass ich gleich beim Radeln einschlafe. Spätestens um 14.30 ist mein Tag gelaufen. Ich schlafe im Sessel ein, oder lege mich direkt hin.”

Ich würde es anders formulieren und sagen: Respekt, dass du es schaffst täglich 4h zu arbeiten.

Bei mir ist die Fatigue so ausgeprägt, dass an Arbeit schon lange nicht mehr zu denken ist.
Modafinil (habe zum Glück keine NWs) nehme ich sporadisch um zwischendurch mal ein paar Termine usw. geregelt zu bekommen.

Du hast ja auch schon wirklich viel ausprobiert um die Fatigue abzumildern. Nimmst du eigentlich Fampyra (manchen hilft es ja)?

Und mal ganz vorsichtig gefragt: könntest du dich ggf damit abfinden dein Abeitspensum weiter zu reduzieren, z.B. Richtung Minijob…?

So wie Du das beschreibst, war mein Zustand ca. 2 Jahre lang, flankiert von jährlichen ambulanten Rehas. Dann habe ich die Rente beantragt. Gab erst Teilrente. Und das “Spielchen” ging in die Verlängerung. Wieder 2 Jahre und ambulante Rehas.
Fatigue war dabei bei mir gar nicht so das zentrale Thema. Es war körperlich einfach zu anstrengend. Nicht die Arbeit, sondern das Drumherum.

Vielleicht ist eine Reha sinnvoll, um Deinen Gesundheitszustand bzgl. Arbeitsfähigkeit objektiv abzuchecken? Das macht unbequeme Entscheidungen leichter und sie werden ggf. einem auch abgenommen. Die Gesundheit steht im Fokus!

Hallo Steffi,
dein Gedankengang ist gut, so habe ich das noch nicht gesehen.
Wäre ich letztes Jahr nicht versetzt worden, hätte ich einen Antrag auf Vollrente gestellt, auch wenn ich “erst” 48 Jahre bin, ich hatte mir schon ausrechnen lassen, wie hoch meine Rente ausfallen würde. Leider nicht hoch und ich bin alleine und habe niemanden auf dessen Gehalt ich zurückgreifen könnte. Aber notfalls muss es gehen.
Meine letzte Reha ist im Sommer 2 Jahre her und ich habe mir fest vorgenommen bei meinem nächsten Neurotermin meinem Arzt seinen Teil vom Rehaantrag in die Hand zu drücken.
Psychisch bin ich echt nicht mehr belastbar wenn es um meine Defizite geht.

Für Fampyra bin ich, zum Glück, noch zu “gut”, aber Gedanken um einen Rollator für draußen mache ich mir durchaus.
Gruß Anne, die sich einfach manchmal auskotzen muss.

Hallo ihr Fatigue Geschädigten,

seit über 10 Jahren bin ich auch schon von der Fatigue betroffen. Lange habe ich rumgerätselt und habe damals danach gegooglet , weil ich vom Stuhl gekippt bin und nach einer Lösung suchte.
Damals bin ich auf Glutathion gestoßen, habe es einige Wochen genommen und habe es geschaft mich wieder hinzustellen (mit festhalten an den Wandgriffen). Allerdings bin ich auch auf eine Meldung gestoßen, die davor warnte, weil es eventuell Krebs auslösen könnte. Die Meldung habe ich dann nie wieder gesehen. Aber ich bin ins Pflegeheim gekommen und habe Glutathion nicht weiter verfolgt.

Seit gut einer Woche nehme ich es wieder. Die Kälteempfindlichkeit ist seitdem zurück gegangen. Ich übe nach wie vor mit den Armen am Motormed. Dort kann ich anhand des zurückgelegten Weges gut erkennen ob es mir kraftvoller geht oder nicht.

Ich mache mir Hoffnung, dass Glutathion mir gut helfen wird. Ich habe in letzter Zeit viel darüber gelesen und unter anderem wird es auch bei neurodegenerativen Erkrankungen empfohlen.

Jeder Interessierte sollte sich diesen Link durchlesen:
https://www.medica-kiel.de/gesundheitsbibliothek/index/glutathion/

Ich bin sehr zuversichtlich und will das gerne weiter geben.
Für eine muntere Zukunft, Rainer

1 „Gefällt mir“

Nach meiner Erfahrung mit meiner Fatigue, ist
sie ein Gradmesser, wie aktiv meine MS in
mir gegen meine Nerven arbeitet.

Was 3 Jahre lang half, war 4- Aminopyridin,
als Medi Fampyra.

Das verklebt die offenen Kaliumkanäle und
leiter so Impulse stärker / rascher weiter.

Danke für den Link, Rainer

Ich hab mal rauskopiert

  • Ein Glutathion-Mangel kann einerseits über die Ernährung behandelt werden und andererseits über Injektionen. Die Einnahme von Tabletten ist meist nicht sinnvoll, da das Glutathion oxidiert, bevor es die Zelle erreicht. Darüber hinaus schaltet der Körper sehr schnell auf externe Versorgung um und drosselt zusätzlich die körpereigene Synthese, was den Mangel noch verstärken kann.

  • Die einzige therapeutisch wirksame Form ist das Acetyl-Glutathion, welches als Tablette eingenommen die Zellmembran passieren kann, ohne im Darm aufzuspalten.

  • Auch die vorbeugende Einnahme von Cystein kann sinnvoll sein, um die Glutathion-Synthese anzukurbeln

Kopie Ende

Was nimmst Du für ein Präparat?
Kombination mit Cystein?

LG
Uwe

Hallo Uwe,
Ich habe schon an dich gedacht als ich diesen Text geschrieben habe.
Ich nehme dieses Produkt:

Ich habe es hier gekauft:

Der Preis ist zwar ist nicht ganz ohne, wenn es wirkt lohnt es sich. Das muss jeder selbst wissen.

Alles gute, Rainer

@Rainer

Ich denke DAS sollte man zusätzlich nehmen

Zitat

  • Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die körpereigene Glutathion-Produktion anzukurbeln, indem Sie täglich 0,5 bis 1,5 g Cystein oder N-Acetylcystein supplementieren. Diese Aminosäuren sind die Grundbausteine des Glutathions.

Zitat Ende

LG
Uwe

1 „Gefällt mir“

Hallo Anne,

vielleicht ist es ja ein kleiner Trost für dich: seit meinen 35. Lebensjahr bin ich nicht mehr arbeitsfähig.

Liebe Grüße

PS: Wir sind übrigens fast gleichalt :wink: