Entzündungsherde führen zu Alzheimer?

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Hallo Liebe Forummitglieder!

Mein Schwiegervater äußerte heute, dass er im Fernsehen gehört hat, dass wenn die Entzündungsherde nicht weggehen, was sie ja bei MS nicht tun sondern eher sogar neue dazu kommen können, dass dann irgendwann das Kleinehirn schrumpft und es zu Alzheimer kommt. Ich wollte nichts dagegen sagen, aber meine Oma hatte Alzheimer und sie hatte weder MS noch Entzündungsherde im Kleinhirn sondern in ihrem MRT waren lediglich die Alzheimer bekannten Plaques sichtbar. Mein Schwiegervater denkt jetzt dass sein Sohn, sprich mein Mann Alzheimer bekommen könnte obwohl ich ihm gesagt habe dass ich eine familiäre Disposition habe was Alzheimer angeht, weil meine Mutter wurde übersprungen und somit bin ich laut Genetik die nächste die Alzheimer kriegen könnte.
Außerdem ist mir nicht bekannt dass MS’ler irgendwann auch noch an Alzheimer leiden.
Nun meine Frage hat mein Schwiegervater Recht oder nicht?

Lg Daria82

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Hey Daria !

Wie jeden von uns, hat mich auch die MS aus geregelten Bahnen geschmissen.

Vieles war für mich wichtig und wertvoll.

Eben, selbstverständlich !

Vieles davon mußte ich aufgeben.

Ich habe, mit Sicherheit, nicht nur materielle Dinge verloren.

Auf " der Strecke " blieb auch mein innerer Frieden.

Vielleicht auch meine Seele !?

Ich habe mir deshalb schon öfters gedacht :

Mit Demenz würde ich den steten Niedergang,

durch diese Kacke, nicht bei vollem Bewustsein miterleben.

Wäre auch ein Vorteil !

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eine hirnschrumpfung ist normal, ergibt sich so mit dem alter. meine oma hatte auch alzheimer, meine mutter auch, beide keine ms

davon ganz allgemein: heilbar ist keine demenz und auch ms nicht. es bringt ja gar nichts, sich im voraus verrückt machen zu lassen. jede, auch mit ms, kann mal alzheimer oder eine andere form der demenz bekommen. ich bin eh der meinung, dass man nur alt genug werden muss, um es zu bekommen! ob der helmut schmidt nicht mit 105 auch dement geworden wäre, weiß keiner. ich glaube, das ist eine natürliche degenerationserscheinung. manch einer bekommt es früh, andere halt spät oder so spät, dass sie es nicht erleben.

eine gewisse familiäre häufung ist auch bei alzheimer gegeben. aber ich meine, die vererbung ist nur bei der juvenilen form erwiesen, bin aber kein neurologe.

warum hast du eine familiäre disposition, wenn deine mutter übersprungen wurde? gerade dann ja nicht. ich glaub, ich kann mich gleich umbringen. bei mir sind seit generationen (ich weiß von mindestens drei) die weiblichen familienmitglieder betroffen und zwar in jeder generation. DAS könnte man als familiäre disposition bezeichnen.

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Alzheimer hängt mit Proteinen zusammen, Alzheimerproteine waren schon Thema in der MS-Forschung.

https://www.welt.de/gesundheit/article108445452/Alzheimer-Eiweiss-bremst-Multiple-Sklerose.html

http://www.msundich.de/fuer-patienten/leben-mit-ms/geistige-fitness/kognitive-stoerungen-irrtuemer/

Mein Papi hat Alzheimer, vermutlich Folge einer Gesichtsrose und einer schiefgelaufenen OP-Narkose. Nach mehreren Vollnarkosen während meiner Brustkrebsgeschichte bemerkte ich auch, daß ich im Denken langsamer geworden bin. Ich mußte wieder gewaltig trainieren…

Idefix

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http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/gehirn/demenz/alzheimer-nicht-honig-sondern-fett-im-kopf-ist-ein-gestoerter-fettabbau-schuld-forscher-untersuchen-neuen-ausloeser-fuer-demenz_id_7228042.html

Gerade entdeckt…

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Hallo Daria,

MS und Alzheimer sind zwei verschiedene Krankheiten. Man kann Läuse UND Flöhe haben. Die erbliche Alzheimer-Erkrankung ist äußerst!!! selten und beginnt zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr. Die “normale” Alzheimer-Erkrankung dagegen beginnt zwischen 65 und 80.

Die erbliche Form wird autosomal-dominant vererbt - für die Nachkommen eines Erkrankten besteht ein Risiko von 50%, das defekte Allel zu erben und ebenfalls zu erkranken. Jede Generation kann erkranken, da wird nichts übersprungen, das ist Unsinn.

Statt sich aufs Hörensagen zu verlassen, und irgendwelchen Ammenmärchen-Nonsens zu glauben, würde ich lieber mal nachlesen, z.B. hier:
https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer-krankheit/aktuelles.htm?showid=3968

“Glauben” ist oft das Gegenteil von “wissen”! “Glauben” gehört in die Kirche, nicht in die Wissenschaft. Mit genetisch bedingtem Alzheimer wärst du eine von wenigen hundert Patienten weltweit. In Kolumbien gibt es 24 Familien mit derselben Mutation. Du stammst nicht aus Kolumbien, oder?

Damit wärst du bestimmt hochinteressant für die Wissenschaft, hättest aber keine fünf Jahre mehr zu leben. Mein Tipp: Vergiss es und schick die Märchentanten in den Kindergarten.

Liebe Grüße
Renate

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Hallo zusammen!

Danke für eure Antworten und eure Links.
Werde mich bemühen nicht mehr auf Ammenmärchen zu hören, was schwer ist wenn es der eigene Ehemann glaubt.

Es ist nur dass mein Schwiegervater der Meinung ist dass jeder MS’ler irgendwann auch zu 100% Alzheimer bekommt und mein Mann ihm das noch glaubt. Ich weiß natürlich dass jeder es bekommen kann aber nicht bekommen muss.

Und nein ich stamme nicht aus Kolumbien :).

Lg Daria82

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Hallo Daria,

ich glaube, dein Mann und sein Vater halten, wie viele Laien, “Alzheimer” für ein anderes Wort für “Demenz”, siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Alzheimer-Krankheit#Abgrenzung:_Alzheimer_und_Demenz

Morbus Alzheimer ist für ungefähr 60 Prozent der weltweit etwa 24 Millionen Demenzerkrankungen verantwortlich - aber es gibt auch andere Ursachen für Demenz.

Und nicht alle MS-PatientInnen werden dement. Früher sind die meisten MS-Patienten gestorben, ehe sie das Alter erreichten, wo man dement wird. Heute ist die Lebenserwartung von MS-Patienten nur noch etwa 7 - 10 Jahre geringer als vor 20 - 30 Jahren, da vor allem die MS-typischen Begleiterkrankungen besser behandelbar sind.

Ob man durch MS dement wird, kommt darauf an, welchen Typ MS man hat, und welche Bereiche des ZNS sie schädigt. Nicht alle MS-Patienten sind kognitiv eingeschränkt. Ob du dement wirst, wirst du schon merken, wenn es so weit ist. Prognosen und Ferndiagnosen sind nicht möglich.

Liebe Grüße
Renate

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Renate, ich liebe Deine Antworten.
Durch unseren Umbau kommt jetzt die Müdigkeit und Kraftlosigkeit raus. Ich kann mein Funktionieren nicht mehr durchhalten.

Vor einigen Wochen war ich bei meinen Eltern und habe meinen Papi live erlebt. Ich war geschockt. Klar wußte ich rein rational was auf mich zu kommt aber emotional war es nochmal ganz was anderes. Er wird immer mehrzum kleinen Jungen. Was heiß ist er war immer ein großer Logiker. Jetzt erklärt er einem unlogisches Verhalten mit einer Logik die irre ist und schwer zu widerlegen. :smiley: es ist der Hammer…

Er bekommt definitiv ein Alzheimer Medikament. Die Tagesform wird sehr von der Menge der Flüssigkeit bestimmt und dem Wetter. Was wichtig war ist die Einstufung des Pflegegrades. Das haben wir geschafft, er kann einmal in der Woche zur Tagespflege, was Entlastung für meine Mami ist…

Die Dame vom MDK empfahl, daß ich mich um eine Einstufung kümmern soll… Hab ich Angriff genommen.

Daria, laß Dich nicht ins Boxhorn jagen. ;). Ich leide unter massiver Fatigue und mein Energiebündel kann es einfach nicht nachvollziehen. Daß mein Kopf wieder funktioniert hat was mit dem Hirnleistungstraining in der Ergotherapie und meinem Kopftraining.
Da ich wohl eine eher progrendiente Form habe und nur 6 Läsionen im Kopf würde ich nach der Logik Deines Schwiegervaters nicht so stark gefährdet sein.
Daß Cognitive Störungen weder etwas mit Intellekt noch mit Demenz zu tun haben war in einem der verlinkten Artikel zu lesen.

Ich konnte während dem Studium Nachts feiern und den Tag über locker lernen. Ganz so easy ist das heute nimmer. Ich bin 46 und das hat etwas mit zunehmendem Alter zu tun. Den Meisten meiner gesunden Freunde geht es genauso…

Letztes Jahr im Urlaub hörte ich ältere Damen über eine gemeinsame Bekannte läsrern, die an Demenz erkrankt ist, es kann sehr schnell gehen… dessen sollten sich auch ältere Herrschaften sich bewußt sein. Die Versprechen der TV-Werbung mit einem Tablettchen kannst Du das Vergessen nicht aufhalten…

Liebe Grüße
Idefix