Liebes Forum,

wer schon von mir gelesen hat, weiß vermutlich dass ich selbst einen völlig anderen Weg gehe, dennoch würde mich eure Meinung zum Thema interessieren.

Ich habe eine MS Patientin kennengelernt, frisch diagnostiziert und mehrere heftige Schübe innerhalb weniger Monate. Zeitweise war sie im Rollstuhl. Sie hat sich dazu entschlossen keine Medis zu nehmen und setzt auf Coimbra und Paleo Ernährung.

Mich würde mal interessieren ob ihr damit Erfahrungen gemacht habt oder jemanden kennt, dessen (hochaktive) MS dadurch stabil blieb?

Ich höre mir sowas immer ganz wertfrei an. Für mich wäre es nichts, aber wer weiß schon was der „richtige“ Weg ist…

Hmm, Coimbra und Paleo, zwei Dauerbrenner…

Zum Ersten kann man deiner Bekannten nur die Facebook Gruppe empfehlen um sich einzulesen und so ein besseres Bild zu machen. Dort kann man mittlerweile auch erkennen, wie für viele die erste Euphorie verflogen ist und oft abgebrochen wurde weil man feststelle dass der Ansatz keinen Einfluss auf die Krankheit hatte bzw. die NW zu stark wurden.

So ein Ansatz von dem man sich damals eigentlich viel versprochen hatte, sollte jedenfalls fünf Jahre später etwas schon mehr vorweisen als die üblichen unverifizierbaren Interneterfolgsberichte. Zumindest mal eine kleine wissenschaftliche Studie wäre wünschenswert gewesen…

Aber gut, gerade jüngere Patienten haben in der Regel oft noch ein paar Jahre Zeit sich mit solchen Ideen zu beschäftigen bevor die Krankheit sich wirklich bemerkbar macht. Andere ignorieren während dieser Zeit ihre Krankheit völlig. Was ist besser?

Die Diskussionen für/gegen Paleo laufen jedenfalls schon Jahrzehnte. Können alle sehen wie sie wollen. Ich hatte es irgendwann eine Weile versucht, fand die Gerichte aber einfach ungenießbar. Wenn‘s ihr schmeckt, soll sie es doch machen…

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Das muss man wohl selbst erforschen !
Ich finde den Ansatz der Paleo Diät nicht schlecht, aber ich esse und mag nicht so gerne Fleisch !
Dafür viel Obst, Gemüse, Fisch und so weiter, ich verzichte auf Zucker & Kuhmilch und fahre damit sehr gut!!

Zu Coimbra
Mich hatten die Erfolgsberichte über viele Jahre von Cicero Coimbra aus Brasilien motiviert da einzusteigen.

Coimbra hatte ich 8 Monate gemacht. Die Umsetzung ist gar nicht so kompliziert wie es zu Beginn ausschaut.
Und auch mit 100 Tsnd. IE Vitamin D3 am Tag hatte ich nie Probleme mit Calcium Überdosierungen.
Mein Hausarzt hatte sich damals in das Protokoll eingelesen und hatte keine Bedenken mich neben dem Protokollarzt zu begleiten.

Leider war mein Zustand zu Beginn des Protokols schon zu schlecht und ich habe nicht mehr profitiert.
Also wenn Coimbra, dann ziemlich zu Beginn.

Zu Paleo
Paleo hatte ich mal ein Jahr gemacht, und hatte hier gute Rezepte.
z.B. Zuckerfasten - Das Rezeptbuch - Dr. Bock
Mit Dr. Bock stand ich in der Zeit in Telefonkontakt.

Auch hier hatte ich nicht so sehr profitiert, dass ich weitergemacht hätte. War doch recht aufwändig.
Einige Bestandteile der ketogenen Ernährung habe ich jedoch beibehalten.

Alles Gute
Uwe

" Eine dauerhafte Zufuhr von 4.000 IE (EFSA Panel 2012) bis zu 10.000 IE (McCullough et al. 2019) Vitamin D3 täglich gilt für Erwachsene als sicher; bei langfristig verabreichten deutlich höheren Dosen drohen durch eine Hyperkalzämie Nierenschäden und eine Osteoporose. Daher sind Risiken durch das – trotz fehlender Studien zur Wirksamkeit – seit einigen Jahren propagierte „Coimbra- Protokoll“, bei dem Vitamin D3 anhand des Parathormon-Spiegels auf Tagesdosen von bis zu 60.000 IE titriert wird, nicht auszuschließen. Auch gibt es Hinweise darauf, dass Vitamin-D-Dosierungen, die zu einer Hyperkalzämie führen, proinflammatorische und somit negative Effekte auf Autoimmunerkrankungen haben können (Häusler et al. 2019)."

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Wenn man bei einem verantwortungsbewußten Coimbradoc hat man wie ich, die eine geschädigte Niere hat (seit Kindheit) und Osteoporose (seit Chemo) keine Chance.
Mein Einwand war immer das Risiko von Nierensteinen, wenn man zuwenig trinkt.
Calcium ist bei Osteoporose extrem wichtig…
Wer MS hat und Cortison bekommt sollte sich der Notwendigkeit von Calcium bewußt sein. Frauen sollten sich bewußt sein mit zunehmendem Alter Osteoporose gefährdet zu sein….

Ich persönlich nehme pro Tag 2-3000 IE D3 K2 und Ca…
Das gehört zur individuellen Betrachtung seiner MS Diagnose.

Paleo (ketogene Ernährung) ist gut bzgl Energie. (Klar/logisch weil du keinen Zucker Stoffwechsel mehr hast). Ernähre mich sicher schon 5 Jahre danach, ABER da ist sehr sehr viel zu beachten. Nur mit Essen ist es nicht getan. Es gehört mit Creatin suplementiert, richtig Sport gemacht, usw usf. ansonsten fügt man seinem Körper viel Schaden zu.

Coimbra finde ich zu heftig, bzw fehlen mir (wie Mark ansprach) irgendwelche klinischen Studien nach so langer Anwendungsdauer. Hier (in dem Forum oder damals DMSG) habe ich nichts gutes darüber gelesen.

Nein habe noch keinen einzigen mit hochaktiver MS kennengelernt, dem irgendetwas anderes als die Schulmedizin helfen konnte (und das auch nur für eine gewisse Zeit).

Vielen Dank für eure Erfahrungen/Meinungen! Ich bin gespannt ob und inwieweit es der Bekannten von mir helfen wird. Ich wünsche ihr natürlich, dass es bei ihr hilft, habe aber auch bisher noch nichts zu Erfolgen gelesen, was sich irgendwie auf Glaubhaftigkeit hätte überprüfen lassen…

Sehe ich und auch mein Hausarzt anders, aber das möchte ich hier nicht vertiefen.
Das muss jeder für sich entscheiden.

Alles Gute
Uwe

Lieber Uwe ich habe 2 Killerkriterien für reines Coimbra. Kalziumarme Ernährung ist bei meiner Osteoporose ein No Go. Alendronsäure schottet den Magen. Ich habe heftige Osteoporoseverläufe gesehen…Danke aber Nein Danke… ichabe meine Osteoporose trotz Corti-Puls konstant gehalten. Ich fand Coimbra interessant aber bei mir nicht. K2 sorgt dafür, daß Calcium in den Knochen eingelagert wird. Bei Osteoporose verliert man ja Knochenmasse….D3 ist bei mir Wichtig für die Stimmung…
Wenn ich morgens mit Bobby laufe bin ich ziemlich unsicher
Liebe Grüße Idefix

Meine Bekannte ist der Meinung, Coimbra sei die einzige Behandlungsmethode, die „völlig frei“ von Nebenwirkungen sei. Ich habe bisher wenig darüber gehört, deshalb sind eure Meinungen ganz interessant…

Bei einem hochaktiven Verlauf wäre mir eine Alternativtherapie zu riskant. Habe selbst einen solchen Verlauf, seit Ocrevus ist Stillstand. Ist halt alles Ansichtssache, manchen ist dafür wiederum Ocrevus zu riskant…

Nicht wirklich. Daß durchaus positive Effekte erzielt werden können streite ich nicht ab, aber dieser Spruch ist genauso, was soll Weihrauch für Nebenwirkungen haben, ist doch natürlich.
Ich bin bekennende chemische Tieffliegerin aber jede Wirkung wird mit einer anderen Wirkung erkauft, dessen sollte man sich immer bewußt sein.

Meine Chemo hat positiv gegen den Krebs gewirkt aaaaaaaaaaber….

Idefix

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Was ich weiß gab es auch Todesfälle, durch
viel zu hohen unkontrollierten Einnahmen.

Zu viel Selen vergiftet auch :wink:

Vitamin B12 verursacht Krebs bei zu hoher Dosis im Körper.

Vitamin A K und E begünstigen Lungenkrebs bei Raucher …

Hui da kann man noch sehr sehr viel aufzählen.

So wie du sagst, jede Wirkung hat auch eine Gegenwirkung.

Erst Recht bei so hohen Vitamin-D Dosierungen. Dwg auch nur mit ärztlicher Begleitung unter ständiger Kontrolle.

Laut Klinik Nr. 2 sollte ich einmal pro Woche 20.000 i.E. Vitamin D als Kapsel schlucken. Habe ich auch brav gemacht. Bis ich gemerkt habe, dass eine ultrahohe Einmaldosis vielleicht doch nicht so gut für den Verdauungstrakt sein könnte.

Dann habe ich Omega-Algenöl entdeckt, mit 800 i.E. Vitamin D pro Teelöffel. Finde ich viel bekömmlicher.

20K IE ist jetzt nicht viel. Das habe ich auch länger gemacht, bis ich halt meinen Zielwert erreicht habe. (Benötigt man um den Dosiszielwert im Körper zu erreichen). Hat man jenen erreicht steigt man auf eine Erhaltungsdosis über 2-5 K, wie der jeweilige Körper es halt benötigt/verbraucht)

Wir reden eher von 100K IE am Tag und mehr (bei Coimbra) und in den Fällen wo was schlimmes passiert ist, sind wir bei über 200K, 300K,400K ++ IE am Tag (für eine längere Zeit)

Es hängt wiederum von so vielem ab. Zb ist man Raucher so verbraucht man prinzipiell mehr, als ein Nichtraucher.
Hat man eine Autoimmunerkrankung benötigt man mehr als ein gesunder Mensch; mehr Stress im Alltag = mehr Verbrauch von Vit-D; usw usf.

Die Dosis im Blut ist, ab ca 200 ng/ml, das Problem, nicht wieviel eingenommen wird.

Das soll immer das Ziel sein. Zwischen 60 und 90. (Das kann wie gesagt bis ca 200 ng/ml gehen; ab da wird es spätestens Zeit eine Bremse zu ziehen)

Ich bin immer so zwischen 90 und 100 ng/ml.

Genau das ist es. Viele Leute glauben ist doch nur das Sonnenvitamin.
Je älter man wird desto weniger nimmt man über di Haut auf.
Wenn ich mir vorstelle, daß ich dieses Jahr min. 3 Std mit Bobby gelaufen bin ist mein D3 Spiegel auf natürliche Weise gestiegen. Wenn nicht in der Sonne bin ich unter blauem Himmel gelaufen.
Was ich immer so bescheuert sind die Extreme. Der Glaube nur ein Stoff hilft… Schon im Zusammenspiel von primären und sekundären Pflanzenstoffen…. Kein Pflanzenstoff allein ernährt uns…. Was mich an Paleo immer gestört hat waren die Unmengen an Fleisch. Ich bin weder Vegetarierin noch Veganerin, ich esse ab und zu Fleisch und wenn dann nur gutes. Massentierhaltung wären an mir Pleite gegangen….
Ich bekomme immer Anfälle was die Lebensmittelindustrie so treibt… und dann wieder manche Fuzzies meinen, sie haben das allein seeligmachende gefunden haben…. Soviel zur Individualität….

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Vit D kannst du in unserem Längengrad aber auch nur gut aufnehmen, wenn die Sonne am Zenit steht und den Dosiswert 60-90 kannst bei unserem Längengrad, durch die Sonne, schwer bis garnicht erreichen.

Nur so nebenbei angemerkt. Ansonsten, ja 100% Zustimmung :slight_smile:

Um deiner Bekannten doch noch eine positive Meinung zu geben:

ich saß heute Abend bei einer Veranstaltung am Tisch mit einer überzeugten Anhängerin. Sie hat vor mehr als 17 Jahren die Diagnose erhalten und macht das Protokoll seit etwas über drei Jahren. Als sie gestartet ist hätte sie bereits die volle Dosis Mitox erhalten und befand sich ihrer Meinung nach in einem stetig progredienten Verlauf der sie auch schon in den Rollstuhl befördert hatte.

Knapp zwei Jahre nach Protokollbeginn konnte sie wohl wieder mit Stöcken (und Pausen) bis zu 8 km laufen. Ob das so auch passiert ist kann ich natürlich nicht sagen. Sie ist jedenfalls noch Fußgängerin wenn auch eine recht wacklige.

Hinsichtlich der NW: Sie fing wohl mit etwa 120.000 tägl. an und hat allmählich auf 60.000 abgesenkt. Sie lässt zur Vermeidung von Kalzium und potentiellen Nierenproblemen grundsätzlich Milchprodukte aus und ernährt sich daher möglichst Vegan. Hat z.B. bei der Bedienung immer wieder nachgefragt ob ein Gericht Käse, Sahne,…enthalten würde.

Sie meinte letztendlich auch, daß sie aufgrund ihrer Erfahrungen als eine der Admins in der Facebook Gruppe nicht von ihrem eigenen Erfolg gleich darauf schließen würde, daß es bei anderen auch immer klappt. Einerseits würde wohl oft das Protokoll falsch umgesetzt werden, andererseits gäbe es durchaus einige, bei denen die Therapie einfach nicht anschlagen würde.

Wie dem auch sei, selbst wenn der einzige Effekt bei ihr nur aufgrund von Placebo sein könnte, dann wäre sogar eine Placebowirkung wohl offensichtlich recht gut…

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Wieso? Das erkläre bitte näher

Bei einer übermäßig hohen Einnahme von Vitamin D entstehen im Körper erhöhte Kalziumspiegel (Hyperkalzämie), die akut zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder in schweren Fällen zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen können.

RKI - Gesundheit A-Z - Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D.

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