Hallo ihr Amseln,

in der Vorstellung, ich sei vielen hier bekannt, verrate ich von mir mal nur, dass ich ziemlich genau die ersten 50 Jahre MS hinter mir habe, und dies wahrscheinlich die besseren 50 waren - :innocent:

Seit 25 Jahren komme ich mit einer neurogenen Blasenstörung so einigermaßen zurecht. Hab im vergangenen November für ein paar Tage Fieber gehabt, bin ausgeprägter Uhthoffler, insofern sind solche fieberhaften Infekte eine Katastrophe für mich, ich bin dann absoluter Pflegefall und fast unbeweglich.

In jenen Nächten also ‘gewindelt’, anschließend die erste wirkliche Harnwegsinfektion meines Lebens…

Die urologische Diagnostik zeigte Wochen darauf eine große Überlaufblase (4-500ml ‘Restharn’), die Nieren in Ordnung. Damit Letzteres so bleibt, werde ich wohl künftig entweder mehrfach pro Tag selber katheterisieren müssen oder einen suprapubischen Katheter legen lassen.

Welche Erfahrungen gibt es unter Euch mit der suprapubischen Ableitung? Darauf wird es hinauslaufen, zumal ich mir bei eingeschränkter Handmotorik sauberes Katheterisieren über die Harnröhre nicht vorstellen kann - ich dürfte schon mit dem sauberen Handling des SpK ausreichend beansprucht sein…

Ich bin allerdings Bauchschläfer und befürchte z.B., dass ich mich diesbezüglich umzustellen hätte. Aber auch darüber hinaus wäre ich sehr dankbar für Eure Schilderung eigener Erfahrungen!

LG, jerry

P.S.: OT, weiter unten wurde nach Amy gefragt - es ging ihr eine ganze Weile sehr schlecht und inzwischen zum Glück wieder etwas besser. Mehr müsste sie selber verraten, falls sie entsprechend Lust und Power hätte

Hallo Jerry,
du wirst dich vielleicht an mich erinnern (DMSG Forum).
Ich habe auch einen subrapubischem Katheter. Er ist wirklich pflegeleicht, allerdings muss ich alle 4 Wochen zum wechseln in die Praxis. Dafür lass ich mich im liegen aus dem Bett abholen und in die Praxis bringen (Krankentransport). Der Katherterwechsel dauer ca. eine minute und es geht wieder zurück hachhause und ins Bett. Pflegekräfte sollten allerdings immer bereit sein den Füllstand zu kontrollieren und zu leeren.
Ich liege immer auf der Seite, wie das bei Bauchschläfern ist weiß ich nicht.
Man sollte allerdings immer daruf achten, dass der Abfluss über den Schlauch gut funktioniert. Ich hatte schon einige male verstopfungen im Schlauch, sodass der Urin seinen gang die Harnröhre nahm. Viel trinken scheint zu helfen. Ich hatte schon lange keine Probleme damit.

Falls du irgendwas über Amy weißt würde ich es auch gerne wissen. Ich habe ein großes selbstgemaltes Gemälde von Ihr an der Wand, aber sie fehlt hier im Forum und auch sonst. Schöne grüße an Sie und auch Dich, Rainer

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Ich war vor einem Jahr in der Notaufnahme mit über 2 Liter Restharn, völlig verkrampft und unbeweglich.
Der anschließende Untersuchungsmarathon mit Urodynamik etc. ergab neurogene Blasenstörung mit Katheterzwang.

Es stand ein suprapubischer im Raum aber ich wollte auf gar keinen Fall einen permanenten Schlauch im Bauch!!

Ich habe in der Reha das Katheterisieren erlernt mit Schwerpunkt auf (fast) einarmige Anwendung da meine rechte Hand motorisch stark eingeschränkt ist.
Und es hat erstaunlich gut geklappt ich mache das 4-5x am Tag mit dem Hollister VaPro Pocket und vorher mit Hollister VaPro
Das dauert keine 10 Minuten komplett mit Hose runter und hoch (weitgehend einarmig.)

- Nimm Kontakt mit PubliCare auf, die beraten Dich vor Ort und bringen verschiedene Katheter mit.
Tel. 0172 7090824

Gib Dir da etwas Zeit, der Schlauch aus dem Bauch läuft Dir nicht weg… :sunglasses:

LG
Uwe

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Danke für Eure Antworten!
Werde mich noch ein wenig schlau machen und weiterfragen - in meinem direkten Umfeld hab ich mehrere MSler, die selbst katheterisieren, aber leider niemand mit ‘SBK’, den ich fragen könnte…

LG, jerry

Was meinst Du mit “SBK” ??

Uwe

Suprapubischen BlasenKatheter :wink:

MeinSein hat Dir doch detailliert seine Erfahrungen mit dem suprapubischen Blasenkatheter geschildert

Welche Fragen hast Du noch dazu?

LG
Uwe

Hallo Jerry,

Leider trage ich ebenfalls einen suprapubischen Katheter.

Jahrelang kam ich mit Einmalkathetern gut klar. Leider konnte ich mich irgendwann nicht mehr alleine auf die Toilette setzen - und vor allem nicht wieder zurück in den Rolli.

Nun habe ich seit mehr als einem Jahr einen SPK. Ich hadere immer noch damit, psychisch und auch, was rein Praktische betrifft. Zum Entleeren des Beutels brauche ich immer Hilfe. Zudem ist der Schlauch oft abgeknickt, weil ich oft die Position wechsele. Ich liege, sitze, stehe.

Jedenfalls macht mich der SPK abhängig von der Anwesenheit von Hilfspersonen. Naja, die letzte Zeit war es mit den Einwegkathetern auch nicht besser:-(

Trotzdem frohe Ostern

– Warum machst Du das Kathetern nicht im Rolli ??

Ich drücke mich am Rollator hoch, ziehe mit einer Hand beide Hosen zum Knie runter und setze mich wieder.
Manche schaffen das Hose runter-und hochziehen auch im sitzen, ist mir zu umständlich.

Dann klemme ich eine normale Urinflasche zwischen die Knie und lasse den Urin beim kathetern reinlaufen.
Die Flasche hänge ich dann wieder in das Gestell, welches ich neben an einem Regal etc. hängen habe.

Dann wieder Hosen hoch und fertig. Die Flasche nehme ich dann später im Rolli mit ins Klo.

Da brauche ich niemand dazu und bin unabhängig.
Das Ganze dauert keine 10 Minuten.

LG
Uwe

Fragen z.B. ist Bauchschlafen möglich, wie sieht es beim Bauchliegen aus mit Fremdkörpergefühl bzw. Reizung durch in der Blase liegende Katheterspitze/Ballon, kann ich Schwimmen damit, starke Bewegungen (Handbiken!!) und suprapubischer Katheter problemlos oder mit Missempfindungen oder gar Verrutschen des Katheters etc.pp

jerry

Schön Uwe, schön dass du das noch alleine hinkriegst.
Ich beschäftige damit meine Pflegekräfte und Assistenten. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie habe und man sollte sich die Frage stellen, ob man es alleine schaffen kann, wenn man neu dabei ist.
LG, Rainer

Ganz ehrlich Jerry

Du bist noch VIEL zu fit für sowas.
Ich bin sicher dass du es hinbekommt wenn ich es quasi “fast einarmig” schaffe.

LG
Uwe

Ich hatte einen alten Nachbarn mit MS, der
war ab 30 im Rollstuhl, noch mit 70 legten ihn Pflegepersonal ins Bett, legten seinen Penis in eine Urinirflasche und fönten den unteren Bauchbereich. Die Blase entleerte sich so
immer.