Ich habe mindestens 4 Stosstherapien gehabt, zwei davon waren fünf Tage lang, alle mit 1 Gramm Kortison, einige mit und einige ohne Ausschleichen.
Habe die Stosstherapien sehr gut vertragen, ich fühlte mich wohl dabei. Aber die Progredienz machte weiter und trotz der zunehmenden Behinderung gaben die Neurologen mir keine Stosstherapien mehr weil zu gefährlich.
Was ich sagen will, der Rollstuhl und alles andere MS-Zeugs, die kamen trotz Stosstherapien. Kortison ist gegen akute Entzündungen = Schübe.
Und ein paar Jahre später hatte ich bei der Knochendichtemessung eine veritable Osteoporose, die mit Aclasta behandelt wird, einem weiteren Medikament mit potentiell gravierenden Nebenwirkungen (wie Kiefernekrosen). Ob die Osteoporose nun am Kortison oder an meiner mangelnden Bewegung (bin jahrelanger Rollstuhlfahrer) liegt kann niemand mit Sicherheit sagen.
Zurück zu dir, wenn du das Gefühl hast das Risiko eingehen zu können, auf weitere Stosstherapien zu verzichten, dann mach es, sag’ nein!
Es wird dir aber niemand ein JA oder NEIN auf deine Frage geben können:
Und denke daran, alle potenten Mittel haben auch potente Nebenwirkungen. Du alleine weisst, wie akut deine Probleme sind und welche Risiken du dafür bereit bist einzugehen.
Ach ja und ganz wichtig, alle Verbesserungen, die ich während einer Kortisonstosstherapie erfahren habe lösten sich noch während dem Ausschleichen wieder in Luft auf (betraf v.a. neurogene Blasenstörung, taube Körperteile, Gehprobleme). Aber andere MS Kollegen retteten dank Kortison ihr Augenlicht.