Wenn du nicht mehr erwerbstätig sein kannst und in Rente willst, solltest du vorab mit deinen Ärzten klären, ob sie dich unterstützen. Unbedingt alle Ärzte mit ins Boot holen, also nicht nur Neuro, sondern auch Hausarzt etc. pp.
Dann solltest du dich krankschreiben lassen, denn wenn du dich immer weiter zur Arbeit quälst, hat die DRV gar keinen Anlass, dir eine Rente zu bewilligen.
Wenn du dann krankgeschrieben bist, gilt der Grundsatz “Reha vor Rente”. Du müsstest eine Reha beantragen und dort deine teilweise oder volle Erwerbsminderung feststellen lassen. Vermutlich wird deine Krankenkasse dich sowieso zum Reha-Antrag auffordern, sobald du ins Krankengeld kommst.
Wenn du in der Reha als „dauerhaft erwerbsunfähig“ eingestuft wirst, kannst du mit dem Befund einen Rentenantrag stellen. Und falls die DRV der Einschätzung folgt, kann dein Reha-Antrag rückwirkend n einen Rentenantrag umgewandelt werden.
Es kann aber auch sein, dass die DRV zu einer ganz anderen Einschätzung kommt als der Reha-Befund - und zwar “nach Aktenlage”, also ohne dass die DRV dich zusätzlich begutachtet.
So lief es jedenfalls bei mir. Nach einer Reha mit dem Befund „dauerhafte volle Erwerbsminderung“ habe ich Rente beantragt.
Die DRV hat abgelehnt - obwohl der Reha-Befund ganz eindeutig war, Neuro und Hausarzt den Renten-Antrag unterstützt haben und keine weitere Begutachtung durch die DRV stattgefunden hatte.
Ich habe fristwahrend Widerspruch eingelegt und bin sofort in den VdK eingetreten. Die VdK-Anwältin hat mich bestens beraten und den “ganzen Kram” für mich erledigt - also den Widerspruch gegenüber der DRV begründet, Klage vor dem Sozialgericht eingereicht etc. pp.
Nach einigem Hin und Her hat die DRV dann als Vergleich vorgeschlagen, dass die Rente zunächst befristet gewährt wird. Damit war ich einverstanden.
Einige Monate vor Ablauf der Befristung habe ich einen Weiterbewilligungsantrag gestellt - daraufhin wurde die befristete Rente in eine Dauerrente umgewandelt.
Was für mich das Wichtigste war:
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Unterstützung durch alle behandelnden Ärzte, vor allem auch Hausärztin
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Unterstützung durch den VdK, eine wirklich kompetente, erfahrene und sehr engagierte Anwältin, die immer wieder bei der DRV nachgehakt hat.