Wegen meinen Rückenbeschwerden schloß ich am 12.01.09 einen Vertrag mit einem Fitnesstudio ab. Als Vertragsbeginn war der 01.02.09 eingetragen.
Am 13.01. machte ich das erste Training (Zirkeltraining) 1 Min. powern, 1 Min. Pause, 1 Min. powern an 8 Geräten.
Von den täglich 8 angebotenen Kursen war mir klar, daß Bodywork, Step usw. nicht zu schaffen ist, aber ich dachte, Yoga und Tai-Chi kann ich schaffen. Am 14.01. probierte ich Yoga. Die Übungen waren für mich nicht zu schaffen.
Daß ich die Sauna nicht nutzen konnte, war mir von vorneherein klar.
Am 15.01.09 trat ich vom Vertrag zurück, der eigentlich erst am 01.02. beginnen sollte. Ich sagte, ich schaffe es nicht und möchte keine 59,90 Euro (!!!) im Monat bezahlen wenn ich nichts nutzen kann, was mir vorher nicht klar war.
Der Inhaber akzeptiert es nicht und besteht auf dem Vertrag für ein ganzes Jahr!
Ihm war und ist nicht klar, daß ich es nicht schaffe. Er sagt: Alles muß eben aufgebaut werden, irgendwann schaffen Sie es.
Das war doch Betrug. Wie schaffe ich es denn, aus diesem Vertrag rauszukommen. Er will meinen Vertragsrücktritt nach diesem Probetraining VOR Vertragsbeginn nicht akzeptieren.
Wer kann mir helfen?
Hallo Karin,
da müsste man wissen, wie der Rücktritt in diesem Vertrag geregelt ist. Was zum Beispiel drin steht zum Wegfall der Geschäftsgrundlage. Denkbar wäre etwa der Fall, dass jemand einen solchen Vertrag abschließt und nach dem Abschluss einen Unfall erleidet, der ihm die Nutzung eines Fitnessstudios unmöglich macht, z.B. eine Querschnittslähmung durch einen Motorradunfall. Für solche Fälle muss die Auflösung des Vertrags irgendwie geregelt sein, denn der Studiobetreiber kann keine Zahlung verlangen, wenn die Nutzung des Studios objektiv unmöglich ist. Und du bist ja nun in der gleichen Situation. Schau doch mal ins Kleingedruckte, was da drin steht.
Eventuell musst du einen kleinen Betrag für das Schnuppertraining abdrücken, aber mehr wahrscheinlich nicht.
LG Ralf
Hallo Karin.
Meines Wissens reicht es wenn dein Arzt dir ein Attest ausstellt worin bescheinigt ist das es für deine persönliche, gesundheitliche Situation mit dem Fitnessstudio nicht machbar ist.
Hallo Karin,
ich denke nicht, daß Du das wieder so einfach rauskommen wirst, da Dir die von den Vorschreibern genannten Einschränkungen (sprich Deine MS) bereits bei Vertragsabschluß bekannt war. Was anderes wäre es gewesen, wenn Du die Diagnose erst nach Unterschrift bekommen hättest - aber so bist Du ein wissentliches Risiko eingegangen.
Ich denke, Du wirst hier nur noch auf Kulanzbasis aus dem Vertrag rauskommen, wobei ich natürlich kein Anwalt bin und auch den Vertrag nicht gesehen habe. Allerdings würde mich alles andere doch wundern.
Nur mal so am Rande - warum hast Du denn nicht vor Vertragsabschluß (sprich Unterschrift unter den Vertrag) ein Probetraining absolviert um zu sehen, ob Du der Belastung stand hälst?
Grüße,
Heike
Anscheinend gibt es bei solchen Studios öfter Probleme—mein Physiotherapeut erzählte da mal was…ich schau mal ob er mir mehr sagen kann.
Kann aber MIttwoch werden.
Denke aber auch, dass du mit ärztlichem Attest da raus kommen müsstest zumal Probephase.
Du kannst ihm ja sagen ,du suchst da etwas auf therapeutischer Art aufgebaut.
Hatte auch mal Probetraining in einem Studio gemacht,in dem auch MS Kranke sind.
Da gab es allerdings keine Probleme–die warfen sehr nett.
War mir auch zu viel–konnte ein wenig mitmachen aber überforderte mich doch.
Bin jetzt in einer Praxis mit Hora Training MItglied.
Das kann man sogar vom Arzt verschrieben bekommen…
Da ich gerade vermehrt Einzel KG und Ergo bekomme zahle ich Hora selbst ,das wäre zuviel und mache noch einen Kurs mit…Chi Gong
HOra beinhaltet die Kombination von EinzelKG Gruppen KG und Gerätetraining.
HOra hat Bestandsschutz und dadurch auch die AUflage dass der Betreiber Fortbildungen bei Peter Hornung macht und Kontakt hält.
Damit ist gewährleistet ,dass die Physiotherapeuten sich mit neurologischen Erkrankeungen auseinander setzen --und zwar regelmässig.
Du ZUla könnte bei mangelndem EInsatz ja auch entzogen werden und die Aussattung so wie der Raumbedarf aufwändig…
DIese Physiotherapeuten betreuen sehr gut und behutsam…
AUch wenn die Kurse mit gesunden zusammen sind,auch die Gerätenutzung, bist du immer auf deine aktuellen Fähigkeiten zugeschnitten.
Kursleiter sind Physiotherapeuten die auch Einzel KG geben.
Die Hora wurde auf Parkinson zugeschnitten entwickelt
von Peter Hornung, der, glaube ich, selbst in leichter Form betroffen ist.
ABer da immer mehr andere neurologisch Erkrankte dazu kamen entwickelte er weiter…besonders kommen auch MS erkrankte…
Steigert langsam die individuellen Fähigkeiten,Kraft und Ausdauer.
Da trainieren auch 80 jährige an den Geräten–eben oft auch PArkinson oder MS erkrankte.
Auch Rollifahrer und an Gehstöcken gehende .
Mit Hilfe evtl auch gehbehinderte am Laufbrett…ganz langsam geschalten mit Therapeut daneben…
Geräte teilweise mit 0 Kg Gewicht–nur die BEwegung durch das GErät geführte Bewegung.
Gibt erstaunliche Fortschritte…
SUche doch mal ,ob so etwas nicht auch für dich erreichbar ist.
Denke das macht den Austritt noch leichter,da auf die Krankheit zugeschnitten und evtl verschrieben…
Da gibt es kein Argument mehr ,das gegen einen Wechsel spricht…
Besonders abheben musst du auch auf die Tatsache,dass Überforderung bei MS einen Schub auslösen kann und du deshalb ständige Begleitung eines neurologisch geschulten Therapeuten benötigst.
Diese Studios haben teilweise auch Therapeuten,aber die sind nicht immer da…
WEr Hora wie ich auf Mitgleiedschaft macht kann ständig an die GEräte …und sich trotzdem verlassen das jedesmal ein THerapeut anwesend ist und einen Blick auf dich hat.
Das kann ein Studio niemals geben…
drum müsste der VErtrag lösbar sein.
Hallo Karin, das hört sich ja alles ziemlich nach Injoy an!!! Ich kam aus meinem Vertrag auch nich mehr raus, die vereinbarten 28Euro weil ich bei der Barmer versichert bin, wurden dann wieder zu 59 aus welchen Gründen auch immer. Raus kam ich nich, also beschloß ich einen Umzug als Grund des Rücktritts vorzugeben. Einen Umzug von mehr als 60 Kilometer, das hat zumindest mal gebracht das ich den am 1.12. 2008 gekündigten Vertrag zum 1. 5. 2009 beenden kann. Also hab ich noch en halbes Jahr für umsonst bezahlt, besser als noch zwei Jahre… Ich denke das beste wäre vielleicht wirklich en Attest vom Dok, obwohl einige zu mir sagten die würden dann Ihren eigenen Arzt zum Gutachten schicken…
Danke Ralf, wollte heute morgen schon klein beigeben, Deine Info hilft mir sehr, leg sie zu meinen Unterlagen und werde durchhalten, damit ich da raus komme. Liebe Grüße von persephone
Danke, Fleurandelli, daß Du mir Mut machst, werde ein Attest ausstellen lassen, an das habe ich auch gedacht, kostet mich zwar 30 Euro, aber statt 59.90 im Monat mal 12 ist es ein Kinkerlietzchen. Danke! von Persephone
Mein Argument beim Austritt aus einem Fitness Studio, waren die Treppen hoch zu diesem Studio. Bei meinem aktuellen hätte ich da ein Problem, weil es da Aufzüge gibt.
Ich habe mein Zirkeltraining zur Zeit auf Eis gelegt und mach nur die mit dem Trainer erarbeiteten Übungen und Laufband. Klar würde ich gerne auch Yoga uä nutzen aber das geht zur Zeit nicht.
Ansonsten hab ich einen Arztbericht mit meiner Diagnose beigefügt um meine Gehfähigkeit (bzw. meine Probleme damit) zu untermauern. Der Trainer in dem alten Studio hat erst dumm rum getan aber der Zentrale war dann wohl das Risiko zu groß.
Idefix
Danke, Rosemarie, hat mir sehr geholfen, mir Mut gemacht, doch durchzuhalten und es mir nicht gefallen zu lassen. Nach HOra muß ich noch nachschauen, ob wo was in Ulm/Neu-Ulm auch möglich ist. Ich finde es toll, wie bewußt Du die MS angehst und wie Du Bescheid weißt. Ja - wir dürfen uns nicht “verscheißern” lassen. Mach weiter so und gib nicht auf. Woran ich verzweifle ist, daß Dich keiner Ernst nimmt, so wie ich von diesem Trainer hörte: “Das kommt mit der Zeit”, und “wenn Sie nicht mitarbeiten wollen”! Er als gesunder Mensch versteht mich gar nicht. Ich werde kämpfen, daß ich da raus komme und ich werde es schaffen, danke Dir!
denke es ist einfach ,geh zum verbraucherschutz ,nicht umsonst gibt es deutschland ein allgemeines VERTRAGS-RÜCKTRITTSRECHT ohne angaben von gründen,das erlaubt ALLE vertraglichkeiten innerhalb von 14 tagen ohne angabe von gründen zukündigen
grüße an dein fitnessstudio
Hallo Steffi, danke für Deine Antwort. Ich frage mich, warum haben unsere Selbsthilfegruppen es noch nicht geschafft, daß so etwas nicht weiterhin passiert. Es ist ein Glückspiel, verbunden mit Ärger, zuviel Kraft und Energie, verschwendet für einen Betrug. Denn sie wissen doch ganz genau, daß wir es nicht schaffen! Aber sie wollen unser Geld! Eingeredet hat der Inhaber des Fitnessstudios mir, daß ich das Yoga jetzt noch nicht schaffe…aber irgendwann. Aber letztendlich sind wir selbst schuld, daß wir denken, wir wären stark genug…und gesund…um es zu schaffen wie alle andern und uns aufbauen wollen wie alle anderen ohne uns bewußt zu machen, daß wir es nicht schaffen können! Insofern ist es unsere eigene Schuld, da hast Du recht. Ich denke, ich werde mit meinen 1000 Euro Rente-Einkommen zur Stadt gehen (habe ich vor 2 Jahren schon gemacht) und einen Antrag auf Auskünfte eines Rechtsanwalts stellen. Das ist dann kostenlos. Er wird mir dann sagen, was ich für Chancen habe. Kämpfe weiter, Heike und danke für Deine Antwort.
Karin
Hallo Steffi, habe Dich mit Heike angesprochen, entschuldige, bin heut völlig am Ende! Karin
Danke, Idefix, ich denke auch, daß ich den Austritt mit einem ärztlichen Attest untermauern kann und vielleicht dann eine Chance habe, da rauszukommen. Mit meiner minimalen Rente habe ich Anspruch auf eine kostenlose Rechtsberatung bei einem Rechtsanwalt. Werde dies nutzen und bin gespannt, was er meint. Es ist alles mit soviel Zeit und Kraft verbunden, die ich kaum habe, aber dank den vielen Rückantworten und wie Ihr alles es geschafft habt, reiße ich mich zusammen und kämpfe. Danke!
Karin
danke, Mary, das hat mir noch niemand gesagt: Verbraucheschutz. Haben wir in Ulm auch. Bin gespannt, wann ich da einen Termin bekomme, telefonisch geht gar nichts, muß schauen wo die ansässig sind. Gehe ich vorbei. Danke fürs Mutmachen Mary.
Karin
Gerne :-)). Mein Mann durfte im Gegensatz zu mir nämlich ein Jahr weiterzahlen. Ich hab von Anfang an in dem neuen Studio klargestellt, daß ich MS hab und nicht dem klassischen Anspruch entspreche. Ein Trainer hatte sich mehrfah Zeit für mich genommen und mehrere Übungen die mir tw bekannt aus der KG waren zusammen gestellt.
Hast Du mal Stick-Walking probiert?
Hab ich bei einer Reha kennengelernt, sehr interessant um in Bewegung zu bleiben
Idefix
Adresse:Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.
Frauengraben 2
89073 Ulm
Telefon: 0731/96774-0
Es wird sehr schwierig werden aus diesem Vertrag herauszukommen.
Allerdings war es auch leider sehr naiv, dich mit so einem Vertrag überrumpeln zu lassen.
Man kann doch nicht eine Probetraining vereinbaren und gleich einen Dauervertrag unterschreiben? Dann bräuchte man doch überhaupt gar keine Probe!
Diese ist doch extra dafür da, um zuvor ausprobieren ob man einen Vertrag unterschreiben soll.
Milo, Deine mail war die wichtigste! Danke! Ja - ich war naiv, weil frisch und motiviert aus der Reha zurück und habe nichts hinterfragt. Da man mir meine MS äußerlich nicht ansieht, sah der Trainer auch keinen Grund, irgendwelche Rücksichten zu nehmen! Ich war für ihn ein normaler Kunde. Ich sehe, ich muß meinen Fehler ausbaden, gute Miene zum schlecht gelaufenen Spiel machen, mühsam die 60 Euro für ein bißchen Zirkeltraining ausgeben, vielleicht gewinne ich ja doch noch irgendeine positive Seite ab, vielleicht begegne ich auch dort dem Mann des Lebens. Wer weiß. Dank Wollte mich schon an die Verbraucherzentrale wenden, dank Deiner Mail kann ich mir den Weg nach Stadt Ulm sparen. Das hilft mir sehr.
Das Resumee aus der Geschicht: “Unterschreib spontan Verträge NICHT!” DANKE!!!
Karin
Ich sehe doch noch eine Chance.
1.Es gibt den Punkt im Vertragsrecht speziell bei Fitnesstudios: Eine Klausel \“der Beitrag ist auch dann rechtmäßig zu zahlen, wenn das Mitglied die Einrichtungen nicht nutzt\” ist unwirksam (AZ XII ZR 55/95.
ICH kann von allen angebotenen Kursen nichts nutzen und ich kann eine Bestätigung bringen, daß mir das Zirkeltraining und die Sauna schadet. Seit 15.01. habe ich die Einrichtunng nicht genutzt.
2. Es gibt die Anfechtung wegen \"Irrtums! Für mich lag ein Irrtum vor, da ich dem Betreiber meine Krankheit geschildert habe, daß ich glaubte, die Kurse zu schaffen, aber wie er selbst schrieb, kann ich nicht mal Yoga machen, weil es zu schwer ist Das alles wußte ich bei Vertragsabschluß nicht. Diesen Irrtum erkannte ich, als ich das erste Mal beim Zirkeltraining war und tags darauf nach 10 Minuten das Yoga verlassen mußte. Der Betreiber hat mich nicht darauf hingewiesen, daß, wie er hinterher einräumte, diese Kurse alle zu schwer für mich sind.
Der Irrtum lag auch darin vor, daß ich glaubte, es werden mir für meine Rückenprobleme speziell ausgesuchte Geräte zugewiesen. Stattdessen bekam ich ein 12-Minuten-Zirkeltraining wie jeder andere auch. Auch das war ein Irrtum.
Nein- ich werde nicht aufgeben, auch wenn die Verbraucherzentrale Ulm meint, ich hätte keine Chance, das kann doch nicht sein?
Auf jeden Fall nicht aufgeben, eine Kündigung wird nicht einfach, ist aber durchaus noch möglich. Zuerst einmal das Kleingedruckte genau lesen oder hier:
Eine Vertragsklausel, dass \\\“Krankheit, Wohnungswechsel und ähnliches\\\” ein Mitglied nicht von seiner Zahlungspflicht entbinde, ist unwirksam, da sie die Kunden unangemessen benachteilige, so die Rechtsprechung. Bei einem Umzug in eine andere Stadt kann man vorzeitig kündigen, ebenso auch, wenn das Fitnessstudio umziehen würde.
vgl. hierzu: LG Düsseldorf, Urteil v. 04.05.1994 - 12 O 796/93; LG Dortmund, Urteil v. 08.11.1990 - 8 O 343/90 + Urteile v. 25.10.1990 - 8 O 318/90 + 8 O 223/90).
Der Mitgliedsvertrag mit einem Fitnesscenter ist aus wichtigem Grund kündbar, wenn der Hausarzt des Mitglieds von der Teilnahme an Fitnessübungen für längere Zeit abrät. Auf die Frage, ob der im Attest dokumentierte Rat medizinisch berechtigt und sachlich begründet ist, kommt es nicht an. Die Kündigung des Mitgliedsvertrags mit einem Fitnesscenter aus wichtigem Grund setzt nicht voraus, dass das Mitglied gänzlich sportunfähig ist. Im Regelfall ist eine Kündigung vielmehr schon dann möglich, wenn ein – aus Sicht des Mitglieds – wichtiger Teil der Übungen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist.
AG Rastatt, Urteile v. 04.04./25.04.2002 – 1 C 19/02 und 1 C 398/01 = NJW-RR 2002, 1280
http://www.verbraucher-urteile.de/vertr/sportstudiocontent.html
http://www.ra-kotz.de/fitnessclub.htm
Die Krankheit selbst fällt unter die ärztliche Schweigepflicht und muss nicht angegeben werden, sondern es müsste ein Attest des Arztes reichen. Vermutlich reicht schon geschicktes verhandeln, denn ob der Betreiber angesichts solcher Urteile es auf einen Prozess ankommen lassen will, dürfte sehr fraglich sein.