Mein Vater leidet seit Jahren an PPMS und ist nun zu Hause bettlägerig (Pflegegrad 4). Wir haben einen Pflegedienst der 2x am Tag kommt, aber sonst kümmert sich allein meine Mutter um ihn. Meine Mutter ist an ihren Grenzen (insbesondere aufgrund der nötigen Inkontinenzversorgung rund um die Uhr) und ist auch physisch nicht in der Lage meinen Vater in einen Rollstuhl zu transferieren. Wir wollen alles dafür tun, dass mein Vater zu Hause versorgt werden kann.

Ich wäre dankbar falls jemand in diesem Forum Erfahrung mit ähnlichen Fällen hat oder Ratschläge hat, an wen man sich wenden kann. Vielen Dank!

Ich habe zwei Schwerstpflegen geleistet und organisiert. Das Umfeld ist durch Corona noch schwieriger geworden.
Im Prinzip hast du folgende Möglichkeiten:
-Familie schafft es mit Hilfe der Sozialstation
-24-Stunden-Pflegekraft suchen. Ich bin nicht auf dem Laufenden, aber ich glaube, die tägliche Arbeitszeit beträgt max. 6 Stunden, es sind keine ausgebildeten Fachkräfte. Für den Vater würde ich nach einer männlichen Pflegekraft schauen, die Transfers sind alleine oder mit zwei Personen Schwerstarbeit.
(Es gibt Haushalte, bei denen es klappt. Ich kenne aber sehr viele, bei denen es nicht funktioniert hat.)
-Eine oder mehrere Personen stundenweise im Minijob anstellen (Bezahlung über Verhinderungspflege möglich, bis der Betrag aufgebraucht ist.)
-Lifter für Transfers verordnen lassen.
-Einmal im Jahr Kurzzeitpflege für drei Wochen.
-Betreuungsbetrag ausnutzen, da kommen nette Damen und Herren, aber nur Unterhaltung, damit man mal aus dem Haus kann, keine Pflege.
Oder eben Mix aus mehreren Möglichkeiten. Es ist schwierig, man muß Hilfe annehmen,
aber die Angebote sind begrenzt. Irgendwann ist es nicht mehr zu schaffen.
Aber jeder Tag daheim zählt ja.

Teuer ist alles, aber es gibt ja verschiedene finanzielle Töpfe der Pflegekasse, die
man jährlich ausnutzen kann.

Vielen Dank!

Wie bereits erwähnt, unbedingt einen Patientenlifter, sog. Tuchlifter, von der Krankenkasse verordnen lassen.

Erleichtert deine und die Arbeit für den Pflegedienst erheblich.

Wenn möglich ambulanten Pflegedienst dreimal am Tag, also morgens, mittags, abends kommen lassen.

Inkontienenzversorgung müsste Pflegedienst übernehmen.

Dann gibt es noch Hilfe wie Essen auf Rädern oder 1× in der Woche eine Putzkraft über den Entlastungsbeitrag der Krankenkassen bezahlt.

Achja: Das Bett sollte ein Pflegebett sein. Zahlt die Krankenkasse