Wie steht ihr zu Gott?

Ich tue mir momentan sehr schwer, ich kann kaum gehen, mein Vater ist gestorben, er war für mich eine große Stütze.

Ein guter Arbeitskollege ebenso.

Des weiteren hat mich mein Mann verlassen.

Gott?
Wo ist der?

Ich glaube an Gott.

Suche doch deine Kirche vor Ort auf, ich bin
sicher, dir wird beigestanden.

lg

Philipp

Ich komme aus einer religiösen Familie, habe aber selbst nie daran geglaubt, dass Gott in menschliche Schicksale irgendwie „eingreift“. Deshalb habe ich mich in schlimmen Lebensphasen auch niemals gefragt, wo Gott denn nun ist.

Eine Kirchengemeinschaft kann bestimmt Halt geben. Während einem langen MS bedingten Krankenhausaufenthalt habe ich mich auch sehr gerne mit dem Seelsorger unterhalten. Das kann helfen. Wie Gespräche mit anderen Menschen aber eben generell helfen können.

Als ich krank wurde, war es ziemlich viel auf einmal.
Was ich immer furchtbar fand und finde ist der Blick von unten nach oben. Für miich war und ist mein himmlischer Vater auf Augenhöhe.
„Du hast den ganzen Mist zugelassen, dann hilf beim Trageen….“
Ich wurde nie enttäuscht….

Kopf hoch, Idefix

Ich glaube nicht an einen Gott, eher an eine Kraft oder Macht wie auch immer man das ausdrücken soll…

also etwas das uns umgibt, uns durchdringt und irgendwie das Universum zusammenhält…
ich glaube die formulierung ist sogar an Starwars angelehnt :rofl: Aber ich glaube nicht dass es Etwas oder Jemanden gibt, dass Einfluß auf unsere individuellen Leben hat, oder das Geschehen lenkt.

Ich denke aber schon, dass der Glaube für sich, sei es an Gott, eine Macht oder an irgendetwas Anderes, den Menschen Kraft geben kann ihrer Überzeugung zu folgen. Und Energie aus einem festen Glauben zu ziehen - auf der anderen Seite kann es aber auch schlimme Folgen haben, den Glauben zu verlieren.

Ich hoffe Du findest schnell etwas, dass Dir die Kraft geben kann die schwere Situation besser durchzustehen und die Verzweiflung zu Überwinden. :four_leaf_clover:

Ich beschäftige mich nun schon länger mit, wie es so schön heißt, spirituellen Themen. Ich bin nicht an eine bestimmte Religion gebunden und offen für alles. Viele interessante Impulse bekam ich von der vedischen Philosophie (nicht gleichzusetzen mit Hinduismus) mit Yoga-Philosophie und Bhagavad Gita.

Ergebnis meiner bisherigen Auseinandersetzung ist, daß ich es für sehr sehr unwahrscheinlich halte, daß es keine göttliche Macht im Universum gibt.

So habe ich für mich einen bestimmten Glauben entwickelt (man könnte es auch Philosophie nennen), der mir gleichzeitig sehr hilft, mit all den Widrigkeiten, die im Leben passieren können, besser umzugehen.

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Alles kann sein, muss aber nicht.

Was ich mir sehr sicher bin ist, dass wenn es ein höheres Wesen gibt, es sehr sehr sehr unwahrscheinlich ist, dass er so ist wie wir ihn uns vorstellen. → Stichwort fliegendes Spaghettimonster

Mein Beileid für deine schwere Situation!

Ja schon ein wenig
Aber ich glaube eher daran, dass schwere Schicksale uns irgendwas lehren sollen, die Augen öffnen um uns auf das Wesentliche zu besinnen

Ich war immer sehr ordnungsliebend alles musste ok sein bevor ich mich entspannen konnte
Seit meiner Diagnose ist mir das so egal , ich bin richtig unordentlich geworden und steige halt auch mal

Über den Wascheberg drüber weg haha ( blöder Vergleich )
Aber ich bin zb froh , dass nicht mein Vater oder meine Mutter / Geschwister an Ms erkrankt sind - das könnte ich nicht ertragen

Das ist ein “guter Ansatz”, sag ich jetzt mal so…

Ich war auch immer die Ordentliche, die stets alles picobello hatte…

Zzt. Erdrückt mich meine Unordnung, aber ich schaffe nicht mehr soviel wie früher.

Manchmal denke ich mir, ich komme nie mehr auf gleich. Bin gerade beim Ausmisten, demnach ist Chaos angesagt.

Ich schweife vom Thema ab (Glaube an Gott);
Ich denke, unsere Verstorbenen sind mitten unter uns, das glaube ich zumindest.

Sie sind bei uns.
Sie helfen uns…zwar nicht immer…aber ab und zu gedanklich jedenfalls.

Das hilft mir, dass ich “weitermache”…

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Das denke ich auch.

Und vielleicht ist diese höhere göttliche Macht gar kein ‘Wesen’, sondern hat irgendeine Form, die wir uns mit unserem begrenzten menschlichen Bewusstsein gar nicht vorstellen KÖNNEN.

Heißt es nicht schon in der Bibel: Du sollst dir kein Bild machen …?

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Ich komme aus einer sehr evangelischen Familie und bin zwischen Altar und Orgel aufgewachsen, da mein Vater Kirchenmusiker war. Die Kirche habe ich als Kind nicht nur als strengen, ruhigen Ort kennen gelernt - wir haben dort gelacht, übernachtet und schöne Zeiten gehabt.
Ich muss nicht und tue es auch nicht, jeden Sonntag in der Kirche sitzen. Aber ich liebe die Kirchenmusik und die kann man nur mit Herzen singen, wenn es irgend eine Verbindung nach oben gibt.
Ob es zu 100% so war wie es in der Bibel steht, oder ob es anders war, oder ob es eine Geschichte ist, ist für mich nicht relevant.
Auf meinen erste zwei Jakobswegen hatte ich immer das Gefühl, dass ich nicht “alleine” bin, das es eine höhere Macht gibt, die bei mir ist, mit mir geht. Es war immer alles genau passend, egal ob Sonne, Regen, ein anderer Übernachtungsort als geplant, meine Begegnungen.
Und dann gibt es die Situationen wo man zweifelt warum und weshalb und ob…
Gruß Anne

Ich glaube nicht mehr an Gott, früher einmal, wo ich noch klein war, ich war oft in der Kirche und habe gebetet.
Aber ab einem gewissen Zeitpunkt, war es dann vorbei, ich glaube so ab meinen 12 Lebensjahr hörte ich auf zu beten.
Ich verlor mit 29 Jahren meine Mutti, sie war erst 49 Jahre jung, da fragte ich mich auch, warum sie?
Aber irgendjemanden musste ich die Schuld geben, ich glaubte zwar nicht an Gott, aber ich sagte, wenn es einen Gott gibt, warum hat er mir das angetan?
Auch jetzt mit der MS Frage ich mich immer wieder, war ich all die vielen Jahre so ein böser Menschen, dass ich derart bestraft werde?
Und auch jetzt, mit diesem schwachsinnigen und unsinnigen Krieg, kann es Gott nicht geben
Und wenn doch, warum schaut er nur zu und unternimmt nichts dagegen, sind ihm die Menschen so egal?
Und wenn es doch einen Gott geben sollte, ist er pervers, oder warum tut er nichts? Und warum bestraft er uns mit diversen Krankheiten?
Tja fragen über Fragen, aber ich schließe nicht aus, dass es Gott geben könnte, nur glauben kann ich an ihn nicht.
Genauso kann man sich fragen, sind wir allein im Universum und wer sagt, ja klar sind wir allein, sollte das mal beweisen🙂

Hallo bob64,

Ich danke Dir sehr für Deine Worte. Du sprichst mir aus der Seele.
Bin gerade zu Tränen :sob: gerührt. In meinem Umfeld gibts wenige…Ja Niemanden, welcher sooo denkt.

Ich kämpfe jeden Tag, bin grad mal 51.

Will auf Urlaub fahren, wie alle anderen auch.
Doch fällt mir selbst der Alltag schwer, …Duschen, etc.
Ich will einfach nur leben…ganz normal…wie alle anderen auch.

Lg

Ich glaube an Gott. Nicht an einen Bärtigen auf einer weißen Wolke. Aber an das Göttliche, das in jedem von uns steckt, das uns miteinander verbindet. Ich gehe auch nicht in der Kirche, aber wenn ich in der Natur bin, spüre ich das es gut ist und mich beschützt. Ich glaube nicht das uns das Göttliche mit Schicksalen bestraft, (zb. : mit der MS) wir werden geliebt. Frag mich nicht wieso, aber ich bin mir da ganz sicher :wink: Aber das du in deiner Lebenssituation daran zweifelst, kann ich gut verstehen.

Wenn du gerne liest, kann ich dir das Buch Die Hütte, ein Wochenende mit Gott empfehlen. (aber bloß nicht die Verfilmung ansehen, schrecklich ist die :see_no_evil:)

Hat mir sehr geholfen, manchmal werden wir einfach ziemlich auf die Probe gestellt :persevere:

Ich wünsche Dir alles Gute und ganz viel Kraft und Zuversicht.

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Ich wollte jetzt nicht das du traurig bist, tut mir leid😔, sei nicht traurig.
Übrigens, ich gebe dir recht, Du glaubst, dass Du nicht allein bist und deine verstorbenen verwandten über dich wachen, so habe ich das zumindest verstanden.
Denn mir geht es nicht anders, manchmal habe ich das Gefühl, meine Mutti huscht als geist an mir vorbei, denn ich bekomme ein seltsames Gefühl, ein Gefühl, dass mich gerade jemand beobachtet, obwohl ich allein im Zimmer bin.
Dann überkommt mich ein leichter Schauer und ich fange kurz an zu frieren, ein seltsames Gefühl.
Und manches mal, sehe ich, wie eine dunkle Gestalt im Wohnzimmer durchsucht, nur einen kurzen Augenblick.
Zumindest glaube ich es schon öfters gesehen zu haben, dass ist echt gruselig.

Das ist gut gemeint von dir, aber wie schon gesagt, ich kann mit Gott nichts mehr anfangen.
Er hat mich und meine Mutti im Stich gelassen und ich musste von heut auf morgen allein klar kommen.
Ich hatte ein sehr gutes Verhältnisse (klingt irgendwie doof) zu ihr, wir waren wie Kumpels, wir haben viel erlebt und durchgemacht.

Huijuijui Bob64,

…jetzt läuft mir tatsächlich auch ein kalter Schauer über den Rücken".

Boh! Was Du schreibst ist echt gruselig! Lese mal die Beipackzettel Deiner Medikamente und auch die möglichen Wechselwirkungen untereinander. Da läuft definitiv was aus dem Ruder. Nimmst Du Drogen?

Pass auf Dich auf und sprech mal vertraulich mit dem Arzt Deines Vertrauens. Lass das mit dem “vorbeihuschen von Mutti aber erst mal weg”.

Alles Gute!

Viele Grüße
Snoopy

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Ich denke JEDER kann es mit seinen Verstorbenen halten wie er das selbst möchte.
Und NIEMAND hat das Recht auch nur irgendwie und in keinster Weise darüber zu urteilen.

BG

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Ein Gläubiger würde sagen OK, ein Psychologe Trauerbewältigung, ein Psychiater trauerinduzierte Pyschose

Hallo Bob64.

Eigentlich wollte ich auf die Frage von Kotarich antworten. Gott? Wo ist der?
Irgendwie ist da etwas schief gelaufen, entschuldige. Wollte dich jetzt nicht bekehren oder so. Steht mir nicht zu und das würde ich auch niemals tun.

Alles Gute für Dich,
Eladan