Ich kenne einen konkreten Fall der Heilung. Dieser MS-Patient hat die Diagnose mit 25 Jahren erhalten. Das war vor 40 Jahren. Er ist damals in der Ewersklinik nur mit einer speziellen Diät behandelt worden. Diese Diät hat er 10 Jahre konsequent durchgehalten. Danach hat er wieder normal gegessen und nie wieder bis jetzt einen Schub gehabt. Ich war in dieser Klinik und habe dem Chefarzt von diesem Patienten erzählt. Er sprach nicht von Heilung sondern von einem “Stillstand der MS”. Aber wie auch immer ob Heilung oder Stillstand mir hat dieses Beispiel Kraft gegeben. Leider hat sich bei mir dieser Behandlungserfolg nicht wiederholt.
hast du auch das zeug (die diät) gegessen?
p.
Ich habe es auch mit dieser Diät versucht, aber ich habe es nicht vertragen und deshalb nicht durchgehalten. Für mich waren die Lebensmittel (Salate, gekeimte Getreidekörner, Vollkornbrot etc.) zu kalt. Da ich schon immer kalte Hände und Füße hatte, hat sich das Kältegefühl in meinem Körper nur verstärkt. Zusätzlich war ich ständig müde, mir sind die Hände/Arme nachts eingeschlafen und ich fühlte mich deprimiert. Die Verdauung wechselte von Verstopfung zu Durchfall. Ich vermute, dass es in dem einen Fall so gut gewirkt hat, liegt daran, dass es ein junger Mann mit hitziger Temperatur war. Hier konnte die Diät einen Ausgleich herstellten und eine Wirkung entfalten.
Sehr geehrtes Beispiel, wie lange hast du es mit dieser Diät “versucht”?
“Hitzige/kalte” Temperatur werden im indischen Gesundheitswissen deutlich voneinander getrennt. Die Übergänge sind jedoch fliessend: Niemand ist nur “kalt” oder nur “heiss”, also PITTA oder VAATA.
Deiner Beschreibung nach gingen dein Körper und Geist auch durch die KAPHA"Phase".
Ayurveda arbeitet mit diesen 3 Doshas. Allerdings ist das EIN Pfad, der mit dem westlichen Gesundheitssystem nix zu tun hat. Durch Diät, die speziell auf das vorherrschende Dosha abgestimmt ist, lässt sich einiges erreichen. Ziel ist: das dominante Dosha zu “beruhigen” und eine Balance "wieder"herzustellen.
Aber dazu braucht es vielmehr als nur Ernährung - und etwas Zeit. Vielleicht wäre für dich der Beitrag AYURVEDA interessant.
Ich selbst habe mit dieser Seh- und Denkweise gute Erfahrung gemacht. Doch ist dies nicht jedermanns/-fraus Sache. Ein indischen Arzt, den ich wegen meiner MS konsultierte, meinte: Ah ja, MS?! HIER nennt man DAS so…
Tip: Wenn du den Pfad der gesundheitsfördernden Ernährung gehen möchtest, pass auf dein Geld auf.
Ich habe die Diät ein halbes Jahr ausprobiert. Viel zu lange habe ich geglaubt, dass ich sie bald schon besser vertragen werde. Oder das die Nebenwirkungen gar nichts mit der Ernährung zu tun haben, bevor ich aus diesem Versuch ausgestiegen bin.
Danach habe ich immer wieder überlegt, warum es bei mir nicht so gewirkt hat, wie im beschriebenen Fall. Ich habe mich dann der TCM zugewandt und hier einen Erklärungsansatz gefunden. Die Berücksichtiung der individuellen Temperatur bei der MS-Behandlung. Ich bin kein Mediziner und mein Verständnis über die körperlichen Zusammenhänge ist nur leihenhaft, aber ich bin “vorerst” zu dieser Schlussfolgerung gekommen, d. h. bei hitziger Konstitution kann eine Ewers-Diät erfolgreich sein.
Mit Ayurveda habe ich mich nur sehr wenig geschäftigt, aber mir ist in Erinnerung geblieben, dass das Temperaturverhalten auch hier von Bedeutung ist.
Nun etwas zu den Kosten! Die Ewers-Klinik wird von der Kankenkasse bezahlt. Eine TCM-Behandlung muss man selbst bezahlen. Aus Deinem letzten Beitrag schließe ich, Du hast schon Geld für allerlei Behandlungen ausgegeben. Da ich teilweise nach dem Prinzip “Versuch und Irrtum” vorgegangen bin, ist mir das auch passiert.
“Aus Deinem letzten Beitrag schließe ich, Du hast schon Geld für allerlei Behandlungen ausgegeben. Da ich teilweise nach dem Prinzip “Versuch und Irrtum” vorgegangen bin, ist mir das auch passiert.”,
stimme ich zu, liebes Beispiel. Vieles habe ich versucht, manches habe ich beibehalten. Etwas Geld habe ich damals als Laie den Scharlatanen
vor die Füsse geworfen, aber du lernst schnell in dieser Branche.
Meine “Investionen” gingen weit über nur finanzielles Engagement hinaus - materieller Einsatz allein, das scheint mir zuwenig.
Allerdings…verglichen mit dem immensen finanziellen Aufwand für Basistherapeutika nach dem Motto “Trial and Error (triple-blinded now)” hält sich mein Budget in angemessenen Grenzen: Ich will mich ganz auf etwas einlassen…und musste Irrtümer bislang nicht bedauern.
…alles Gute auf deinem, auf euren Wegen
…und: auch der schmälste Pfad kann ins Freie führen - du solltest ihn gehen.
buybye
Hallo pb(c),
es interessiert mich wie Du zur Zeit behandelt wirst. Wie lange hast Du schon MS und wie ist Deine Verlaufsform?
Grüße vom Beispiel
Grüße dich…und freut mich.
Behandelt…zur Zeit…ich, liebes Beispiel? Garnicht – ich werde garnicht behandelt - ich handle selbst.
Klingt vielleicht arrogant – ist es aber nicht. Mit der Zeit lernst du sehr genau, was Sache ist: Was dir wirklich gut tut und was nicht. Auch, was mir gut tut, wenn’s mir mal nicht gut geht – und darauf zu achten (!) wenn’s mir bestens geht. Is ja auch der Bindu in der Caraka-Samhita – äh, Haupt-Punkt – beim Ayurveda…irgendwie ein Ganzes werden (und bleiben), auch bei Krankheit. Vielleicht könnte Krankheit sowas wie ein ganzheitlicher Lernprozess sein…wer weiss: da hat wohl jedEr eine eigene Meinung zu – hoff ich doch?
Keiner weiss es genau (ich auch nicht), wie lange schon sowas wie das MS bei mir rummacht – man weiss ja nich mal genau was MS ist.
Wie lange? Vielleicht 20, vielleicht 10 oder 30 Jahre? Eine Akte hab ich seit 10.
Diese Akte (zur VorratsDatenSammlung) beim Neurologen, bei der KV etc., trägt den Vermerk: sekundär progredient - höchstwahrscheinlich.
Und - über Glaubensfragen lässt sich gut streiten – aber das sollte frau und man nach ärztlicher Empfehlung ja nur sehr dosiert tun.
namaste
-pb(c)-
ah, schöner blauCode: g3ut3
Hallo pb(c),
ich kann mir noch kein Bild machen. Kannst Du konkreter werden? Bist Du auf den Rollstuhl angewiesen? Hast Du Spastiken oder ist Deine Bewegungszeit stark begrenzt? Kannst Du noch berufstätig sein?
Aus Deinen Angaben schließe ich, dass Du die Diagnose zwischen 30 und 40 Jahren bekommen hast. War der Verlauf gleich sekundär progredient oder zunächst noch schubförmig?
Was tut Dir am Ayurveda gut? Die Ernährung? Yoga? Die Reinigungsübungen oder die Massagen?
Herzliche Grüße
vom Beispiel
Rolltuhl, liebes Beispiel? Nein, du etwa?
Äh, “gleich sekundär progredient” -
würde man das nicht primär prog. nennen?
Abschliessend etwas zum Dilemma einer “Ganzheitlichen Einstellung”.
In der westlichen Welt höre ich ( zu diesem Thema) öfter ein Zitat von Rudyard Kipling: “East…West…and never the twain shall meet”. Leider als fragmentarisches Schlagwort, wie auch die Begriffe “Ayurveda” und “Ganzheitlich” gerne aus werbetechnischen Gründen verwendet werden (man las schon Fragen nach ganzheitlichen Neurologen (!) in Foren). Kiplings Ballade geht nämlich weiter: “…but there is neither East nor West…”, think of it!
:-(???:-)
Herzlichst…Buy-Bye…Keep s’myelin
“ich selbst habe mit dieser Seh- und Denkweise gute Erfahrung gemacht. Doch ist dies nicht jedermanns/-fraus Sache. Ein indischen Arzt, den ich wegen meiner MS konsultierte, meinte: Ah ja, MS?! HIER nennt man DAS so…”
Hallo pbc
das ist ein ziemlich spannendes Thema, gell?
Ich erzählte vor vielen Jahren einem guten Bekannten, Wissenschaftler (Kulturanthropologe mit Lieblingsforschungsthema “Schamanismus in den verschiedenen Kulturen”) von meiner MS-Diagnose, er antwortete: Auch unsere Schulmedizin hat einen Zauber, den Diagnosezauber! Hüte Dich vor dem Diagnosezauber!
Damals dachte ich, er meint halt, nur weil ich jetzt diese Diagnose habe, muss das für mich noch lange nicht im gesellschaftlichen MS-Klischee-Bild enden: bedeppert und hilflos im Rollstuhl.
Inzwischen ist mir aber klar geworden, dass es mit dem Diagnosezauber noch viel mehr auf sich hat.
Paracelseus (einer der geistigen Väter der heutigen Schulmedizin) und Hahnemann (Begründer der Homöopathie) hatten ja sehr, sehr wenig Gemeinsamkeiten, angeblich nur eine, und die war, dass sie es beide für sehr schädlich hielten, Diagnosen zu nennen, ihre genauen Gründe kenne ich nicht.
Aber ich hab für mich gemerkt, dass es schon alleine einen riesigen Unterschied macht, ob ich sage, ich habe MS, oder versuche, meinen Zustand konkret zu beschreiben- und wenn´s nur für mich ist. Und es ist ein entscheidender Schritt.
Grüße von
Tilli
Du, Tilli, schreibst: “Aber ich hab für mich gemerkt, dass es schon alleine einen riesigen Unterschied macht, ob ich sage, ich habe MS, oder versuche, meinen Zustand konkret zu beschreiben- und wenn´s nur für mich ist. Und es ist ein entscheidender Schritt.”
Ja - das macht einen riesigen Unterschied, find ich auch.
Aber was genau ist der entscheidende Unterschied für dich? Wie wirkt er sich aus?
grüsse
Und Du pbc fragst:“Aber was genau ist der entscheidende Unterschied für dich? Wie wirkt er sich aus?
Puh, gute Frage, ich müsste wahrscheinlich konkret werden, um das genauer zu erklären, aber ich mag mich in diesem eigenartigen Forum nicht auseinander falten, daher ne vielleicht etwas unkonkrete Antwort:
Der Satz „Ich habe MS“ hat herzlich wenig mir MIR zu tun. Er befremdet, haftet mir was Befremdliches an? Aufgrund irgendwelcher Befunde behaupten irgendwelche Fremden ich habe das. Der Satz macht was mit mir, manche meinen etwas mit Mir machen zu müssen. Der Satz hat MACHT.
Wenn ich meine Befindlichkeit wahrnehme, dann hat das sehr viel mit mir zu tun, das BIN ICH, ich spüre mich, das ist mein Daseinszustand – im Moment – und damit BIN ICH und bin sehr viel handlungsfähiger.
Und was macht für Dich den Unterschied?
Gruß von
Tilli