Ich bin pflegender Angehöriger und der Zustand meiner Freundin die an MS erkrankt ist, hat sich innerhalb der letzen Monate rapide verschlechtert. Sie hat jetzt Pflegegrad 4.
Bisher haben wir die Session auf dem Klo noch irgendwie hin bekommen,
Einen Tag vorher Magrocol, dann nachts Abführtropfen und wenn sie am nächsten Tag auf dem Klo saß, hat sie sich selbst 1-2 Zäpfchen verpasst und dann hieß es… warten.
Jetzt sind wir mittlerweile soweit, dass sie sich aus eigener Kraft kaum noch auf dem Klo halten kann. Ich baue dann zwar ein kompliziertes Gerüst aus Haltegriffen (wir haben ein behindertengerechtes Bad), Rollator und Rollstuhl um sie herum, aber durch die Spastik im linken Arm und die fehlende Körperspannung kann sie sich nicht richtig fest halten und sich auch das/die Zäpfchen nicht mehr selbst einführen.
Ab hier ist für mich eine Grenze erreicht, die ich eigentlich nie überschreiten wollte und ich fühle mich mit der Situation total überfordert. Natürlich muss meine Freundin irgendwie aufs Klo aber mir fiel nichts anderes mehr ein, als sie ins Bett zu legen, ihr die Zäpfchen zu geben, eine Windel anzuziehen, abzuwarten und sie dann sauber zu machen.
Ich dachte der Pflegedienst hätte da vielleicht eine Idee für den Ablauf. Aber sie haben keine Erfahrung mit MS und auch keinen ähnlichen Fall. Sie kommen jeden Vormittag um meine Freundin für den Tag fertig zu machen und gehen dann nach ca. 1 Std wieder. Sie haben keine Zeit 1-2 Std neben meiner Freundin zu sitzen und abzuwarten bis sie mit allem fertig ist um sie danach sauber zu machen.
Wir mussten Sie Mal rufen, als ich Spätschicht hatte und meine Freundin einen “Unfall” hatte. Das war aber eine Ausnahme und kann regelmäßig so nicht ablaufen (können wir uns auch nicht leisten).
Ich weiß wirklich nicht, wie ich das auf Dauer machen soll. Diese Aktion kostet mich jedes Mal viel Überwindung. Ich bin auch keine gelernte Pflegefachkraft. Mir gehen jetzt auch einfach die Optionen aus.
Das ist ein sensibles Thema, aber ich bin für jeden Tipp dankbar.