Hallo an alle!
Ich bin im Moment fix und fertig!
Seit längerem habe ich, wenn ich z.B. im Supermarkt stehe, das Gefühl, meine Beine halten mich nicht mehr! Auch habe ich zum Teil komische Panikattaken.
Zur Zeit ist es sehr schlimm. Sobald ich länger stehe, kann ich nicht mehr!
Bisher hatte ich ganz klare Schübe (zuletzt letztes Jahr) Hat sich aber zurückgebildet.
Habe alle Medis hinter mir- konnte nichts vertragen.
Cop. hatte ich so wirklich schlimme Zusammenbrüche, die mit totalem Kreislaufversagen im Krh endeten und die Interferone gingen überhaupt nicht. Da habe ich mich von einem Stuhl zum nächsten gehangelt und hatte auch ständig Panikattaken.
Mein Neuro meinte es wäre die Psyche (laufen kann ich sehr gut), aber ich fühle mich psychisch sehr normal!!!
Bin ich so allein mit den Symptomen?!
Ich habe so große Angst. Das Gefühl sich nicht mehr auf den Beinen halten zu können, ist grauenvoll!!!

Hallo Susann,

aber du kannst dich doch noch gut auf den Beinen halten, oder? Du schreibst doch selbst, dass du sehr gut laufen kannst. Ich verstehe nicht ganz, was dein Problem ist. Ich würde es nicht als “psychisch sehr normal” bezeichnen, wenn man an Panikattacken leidet.

Hast du denn starke Gleichgewichtsstörungen? Leidest du an Drehschwindelattacken? Fällst du öfter mal hin? Ich kenne das! Ich hatte schon mal monatelang Drehschwindelattacken durch einen Herd im Hirnstamm, da bin ich oft zu Boden gegangen. Manchmal habe ich es noch bis zum nächsten Stuhl geschafft, manchmal musste ich mich auch einfach wo ich war, hinsetzen oder zu Boden sacken lassen, schon, um mir nichts zu brechen.

Ich kann meine Stürze schon nicht mehr zählen. Im Supermarkt (trotz dem “Rollator-Ersatz” Einkaufswagen), auf der Post, auf der Straße, vor der Apotheke (dabei musste ich vom Taxi bis in die Apotheke nur 5m zurücklegen - hab ich nicht geschafft, bin auf halben Weg auf dem A… gelandet). Ich habe anderthalb Jahre lang keine breitere Straße mehr überquert, weil ich damit rechnen musste, zu Boden zu gehen und die Grünphase hätte mir nicht zum Aufstehen oder Wegkriechen gereicht.

Ich hatte in den zwei Jahren vor meiner Diagnose einen rapiden progredienten Verlauf. In 2 Jahren schmolz meine Gehstrecke von 2 km auf 200 m. Seit meinem letzten Schub habe ich überhaupt keine Kontrolle mehr über meine Beine und fühle sie auch nicht mehr. Ich knicke oft um, oder sacke einfach zu Boden. Oft knickt mir auch das Knie auf der Treppe weg, meistens beim treppab Gehen. Dann poltere ich die Treppe runter wie ein Sack Kartoffeln.

Oft knicken mir die Beine auch weg, wenn ich irgendwo stehen muss. Nach wenigen Minuten Stehen bin ich klatschnass geschwitzt vor Anstrengung, aufrecht stehen zu bleiben (wg. Rumpfataxie), und wenn ich dann noch einen Schritt tun muss, melden sich meine Beine ab und ich knalle auf den A… oder auf die Knie.

Nachdem ich mir eine schwere Prellung an der rechten Hüfte geholt hatte, weil ich beim Rausstellen der Mülltonne zu Boden gegangen bin, musste ich einsehen, dass es so nicht mehr geht, und habe mir einen Rolli verschreiben lassen. Es hat leider acht Monate gedauert bis er bei der privaten KV durchgeboxt war, und ich musste viele Atteste besorgen. Seit wenigen Wochen habe ich ihn jetzt und seither haben die Stürze aufgehört. Ich kann dir nur wärmstens empfehlen, dich mit dem Gedanken an Hilfsmittel vertraut zu machen

Alles Gute für dich!
LG Korinna

Wünsche Euch vom ganzen herzen alles gute…und das diese schübe dorthin verschwinden woher sie gekommen sind. Ist MS denn wirklich nicht heilbar? Kann man denn rein garnichts dagegen machen?

Hallo
MS ist bis jetzt nicht heilbar(leider).Dagegen helfen meistens nur Cortison
und evtl eine BT.Die Einstellung zur MS ist auch nicht zu verachten.
Ich wünsche alles Gute und eine schubfreie Zeit.
Gruß Klaus65

Hallo nochmal!
Schade, denn offensichtlich kennt niemand so richtig mein Problem.
Vielleicht ist es die Psyche?! oder was auch immer, denn ich kann uneingeschränkt laufen, habe auch nicht das Bedürfnis mich hinzusetzen und stolpere auch nicht.
Ich weiß es auch nicht. Vielleicht wird es ja auch nach 7 Jahren progient und der Rollstuhl naht.
Ich weiß es auch nicht.

Hi Susann, das klingt sehr nach einer Angsterkrankung. Bist du schon in Psychologischer Behandlung. Sie bitte nicht so schwarz. Du hast keine Probleme mit Muskelkraft, Schmerzen, Krämpfen, kannst gut laufen. Im Fordergrund scheinen hier wirklich Angst u. Panik zu stehen. Aber das ist behandelbar. Wenn es sich schon manifestiert hat, wird es wahrscheimlich nicht wieder von allein verschwinden. Denk nicht gleich an Progredienz u. Rollstuhl. Hol dir Hilfe, denn nicht nur der Körper kann die Seele krank machen, was bei einer so schweren Krankheit wie MS oft der Fall ist, auch die Seele kann den Körper krank machen!!! Eine ausgeglichene Psyche ist gerade bei solch einer Erkrankung immer wieder sehr erstrebenswert. Höhen u. Tiefen wird es narürlich immer geben. Bei dir hört es sich aber schon behandlungsbedürftig an (ich bin selbst Krankenschwester). Alles Gute Pia

Hallo Pia.
Ich werde jetzt tatsächlich ab morgen eine psychologische Behandlung starten. Allerdings weiß ich nicht, “wie” sie mir etwas bringen soll. Aber ich bin gespannt.
Wenn Du Krankenschwester bist, kannst Du mir sicher erklären, wie solche Attaken behandelbar sind. Medikamentös? Und wie manifestiert sich soetwas?
Ich wüßte auch gern, wie man unterscheiden kann, was Angst und was tatsächlich bedingt durch die ms ausgelöst wird.
Vielleicht sind solche Auslöser ja auch durch körperliche Beanspruchung bedingt?
Ich hoffe, daß Du das nochmal liest und mir darauf antworten kannst.
Hab lieben Dank im vorwege…

Noch mal Hallo Susann, dann gehts aber ab ins Bett. In der Regel ist dein Neurologe auch auf dem Gebiet der Psychiatrie ausgebildet. Sprich deine Probleme offen an. Das fällt meist zu Anfang recht schwer, aber danach wirst du erleichtert sein. Mit Hilfe deiner Angaben wird er dann entscheiden, wie man dir helfen kann. Es gibt je nach Schwere der Symptomatik verschiedene Mglk. Meist ist es eine Kombonation aus Angstlösenden , evtl. auch antidepressiven Medi`s in Verbindung mit einer Psychotherapeutischen Behandlung. Folge deinem Bauchgefühl. Die Abgrenzung der Symptome ist in der Regel schwierig. Oft bessert sich die Symptomatik, wenn das Vegetativum zur Ruhe kommt. Alles Gute, viel Glück u. gute Nacht. Pia

Liebe Pia!
Hab vielen Dank für Deine prompte Antwort!
Ich kann zwar nicht glauben, daß meine Probleme zu 100% psychosomatisch sind, aber meine Familie meint es eben. Ich hoffe, daß die Therapie etwas bringt und vielleicht wird ja tatsächlich alles besser …
Hab vielen dank nochmal für Deine Antwort und auch Dir alles Liebe und Gute.