Hallo,
ich hoffe, jemand von euch kann uns vielleicht helfen. Meine Mutter leidet an MS - sie wird seit über 2 Jahren über Magensonde ernährt, kann sich überhaupt nicht mehr bewegen, nicht mehr sprechen, hustet ständig (muss dauernd abgesaugt werden) und hat seit ca. 3 Wochen auch Atemaussetzer. Der Arzt sagt, es sei eine weitere Verschlimmerung des Zustandes aufgrund ihrer MS. Sie braucht also wirklich eine Intensivbetreuung, die überwiegend mein Vater alleine vollbringt. Nun muss mein Vater dringend w/Nabelbruch operiert werden. Ich selbst kann die Pflege nicht übernehmen (körperlich und psychisch), habe noch eine kleine Tochter und bin berufstätig. Unser Hausarzt meint, wir sollen sie in ein Pflegeheim geben, aber unserer Meinung nach, kann und wird sie dort nicht die Intensivpflege erhalten, die sie eigentlich benötigt (insbesondere auch nachts, wo sie daheim 10-20 mal abgesaugt wird). In der Nähe gibt es ein Krankenhaus mit einer Palliativstation - dort sind doch nicht nur Sterbende sondern doch auch Schwerkranke, die noch nicht in absehbarer Zeit sterben, oder? Wäre sie dort nicht besser aufgehoben? Welche Möglichkeit haben wir noch? Ich bin total verzweifelt. Sorry, dass der Beitrag soooo lang wurde.

Annette

es gibt schon, anette

die sog. “verhinderungspflege” dann, wenn deine mutter, wovon ich ausgehe, in einer pflegestufe eingestuft ist…man könnte auch für nur einige zeit zur pflege in ein pflegeheim gehen…aber, dazu sollte euch eigentlich auch eure kasse entsprechende tipps geben können!

(bin ja selbst auch auf meine frau zur hilfe-pflege angewiesen die auch mal ausfallen könnte)

günni

Hallo Annette,
um Himmels willen!! 10 - 20 mal nachts absaugen?? Wie hält dein Vater das durch?
Deinen Fragen nach habt ihr euch überhaupt noch nie mit mit irgendeiner Art von Hilfe beschäftigt. Warum glaubst du, dass deine Mutter im Pflegeheim nicht die benötigte Intensivpflege erhält? Hast du Angst, man lässt sie da ersticken??
Günni hat recht, hol dir bei der KK einen Antrag zwecks Verhinderungspflege. Vielleicht kriegt ihr die Pflege zu Hause hin mit Pflegedienst und Nachtwache für die Zeit, in der dein Vater nicht kann. Ihr solltet auch noch Zeit einplanen für eineErholungszeit für ihn, da er ja nicht gleich wieder schwer heben sollte.
Oder eben doch Kurzzeitpflege. Falls noch genügend Zeit ist, sucht euch eine Einrichtung aus die euch zusagt. Falls es sehr eilt muss auch einfach mal “nur” ein freier Platz im möglichst nächstgelegenen PH genügen.
Falls dir die Palliativ-Station im nahe gelegenen KH lieber ist, frag doch einfach mal nach, ob sie Kurzzeitpatienten aufnehmen.
Auch wenn das Wort Pflegeheim unsympathisch klingt, bitte den Gedanken an “abschieben” gleich wieder vergessen. Einen Schwerkranken in die Kurzzeitpflege zu geben bedeutet auch, dem pflegenden Angehörigen eine Verschnaufpause zu gönnen. Das die benötigt wird gibt kaum einer zu aus Angst, der Kranke könnte dies missverstehen und man wolle ihn loshaben.
Kann sich deine Mutter noch äussern? Wie steht sie dazu?

Grüsse
Dana

Hallo Anette,
ihr könnte erst Kurzzeitpflege beantragen - und dannach Verhinderungspflege.
In Investionskosten (Also Wohnen und essen) muss man selbst zahlen - die Pflegekasse übernimmt die Pflegekosten.
Natürlich braucht ihr einen Heimplatz dazu - was ggf. nicht so einfach wäre.
Andere Frage - wie wäre ein Hospitz ?
Hört sich hart an - aber dort geht es sehr menschlich zu - und die KK übernimmt die Kosten voll.
Falls du Fragen hast maile bitte - ich habe das Thema selbst mt meiner Oma und Mutter (nicht wegen MS) “durch”.
LG