Hallo,
ich bin ganz neu hier, bzw ich habe schon einiges hier gelesen aber noch nichts selbst geschrieben.
Ich schleiche seit Monaten um das Thema MS herum. Mal kann ich es ganz gut ausblenden, dann gibt es aber wieder Tage, da überrollt es mich förmlich.
Aber vielleicht fange ich erstmal ganz von vorne an. Ich bin Vivien, fast 42 und hatte letztes Jahr im September/ Oktober einen ?Schub?
Mir war schon ein paar Monate vorher aufgefallen, dass mein rechter Arm oft schwächer ist als sonst. Auch kribbelte er oft leicht. Aber ich schob es oft auf falsche Körperhaltung. Dann bekam ich eine 6-fach Auffrischungsimpfung und drei Tage später fing es dann richtig an. Mein rechter Arm kribbelte dauerhaft, auch mein rechter Fuß kribbelte und fühlte sich an als ob etwas ihn fest umschließt. Zwei Tage später konnte ich meine Zehen und Finger auf der rechten Seite nur mühsam bewegen.
Ich war sehr müde und mir war oft schwindelig.
Ein erstes MRT ergab „vereinzelter Nachweis (T2-w) hyperintenser Herdbefunde im periventrikulären und subkortikalen frontalen Marklager beider Hemisphären, teilweise queroval konfiguriert (bis 7x3 mm)“ …. V.a. Enzephalomyelitis disseminata.
Der erste Neurologe sagte nur wenig emphatisch „das ist dann wohl MS“ und überwies mich ins KKH.
Im KKH waren sich alle sehr sicher, dass ich MS habe, auch ein merkwürdiges Ereignis zwei Jahre zuvor, wo ich auf einmal schlecht hören und teilweise nur verwaschen sprechen konnte, werteten sie als Schub.
Ich wurde aus dem KKH entlassen mit der Diagnose MS, lediglich das Ergebnis der LP stand noch aus. Aber laut Oberärztin hieß es, „Sie haben auf jeden Fall MS.“
Die Symptome (das Kribbeln in Arm und Bein der rechten Seite) ließen nach ca 7 Wochen langsam nach. Seitdem habe ich sehr oft merkwürdige Muskelzuckungen, mal hier mal da über den ganzen Körper verteilt.
Das Ergebnis der LP kam 2 Wochen nachdem ich entlassen wurde. Keine oligoklonalen Banden nachweisbar.
Und auf einmal habe ich laut Neurologe nun doch keine MS, da ich dafür (also für die Erstdiagnose) ja schließlich schon zu alt bin und der LP negativ war.
Ich fühle mich einfach so hin und her geschmissen. Erst ja, dann doch nein bzw vielleicht doch. Es macht mich an manchen Tagen verrückt, nicht zu wissen, was nun ist.
Ich merke in letzter Zeit, dass ich oft Wortfindungsstörungen habe (sehr peinlich) und oft Sachen vergesse (ein Hoch auf Post-It‘s) und meine Muskeln Zucken immer noch sehr oft.
Vielleicht sollte ich noch dazu schreiben, dass es in meiner Familie mütterlicherseits (Cousinen meiner Mutter) drei Fälle von MS gibt, aber ob das nun genetisch zu weit weg ist oder nicht, das kann mir auch keiner sagen.
Es tut mir Leid, dass ich nun so viel hier geschrieben habe. Ich weiß auch, dass keiner von euch mit da jetzt etwas zu sagen oder raten kann.
Aber manchmal hilft es einfach, alles einmal aufzuschreiben.
Und ihr seid die Einzigen, die mich eventuell verstehen in meinem ganzen Hin und Her.
Danke fürs durchlesen.
Lg, Vivien