Hallo Zusammen, :relaxed:

ich bin 26 Jahre alt und habe die offizielle Diagnose seit Mai 2023. Ein Verdacht bestand seit 2019.

Nun spritze ich seit Juni 2023 Kesimpta. Mir ist aufgefallen, dass ich seither sehr starken Haarausfall habe. Geht es jemandem genauso?

Außerdem hat mir mein Neurologe zu Beginn erklärt, dass es das Ziel ist das die Lymphozyten sinken. Ich bin regelmäßig bei der Blutabnahme und einmal waren sie sehr niedrig. Nun sind die seit 2 Monaten wieder im Normbereich. Da Frage ich mich ob die Medikation dann überhaupt wirkt?
Wie ist es bei euch?
Wie oft habt ihr eine Blutabnahme und wie sind die Werte bei euch?

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag :sparkles:

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Bin auch an Kesimpta als Erstlinientherapie interessiert. Haarausfall hab ich über Kesimpta noch nicht gelesen, muss aber nichts heißen. Gibt’s bei anderen MS-Medikamenten auch. Was ich da gelesen habe, kommen die Haare aber wieder.

Lymphozyten sollen sinken, schwankende Werte kommen vor. Dauerhaft Normbereich wäre nicht gut, zu niedrig darf der Wert aber auch nicht werden, wäre dann gefährlich.

Wie war deine MS-Prognose im Mai? Aggressiver Verlauf? Milder Verlauf? Hat dir dein Neurologe Kesimpta empfohlen oder war das dein Wunschmedikament?

Hallo, :wave:

vielen Dank für die Info.

Ich habe keine richtige Prognose erhalten. Mein Neurologe sagt dass ist sehr schwer und kann man nicht sagen.

Es war mein Wunschmedikament und der Neurologe war direkt einverstanden.

Sehe ich genauso. :wink: Bin kein Neurologe, hab auch noch kaum Erfahrung mit MS, aber nach allem, was ich gelesen habe, sind Prognosen bei MS wenig verlässlich.

Herzlichen Glückwunsch! Kesimpta wäre auch mein Wunschmedikament, meine Neurologin war aber leider nicht einverstanden. Wünsche dir viel Erfolg mit deiner Therapie!

Das ist ja schade, ich wünsche dir auch alles Gute.

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Nicht ungewöhnlich, meine Lymphozyten sind auch gar nicht so schlecht (nehme seit Jahren Ocrevus). Lymphozyten sind nicht nur B-Zellen (nur diese soll Kesimpta zerstören).

Das mit dem Haarausfall ist nicht so verwunderlich, es ist eine milde Form von Chemotherapie. Es soll aber bei vielen wohl nur am Anfang so sein mit dem Haarausfall. LG

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Durch Anti-CD20-Antikörper werden B-Lymphozyten deplemiert. Bei den Sicherheits-Blutanalysen werden doch wahrscheinlich genau jene geprüft, nicht Lymphozyten allgemein?

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Ja, wird so gemacht. Nicht nur Lymphozyten allgemein, aber das auch.

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Haarausfall habe ich auch seit der Einnahme. Immerhin eher diffusen, und meine Haare waren vorher sehr dick, sodass es nur Menschen auffällt, die mich gut kennen.
Meine Lymphozytenwerte schwanken auch - das hat mich anfangs ebenso verunsichert wie dich, es scheint aber doch ziemlich normal zu sein.
Blutabnahme macht meine Neuropraxis alle 3 Monate.

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Überwachung bei Kesimpta Medikation.

Lt. Neuro muss ein Differentialblutbild gezogen werden.
Nieren und Leberwerte sollen auch kontrolliert werden.
Da ja durch Kesimpta die Entzündungswerte allgemein erhöht sein können.

Weißt du warum die Entzündungswerte erhöht sein können? :blush:

Unter Kesimpta sollte man alle 3 Monate ein Labor machen. Wichtig hierbei sind aber nicht nur die absoluten Werte, die beim normalen Blutbild plus Differenzialblutbild rauskommen, sonder auch die so genannte Lymphozytentypisierung. Nur bei der Typisierung sieht man, ob das Medikament tut, was es tun soll - nämlich die B-Zellen eliminieren.

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Das Immunsystem besteht ja aus B und T Zellen, das so aktiv und aggresiv ist, dass es körpereigenes Gewebe als Feinde ansieht und MS entsteht. Durch die Kesimpta Therapie werden die B Zellen teilweise blockiert, aber nicht alle, deshalb müssen die Leukos kontr. werden.

Davon hab ich schon ab und zu gelesen. Also in der Studie trat Haarausfall bei Kesimpta (5,8%) deutlich seltener auf als bei Teriflunomid (13.9%), aber es trat auf.

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B Zellen eliminieren?
geht man von 100 B Zellen aus die im Knochenmark vorhanden sind
wieviele davon werden in ca. eliminiert?
Danke

Meines Wissens nach findet der Prozess nicht im Knochenmark, sondern im Serum statt. B-Vorläuferzellen werden weiterhin gebildet. Wie viele b-Zellen bei kesimpta im Blut „übrig“ bleiben, weiß ich nicht. Bei Ocrevus sind zumindest bei mir regulär keine mehr nachweisbar, aber teilweise kurz vor der nächsten Infusion wieder ein paar B-Zellen.

Ich lass mich gerne korrigieren wenn es anders sein sollte.

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Im Knochenmark sitzen B-Vorläuferzellen. Die werden nicht deplemiert, da sie kein CD20 auf ihrer Oberfläche tragen. Aus dem gleichen Grund werden keine Plasmazellen (letztes Stadium einer B-Zelle) deplemiert. Deplemierung findet nur im Blut statt, überall sonst im Körper überleben B-Zellen. Würde man sämtliche B-Zellen deplemieren, würde man das nicht lange überleben, da man dann keine Zellen mehr hätte, die Antikörper gegen Erreger produzieren. Die einzigen Zellen im Immunsystem, die dazu in der Lage sind, sind B- bzw. Plasmazellen.

B-Zellen sind die einzigen Zellen des Immunsystems, die Antikörper herstellen können.

Antikörper entstehen im Organismus, wenn B-Zellen mit einem passenden Antigen in Kontakt kommen. Das hat zur Folge, dass die B-Zelle aktiviert wird und zu einer Plasmazelle differenziert, die große Mengen Antikörper ausschüttet. Diese Antikörper sind in der Lage, das Antigen spezifisch zu binden.

Quellen:

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Ist bekannt, ob es bei Kesimpta reversibel ist? Von Patienten, die Teriflunomid einnehmen, hab ich gelesen, dass ausgefallene Haare nachwachsen.

Grundsätzlich sind alle Zellen betroffen, die hier in rot CD20+ vermerkt haben. Ob der Wirkstoff auch in wirksamer Konzentration in alle Bereiche kommt weiß ich nicht. Das Serum betriffts aber in jedem Fall.

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Mir nicht. Hab nur in der Studie nachgesehen, ob es überhaupt auftrat.