Ich eigentlich auch
Ein interessantes Thema, über das ich noch nachdenken muss…
Ich eigentlich auch
Ein interessantes Thema, über das ich noch nachdenken muss…
Ich habe eine ähnliche Sichtweise wie DH. Ich habe mit Mitte dreißig meinen Traumjob, die Diagnosen MS, Brustkrebs und Depressionen…
A bissele viel auf einmal. Klar viele denken ich habe eine Micky Maus MS nach 23 Jahren laufe ich immer noch habe einen Parson Russel.
Ich habe einen gleichaltrigen Mann und wären von außen gesehen das Traumehe paar. Prima, mein Mann kann sich mich leisten. EU-Frau ziemlich selbstständig bekommt alles irgendwie hin. Aber trotzdem kann ich vieles nicht so wie ich will. Heute habe ich für meine Mami die ü80 ist, was mit der Telekom klären müssen, eine Freundin unterstützen, mit meinem Hund raus, zu meiner Hausärztin nach meinem Sturz gestern. Alles nix Welt bewegendes, aber Stress, psychisch… man will ja alles perfekt hinkriegen… ich bin nicht mehr so schnell wie früher, nicht so belastbar…
Das ist der Einblick von einer Betroffenen Anfang 50. So jetzt muß ich noch a bissele Haushalt machen, meine Haushaltshilfe kann schließlich nicht alles machen… Betonung auf Hilfe….
Idefix
Ich finde außerdem eine große Bereicherung, dass dieser kleine Mensch 100 mal am Tag hinfällt und sie steht immer wieder auf, denn sie hat keine andere Wahl, ist unendlich willensstark und zusammen mit dem Hund ist sie immer spaßbereit! Sie nutzt jede Gelegenheit, um zu lachen! Ich finde, wir großen können uns eine Scheibe davon abschneiden!
Ich gebe Nalini Recht. Kinder kommen schon als sehr unterschiedliche kleine Persönlichkeiten auf die Welt und man kann sie nur bedingt formen. Sie sind kein Produkt aus einem Automaten, wo man oben die passenden Münzen reinwirft und dann unten das gewünschte Produkt rauskommt.
Man kann sie nur begleiten und so gut wie möglich unterstützen und sie können sich trotz aller Bemühungen ganz anders entwickeln, als ich es mir wünsche.
Meine Kinder waren von Anfang an sehr unterschiedlich und sie haben in manchem ganz andere Vorstellungen als ich. Das akzeptiere ich, sie müssen nicht meine Vorstellungen erfüllen und auch nicht mich erfreuen, sondern ihren eigenen Weg durchs Leben finden.
Ganz bei dir!
Du kannst Werte und Sichtweisen vorleben, aber die Persönlichkeit nicht formen/bestimmen :-/
Das ist ja keine Maschine was da rauskommt. (Die Sichtweisen von Dasa und Co. sind mMn viel zu romantisiert. Das Leben wird zeigen, wie es kommen wird.)
Wie ich zuvor schon sagte, den Müttern ist es nicht bewusst, was es für ein Kind heißt, wenn die Mutter schwer krank ist! Wenn das Kind im Bett liegt und Verpflichtungen empfindet, der Mutter zu helfen. (Und natürlich macht das Kind das gern! Was denn sonst? Trotzdem ist die psychische Belastung da! ) Angst zu haben dass es schlimmer wird; Angst zu haben, dass der Mutter was passiert wenn ich als Kind nicht da bin; usw usf. Ja das alles und mehr geht in einem Kleinkinderkopf vor! Mutter-Kind Kur? Ja ganz normal für alle Kinder … (Dann kommt wieder Autounfall oder oder oder … Ja kann passieren, aber ihr seid jetzt schon schwer krank! Ich sag ja nix wenn ihr 20 wärt und einen leichten simplen Verlauf habt. Aber mit 30++ …
Ich finde dieses Risiko meinem Kind ggnüber einzugehen einfach unverantwortlich; aber ja ich weiß ganz ganz schlechte Sichtweise für die Mütter)
Ja, man kann es vorleben. Und vielleicht wird es übernommen - oder auch nicht.
Als ‘romantisiert’ wie du das sagst würde ich diese Sichtweisen nicht bezeichnen.
Eine Familie und Kinder zu haben kann sehr schön und einzigartig sein. Von daher ist der Wunsch nach Familie und Kindern für mich nachvollziehbar - mit oder ohne MS.
Nur was die “Formbarkeit” der Kinder betrifft, da habe ich so meine Zweifel, wie oben erläutert, und es widerspricht meiner Lebenserfahrung.
Romantisiert bzgl Kind und schwere Erkrankung der Mutter. (Nicht Kind und Familie per se)
So pauschal würde ich das nicht sagen.
Ich selbst kenne mittlerweile viele Mütter mit MS, und oft ist es gut gelaufen.
Es ist keine leichte Entscheidung, aber es muss immer eine individuelle Entscheidung sein. Imho
Ja klar, 100% verallgemeinern kann man es nicht.
Aber 30++ und MS ist halt schon … Naja, da streiten sich die Gesichter
Ich betrachte das halt viel zu rational und in Wahrscheinlichkeiten. Nicht emotional/romantisiert (so meinte ich das; Alla wird schon gut gehen (mir ist schon bewusst, dass es keine unüberlegte Entscheidung ist, nicht falsch verstehen!))
Ja klar, aber was ist mit Dir wenn Du hinfällst. Wie fühlst Du Dich dabei. Wenn du mal schnell zum Orthopäden mußt, weil Du ne Platzwunde am Hinterkopf hast, Dir den Fuß vertapst hast….
Dann mal alles mögliche auf einmal erledigen mußt was früher total easy für Dich war.
Wenn es früher hektisch und stressig wurde war ich die Coolness in Person. Ok äußerlich schon aber innen sieht es anders aus….
Ich bin eine dieser unverantwortlichen Mütter. Kind mit 38, bereits sichtbar behindert. Hätte ich aus reinem Egoismus gehandelt, hätten wir keines, aber etwas in mir wusste, du kannst dich nicht ewig dem Leben verweigern. Denn ich wollte eigentlich nie unbedingt Mutter werden, ich hatte viel zu viel Angst vor der Geburt und überhaupt.
Wir hatten zum Glück Unterstützung und mein Mann war in Elterrnzeit, trotzdem bin ich schwer in’s Schleudern gekommen und die Behinderung schritt munter voran. Ein 2. Kind wäre dann wirklich nicht mehr gut gewesen. Doch durch das alles kam auch viel in Bewegung und Stand heute war es das Beste, dem Leben zu vertrauen.
Unser Kind, das ist mir wichtig, soll sein eigenes Leben leben, keine Verantwortung für seine Mutter tragen. Wir fänden es alle besser, wenn ich gesund wäre, klar, aber für ihn ist es am wichtigsten, dass ich als Person da bin, und möglichst glücklich. Er leidet wegen der MS nicht mehr unter seinen Eltern als andere.
Wir sind eine ziemlich glückliche Familie, dafür bin ich sehr dankbar, der Stress hat sich gelohnt.
Ich wollte nur zeigen, wie individuell so eine Entscheidung ist, dass es alles gibt. Und ich fühle mich mit den Worten “unverantwortlich” und “egoistisch” nicht korrekt beschrieben!
Liebe Idefix, sorry, ich weiß nicht so ganz was du meinst! Ich bin noch nie hingefallen! Trotz tauber Füße bin ich noch nie gestürzt.
Mit einer Platzwunde am Kopf würde ich auch nicht zum Orthopäden gehen!
Ich habe mich vor Schwangerschaft und Geburt gut organisiert. Jetzt flitze ich nicht mehr wegen jemandem.
Ich glaube, ohne deinen Hund würde dein Gefühlsleben und deine Gesundheit auch anders aussehen!
Liebe. Dasa, ich bin bisher auch nie auf den Hinterkopf gefallen, war gestern bei meiner HÄ, weil es eine offene Wunde war und eine Blutvergiftung am Kopf ist nicht lustig……
Von wegen Organisation … meine Eltern wohnen 300km von uns weg mein Scwiegertiger 500km. Also direkt um die Ecke meine Cousins mit Familien einfach auch mehrere hundert km… mein Mann ist für sämtliche Länder außerhalb von Deutschland verantwortlich auch nicht so oft zuhause…
Meine erste Schwangerschaft wäre mit 40 möglich gewesen…. Antihormone lassen grüßen…. Fatigue wo Chemo und MS voll lustig bei Planung und Kalkulieerbarkeit.
Daß ich heute zum Orthopäden muß hat nix mit meinem Sturz sondern mit der Verlängerung eines Physio Rezepts für die geschotterte Sehne meiner linken Hand….
Daß ich grade für eine Bekannte da bin ist ganz schön heftig… Depression und Angststörung sind net so easy und net so planbar, es geht um Emotionen und einiges mehr.
Ja der einfachste Weg …. Psychiatrie…. Zur Zeit??? Red mal mit Leuten, die da arbeiten….
Wenn man öfter umzieht und nicht permanent an einem Ort ist es nicht so einfach sich ständiges Netz zu bauen.
Jetzt muß ich zum Orthopäden
Ich klinke mich aus, jedenfalls bin ich
für Kinder, wenn man gut organisiert ist, wenn das Umfeld passt!
Eine Persönlichkeit formen zu können, habe ich nie behauptet, ich sprach von Werten und Normen.
Mir war es wichtig, dass alle anderen Lebensbereiche in trockenen Tüchern sind, bevor ich ein Kind bekomme! Das geht meiner Meinung nach oft erst, wenn man die 30 überschritten hat.
Ich fand das interessant und lehrreich, die Kinder meiner Schwester von Beginn an heranwachsen zusehen.
Kleinkinder machen die entgegengesetzte Entwicklung wie ein MSler durch.
Ich will mich aus persönlichen Gründen nur (klopf auf Holz) auf den Bewegungsapparat beziehen.
Auf dem Rücken liegen, sich drehen können, krabbeln, unrund gehen können, aufrechtgehen können -
Diese Entwicklung ist bei MSler*Innen oft andersrum.
Mir gibt diese Tatsache ein besseres Verständnis für einige Übungen in der Physiotherapie.
Hallo Dasa,
aus deinen vorherigen Beiträgen hatte ich schon rausgelesen, dass du meinst, einen Menschen formen zu können. Entschuldige, wenn das falsch war.
Auch Werte und Normen kann man nur vorleben und versuchen zu vermitteln. Inwieweit die Kinder sie übernehmen, muss man abwarten.
Bevor ich Kinder hatte und als sie klein waren habe ich manches anders gesehen als jetzt, wo sie erwachsen sind, einiges nicht nach meinen Vorstellungen gelaufen ist und ich froh bin, nicht mehr die Verantwortung für sie zu haben.
Wenn man den Pädagogen und Psychologen glaubt, so sind die ersten drei Jahre entscheidend für Urvertrauen. Daraus ergibt sich auch, wie man tendenziell mit schwierigen Lebenslagen umgeht.
Danach formt auch die Peer group mit. Und im Laufe der Zeit geraten wir Eltern immer mehr in den Hintergrund.
lt. einer befreundeten Psychologin geben wir den Kindern bereits bei der Zeugung das mit, was wir im Laufe des bisherigen Lebens gelernt haben.
Wenn wir gelernt haben, auf uns selbst zu achten, geben wir also auch das mit.
Und das allerwichtigste: der Mensch ist sein Leben lang dazu in der Lage, zu lernen.
Die Grundpersönlichkeit entwickelt sich wohl bis zum ca 30ten Lebensjahr… Danach ist es schwerer, aber nicht unmöglich, sich zu ändern.
Aber das ist ein komplexes Thema… Da bräuchten wir einige Berufssparten, um es von allen Seiten auszuleuchten. … Und am Ende lesen wir dann doch wieder nur das heraus, was am ehesten unsere Meinung wiederspiegelt.
Auch wenn ich zur Einsicht gekommen wäre, mit meinem Sohn einen Fehler gemacht zu haben, könnte ich das jetzt nicht mehr ändern.
Mir mein Leben lang Vorwürfe zu machen, erachte ich nicht als zielführend.
Stattdessen das beste draus machen.
An dieser Stelle noch ein Dankeschön an meine Eltern, dass sie sich für mich entschieden haben
Einen recht dramatischen Fall zu diesem Thema gibt es in meiner US-amerikanischen Verwandtschaft. Eine ehrgeizige Frau (Ehrgeiz ist ja nicht per se schlecht), die mit über 40 ihr erstes und einziges Kind bekam, eine Tochter.
Sie bemühte sich intensiv um ihre Tochter, tat sozusagen alles für sie, und versuchte natürlich auch, ihr ihre Wertvorstellungen und Einstellungen zu vermitteln. Lernte zum Beispiel mit ihr bis zum Anschlag usw. …
Traurige Entwicklung: Irgendwann hörte ich, daß die Tochter mit einem “Taugenichts” (Taugenichts aus der Sicht ihrer Mutter) durchgebrannt ist und den Kontakt zur Mutter komplett abgebrochen hatte.
Ich weiß nicht genau, was im Hintergrund noch alles passiert war. Aber für mich ist es ein Fallbeispiel, wie extreme Fürsorge und ein “Hinbiegen wollen nach eigenem Gusto” auch als Schuss nach hinten losgehen kann.
Ich hoffe, daß so etwas nicht allzu oft passiert, aber es ist mir eine Warnung.
PS @Dasa Ich beziehe den Fall in meiner Verwandtschaft nicht auf dich und deine Äußerungen. Sondern ist als Antwort an tournesol gemeint und ein Beispiel, wie es im worst case laufen kann.
Mich wundert, dass hier so viele abraten, Meine Neurologin meinte zu mir, dass eine Schwangerschaft eher einen neuroprotektiven Effekt hätte und die MS währenddessen zum Stillstand kommt. Danach läuft es dann halt leider wieder an. So wie es sich bei dir anhört, hast du einen milden Verlauf und vermutlich bleibt das dann auch genau so. Am Ende landen sowieso nur wenige MS-Patienten im Rolli. Von denen mit dem milden Verlauf hört und liest man halt nicht viel.
Mach es so, wie du es dir wünschst und lass dich nicht von Angehörigen beirren, aber warte nicht zu lange, sonst erledigt sich die Frage von selbst und das ist dann sehr schade, wenn man es sich anders gewünscht hätte…