KIS oder engl. CIS.

https://www.neurologienetz.de/fachliches/erkrankungen/entzuendliche-erkrankungen-des-zns/klinisch-isoliertes-syndrom

Hier hat Jemand RIS, was ist RIS ?

Schon gegoogelt?

Hallo Marc, gegoogelt hatte ich bereits, aber
in 20 Jahren MS tauchten oft Menschen mit
CIS auf, also noch keine MS Diagnosekriterien
erfüllt, aber klinisch auffällig.

Aber RIS, wie kommt ein Mensch der klinisch unauffällig ist zu einem Neurologen und auch
noch zu einem MRT ?

Ich lese das jetzt hier in 20 Jahren zum 1. Mal.

Ich verstehe das nicht.

Willst du nun pauschal wissen wollen, weshalb bei manchen Menschen ein MRT gemacht wird?

Nein, aber eine klinisch unauffällige MS ist mir neu. Das schluesst sich ja aus.

Ich habe nichts, gehe aber zum Neurologen, so
verstehe uch das mit klinsch unauffällig, aber
wenn es RIS gibt, gibt es das doch.

Ist gut Marc, danke für den Link.

so long würde uwe sagen.

Es kann aus vielen Gründen, die nichts mit MS-Symptomen zu tun haben, ein MRT gemacht werden. Dabei wurde das dann zufällig entdeckt. So stelle ich es mir vor.

Ich mir auch, aber mir fehlt das MS typische,
klinische Auffälligkeiten der MS. Da bin ich auch
mit Weihe einverstanden, dass bei MS die
klinischen Auffälligkeiten wichtiger, typischer
sind, wie ein MRT.

Für mich ist das ganz neu, aber man lernt nie
aus.

Hi Spyke,

mein erstes Mrt hatte ich wegen Migräne mit Aura. Laut Leitlinie soll da ein Mrt gemacht werden.
Oder wenn man dem Verdacht auf Hypophysenadenom hat. Oder, oder, oder. Gibt ein paar Möglichkeiten warum man im Mrt landet.

Wenn da MS Typische Läsionen gesehen werden ( periventrikulär etc, oval und evtl. Kontrastmittelaufnahme), dann schreiben die Radiologen: passend zu chronisch entzündlicher zns Erkrankung. Wenn der Neurologe keine MS symptome feststellt = RIS

Nur am Rande: ich hatte damals kein RIS nur mehrere Gliosen Subcortical. Die Diagnose Ms erhielt ich Jahre später. Und ein Hypohysenadenom hab ich auch noch ( Prolaktinom). Wobei das während der Ms Diagnostik mit entdeckt wurde.

Lg

Danke, das ist für mich sehr spannend.

So macht es Sinn, aber praktisch fraglich.

MS typische Lässionen ohne MS typische
klinische Auffälligkeiten, das ist ein Widerspruch
in sich, wie soll das möglich sein?

MS spezifische Lässionen machen MS spezifische klinische Auffällikeiten, gerade das
ist die Grundlage der gesicherten MS Diagnose.

Ich bin ja nicht einfach so zum Neurologen gegangen. Ich bin plötzlich eines Morgens mit Drehschwindel aufgewacht, der gute drei Monate anhielt. Dann wurde ich untersucht beim HNO und beim Orthopäden ohne Befund.

Die Tests beim Neurologen waren auch unauffällig und der Schwindel war zu dem Zeitpunkt, zu dem ich endlich einen Termin hatte, schon besser geworden, aber noch nicht verschwunden.

Auf Grund meiner Vorerkrankungen - keine Schilddrüse, chronischer Calciummangel seit 6 Jahren und einer mittelschweren Eisenmangelanämie, hat mich die Neurologin “zur Sicherheit” ins MRT geschickt, um auszuschließen, dass diese Vorerkrankungen da irgendwas in meinem Hirn anrichten.

Und da wurde dann zufällig der aktive Herd entdeckt, der aber nichts mit dem Schwindel zu tun hatte. Ich kann mir auch vorstellen, dass dieser Herd durchaus irgendwelche Beschwerden macht, die ich aber anders einordne. Durch den Calciummangel und die Anämie habe ich seit Jahren schon zahlreiche Beschwerden, die ich aber halt immer diesen Vorerkrankungen zuordne.

Und dadurch, dass dann der Herd entdeckt wurde, wurde die Punktion gemacht, bei der die Banden gefunden wurden. Deshalb meinte jetzt die Neurologin, dass wir da ggf. eine beginnende MS durch Zufall entdeckt haben könnten. Aber die Kriterien sind bisher nicht erfüllt - deshalb geht es jetzt weiter mit MRT der HWS und der BWS.

Ich wäre natürlich froh, wenn sich das alles nicht bestätigt und sich auch sonst nichts bestätigt. Aber einfach so hat man ja keine Entzündung im Hirn und diese Banden im Nervenwasser.

Unterm Strich ist es aber so, dass es der Neurologin zu verdanken ist, dass sie das MRT veranlasst hat. Sonst würde ich jetzt unwissentlich mit dem Herd und den Banden weiter rumlaufen und Symptome einer entsprechenden Erkrankung - MS oder eben auch etwas anderes - immer nur meinen Vorerkrankungen zuschreiben. Wer weiß, wo das dann hingeführt hätte.

So bleibe ich jetzt, auch wenn in der HWS und BWS nichts gefunden wird (was ja auch schön wäre) unter Beobachtung.

Hallo Malka, MS fühlt sich anderst an, sollte es
sich als MS entwickeln merkst du es gleich bei
einem Schub.

RIS kommt irgend wie vor CIS ist ja aber scheinbar bekannt.

Jetzt geht die Warterei los, herzlich Willkommen,
du bist jetzt auch ein Teil von uns!

lg

Philipp

Hallo Spyke,

Jetzt muss ich doch mal einhaken: Ich bin mir sicher dass Du sehr viele unschöne Erfahrungen hast, was MS anrichten kann. Aber pauschal zu sagen MS fühlt sich anders an ist nicht richtig. Drehschwindel kann auch ein MS Symptom sein (spreche aus Erfahrung). Damit will ich nicht sagen @Malka hat MS, aber eine Möglichkeit wäre es und ich finde absolut richtig wie die Ärzte da vorgehen.

Eigentlich müsste man das wirklich inzwischen nicht mehr als RIS sondern als CIS bezeichnen. Klinische Symptome hat es nämlich auch.

Es ist ein Weg auf der MS Zeitachse.

RIS hatte ich noch nicht gekannt, vor
20 Jahren waren MRT noch nicht so verbreitet,
da konnte man noch die RIS und CIS Phase
einfach normal leben.

Einige schrieben, dass das ihre Beste Zeit im
Leben war.

Ich hatte auch oft Drehschwindel und manchmal
sah ich leicht verschwommen.

So wie uwe arbeitete ich so 100%, heiratete und
gründete eine Familie.

Hätte ich beim Hausarzt Druck gemacht und ein
MRT verlangt, mit der folgenden Diagnose verdacht auf MS, hätte ich gut möglich keine Familie.

Manchmal ist es gut, wenn man nicht zu viel weiss.

Heute ist meine MS mit EDSS 5.5 wie ein 100% Job
und ich bin dankbar, dass es nicht noch schlimmer ist.

Die Zeit ohne Ärzte war die beste Zeit, mit Drehschwindel und manchmal Unschärfe beim
Sehen, damit lässt sich leben.

Ich kann mir nur vorstellen wie es gewesen wäre, noch viele Jahre ohne diese Diagnose zu leben, hab sie ja schon mit 19 bekommen.

Einiges wäre sicher leichter gewesen und da ich nicht therapiert wurde hätte es medizinisch auch keinen Unterschied gemacht.

Aber die Diagnose ist ja nicht das Ende und ich hatte trotzdem bisher kein schlechtes Leben.

Malka kann durch irgendwelche Antworten vielleicht auch einfach besser mit den Beschwerden umgehen.

Aber Du hast Recht: Wenn man sich durch so eine Diagnose in seinem Leben ausbremsen könnte wäre es besser, es nicht zu wissen.

Ja, die Frage ist, macht man eine Basistherapie oder nicht.

Wenn nicht, lebt es sich ohne Diagnose besser,
Versicherungen, Arbeitgeber, Familie, alles wird
mit Diagnose MS kompliziert.

Danke für den Austausch, spannend.

lg

Philipp

Die meisten MS-Läsionen sind asymptomatisch. Kommt halt immer drauf an, wo die gerade landen.

Da sind wir dann wieder bei den klinischen Auffälligkeiten.

Es ist wirklich ein zweischneidiges Schwert mit der Frage, ob es besser ist, Bescheid zu wissen oder nicht. Auf der einen Seite geht es mir gerade so, dass ich denke, ich hätte lieber nix von all dem gewusst und mein Leben so weitergelebt, wie vor meiner Corona-Infektion. Durch meine chronischen Vorerkrankungen ist es schon manchmal sehr schwierig für mich, meinen Alltag zu bewältigen. Aber grundlegend funktioniert es und ich komme irgendwie zurecht. Die Eisenmangelanämie und auch der Calciummangel machen mir oft sehr zu schaffen und ich leide an schlimmen Erschöpfungszuständen. Aber es gibt da ganz unterschiedliche Phasen und ich versuche mich immer, daran festzuhalten, was alles klappt und erfreue mich daran.

Auf der anderen Seite bin ich aber auch dankbar dafür, dass es entdeckt wurde, dass da irgendwas los ist. Ob das letzten Endes MS ist oder eine Vorstufe davon oder vielleicht auch etwas ganz anderes - es ist für meinen Gesundheitszustand, der grundsätzlich schon nicht der Beste ist - sicher nicht ganz ungefährlich, wenn da noch eine weitere Krankheit “im Dunkeln rumschleicht”.

Nur den einen Entzündungsherd im Kopf - da wäre sicher vieles möglich gewesen (was ich auch beängstigend finde, egal, was es ist). In Kombination mit den Banden und auch dem Drehschwindel, der fast drei Monate andauerte, geht das wohl schon die Richtung MS - so ist mein Eindruck. Aber die Diagnose ist noch nicht gesichert und nun kann ich nur abwarten, was die weiteren MRT´s bringen.

Die Neurologin meinte, wenn weitere Herde gefunden werden oder tatsächlich ein eindeutiger Schub sich zeigt - würde man wohl mit einer Basistherapie beginnen, um das Ganze zu verlangsamen. Aber auch davor fürchte ich mich ein wenig, denn ich habe schon das Problem, dass meine jetzigen Medikamente eigentlich alle gegeneinander arbeiten. Jedes Medikament, dass ich in den letzten Jahren neu erhalten habe, schafft entweder neue Probleme oder torpediert ein anderes Medikament. Selbst da bin ich bisher noch nicht soweit, dass ich das alles richtig blicke und das mal mit den richtigen Ärzten mal ordentlich gerade gezogen werden kann.

Ich denke, es ist gut für mich, es zu wissen. Nur dann habe ich eigentlich eine Chance, das irgendwo alles unter Kontrolle zu halten - sofern das möglich ist. Aber natürlich stimme ich auch zu, dass es alles insgesamt noch komplizierter macht und ich mache mir natürlich auch mehr Sorgen, als bisher.

Ich versuche aber, so gut es geht, ruhig zu bleiben und freue mich über jeden Tag, an dem es mir einigermaßen gut geht.

1 „Gefällt mir“