Hallo,

bei mir wurde in der Vergangenheit zweimal eine Liquordiagnostik durchgeführt, wobei jeweils keine oligoklonalen Banden (OKB) nachgewiesen werden konnten. Zwischen beiden Untersuchungen lagen ca. zwei Jahre und die Lumbalpunktionen wurden an unterschiedlichen Unikliniken (MS-Zentren) durchgeführt, so dass die Ergebnisse wohl korrekt waren.

Für die anschließende Behandlungsempfehlung war das Fehlen der OKB kein Thema und deshalb war ich etwas überrascht als ich kürzlich folgendes bei “Prof. G.” gelesen habe: "I note you are OCB negative on two occasions. This means you have no evidence of a CNS or intrathecal (within the meninges of the CNS) oligoclonal B-cell response. This may suggest that B-cells are not driving your MS pathology and is one of the reasons why we excluded OCB-negative subjects from the PPMS ocrelizumab trial. What I am trying to say is that you may have a type of MS that may not necessarily be responsive to anti-B-cell therapies. ", s. Case study: how do you define a rituximab failure?

Vertritt “Prof. B.” da eine isolierte Meinung, oder wie würdet ihr das bewerten?

VG SWR

Es klingt für mich sehr logisch, weniger nach einer Meinung.

Bei komplett negativen OKB (red flag), sollte dringend nach Differentialdiagnosen gefahndet werden. Blutuntersuchungen je nach Befunden und Symptomatik könnten hilfreich sein. Über das MS-Tellerchen rausschauen sozusagen.

Hast du denn weitere Probleme? Haut, Muskel, Augen, Gefässe, Gelenke?

Und in Bezug zur B-Zelltherapie macht das schon Sinn. Wo keine AK produzierende Zellen sind, muss man auch keine niederknüppeln, sondern weitersuchen

Hallo Powerbroiler,

danke für deine Antworten. DIe Diagnose ist gesichert und steht jetzt auch nicht zur Diskussion. Ich war nur etwas verwundert, das keiner der Ärzte diesen Punkt aufgegriffen hat, sondern mir ohne weitere Diskussion eine Behandlung mit Ocrevus nahegelegt worden ist. Immerhin werden neg. OKB’s in der ORATORIO Studie als Ausschlusskriterium für eine Teilnahme genannt.

Also für mich ist eine Diagnose gesichert, wenn die Befunde samt Symptomen mit einem Krankheitsbild zusammenpassen. Es gibt eine ganze Reihe an Krankheiten, die ein MS ähnliches Bild imitieren können. Das heisst, ERST wenn in Frage kommende Erkrankungen valide ausgeschlossen wurden und dort nichts gefunden wurde, erst dann darf die Diagnose MS gestellt werden.

MS ist einfach eine AUSSCHLUSSDIAGNOSE. Selbst die McDonald Kriterien nehmen das auf wo es heisst…

Die Diagnose darf erst gestellt werden, wenn keine andere Erkrankung die Befunde erklären kann.

Die OKB sind bei MS zwar meist (ich glaube bei 90%) positiv. Aber beim Rest nicht. Das schließt eine MS nicht aus. Und über die Liquordiagnostil wird man schon viele Differentialdiagnosen ausgeschlossen haben. Da würde ic h nur aufgrunddessen nicht die Diagnose anzweifeln

@Myelino: Es sind sogar mehr als 95%, je nach dem wen man da Glauben schenken darf. Mein OKB war auch negativ. Ich werde vorerst unter Beobachtung gestellt und es wird weitergeforscht. Bis dahin bekomme ich weder Medikamente noch Therapien (was ich auch nicht will).

MS Mimicker sind häufig OKB negativ, ähneln aber einer MS. Und diese sind meist nicht über Liquor diagnostizierbar! :wink:

Hier ist eine, allerdings schon etwas ältere, Dissertation zu diesem Thema: Refubium - Multiple Sklerose ohne oligoklonale Banden im Liquor

@Powerbroiler Wie schon geschrieben, geht es mir bei dem Thread nicht um die Diagnose, sondern um die Konsequenzen von neg. OKB’s für die Behandlungsempfehlung.

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Hast du mal die Leitlinien diesbezüglich durchsucht?

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@MO37 Auf Seite 99 der aktuellen Version der DGN-Leitlinien steht zu den Teilnahmebedingungen an der ORATORIO-Studie zur Wirksamkeit von Ocrelizumab bei PPMS: “…allerdings mussten alle Teilnehmenden eine autochthone intrathekale IgG-Synthese im Liquor zeigen…” - also dass, was Prof G. geschrieben hat. Ob eine Therapie mit etwa Ocrelizumab bei Fehlen von OKBs indiziert ist, wird nicht erwähnt.

Habe auch keine OKB im Liquor…. 2 mal negativ 2006 und 2022.
Interessant was der Prof. sagt.
Jetzt wird die Suche nach der passenden Therapie noch spannender🤔

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Was sagen das/die MRT?

MRT seit 2017 stabil. (Gehirn/HWS und BWS).
Aber im August hatte ich eine Sehnnervenentzündung und im Februar 2022 Schun in den Beinen. Gehstrecke seither auf 7km begrenzt. Sehnerv hat sich komplett erhohlt.

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Das freut mich für dich, dass sich der.Sehnerv komplett erhohlt hat.

Wenn ich noch 7 km laufen könnte - dass wäre ein Traum für die Zukunft.

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Hi Laura, nimmst du Medikamente oder bist du ohne Therapie unterwegs? Ich bin auch OKB negativ und so alt wie du (7km schaffe ich aber nicht mehr).

Du kannst ja mal fragen, ob bei den Voraussetzungen eine B-Zell-depletierende Therapie noch zielführend ist. Allerdings wäre eine Konsequenz, dass dann eine Reihe von eigentlich hochwirksamen Medikamenten wahrscheinlich therapeutisch keinen oder wenig Nutzen bringen werden, oder?

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Hallo ich mach keine Basistherapie. Die ersten Jahre hab ich Copaxone gespritzt.

Aktuell bin ich auf der Suche nach der passenden Basistherapie für mich.

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Laura84: Ich nehme auch nichts, ich stehe vorerst unter Beobachtung. Mal sehen, was das nächste MRT sagt. Scheinbar muckt meine MS (falls ich sie habe) nur alle paar Jahre auf, immerhin weiß ich jetzt was los ist und kann im Notfall auf Cortison bestehen.