Hallo ihr Lieben,

bei mir wurde im MRT 2021, 2023, 2024 etwas im Bereich BWK 1/2 gesehen.
Aber der Radiologe war immer sehr ungriffig in der Formulierung “fraglich neue Läsion”, “nicht sicher abgrenzbar”, …
2022 war das nicht zu erkennen.

Zuerst hat man mit “Atemartefakt” abgetan. Nachdem es nun 3 mal an der selben Stelle vorkam hab ich etwas deutlicher nachgefragt und der Neuro meint, er kann nicht ausschließen, dass das doch mal ein Schub war, den ich nicht bemerkt hab.

So. Nun ist die Frage: deshalb von Copaxone zu stärkerem Medikament wechseln?

Dachte eigentlich ich hab keine Beschwerden. Hab allerdings seit paar Jahren immer Verspannungen im linken Rückenstreckern die schmerzhaft sind. Die sind mal besser, mal schlechter und ich kann die durch bestimmte Physioübungen auch aktiv auslösen.
Neuro meint nun plötzlich, dass könnte von BWS Läsion kommen (Bisher wollte er davon nichts hören)

Vom Neuro der Zweitmeinung kam nun folgender Vorschlag:
3 Tage Kortison Stoßtherapie, wenn dann alle Beschwerden weg sind, ist es eine Läsion und Medikamentenwechsel macht Sinn.

Hab noch nie gehört, dass man bei einer Läsion die mehrere Jahre alt ist mit Kortison etwas erreicht. Kennt das von euch jemand?

Finde den Versucht so 50/50 brauchbar. Da meine Beschwerden nicht immer da bzw. gleich sind, könnte ich vermutlich nicht zu 100 % sagen, ob die Besserung durch das Kortison kommt.

Liebe Grüße,
Kati

Bei inaktiven, klassischen Läsionen kann Kortison afaik nichts bewirken. Wie sollte es?

Es gibt aber auch sogenannte Eisenringläsionen (ERL), im Englischen bekannt als Slowly Expanding Lesions (SEL). Die sind an ihren Rändern chronisch daueraktiv. Über normales MRT sind solche Läsionen zwar sichtbar, aber nicht als ERL/SEL abgrenzbar. Das gelingt nur mittels spezieller MRT-Verfahren (eisensensitive MRT-Sequenzen) und erst ab 3 Tesla Feldstärke. ERL/SEL sind Teil der Smoldering MS und mit verantwortlich für schubunabhängige Behinderungsprogression. Außerdem ist deren Anzahl wohl ein entscheidender Faktor für die Intensität des individuellen MS-Verlaufs. Dass bei solchen Läsionen Kortison erwas bewirkt, ist fraglich, aber ich bin kein Mediziner. Vermutet dein Neuro eine ERL bzw. SEL im Rückenmark? Ist er auf MS spezialisiert oder ein klassischer Neuro, der MS nebenbei mitmacht?

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Das wäre wohl mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Im MRT Bericht sollte schon eine Definition stehen ob eine hyperintense oder hypointense Auffälligkeit vorkommt.
Da muss man sich auf die ärtztlichen Berichte verlassen können. Wenn sich der Neuro nicht sicher ist und auch der Radiologe nicht genau definiert, wird es schwierig.
Wenn eine Kortisontherapie vorgeschlagen wird, möchte man sichergehen dass sich kein Schub herausbildet. Um eine eventuelle Sicherheit zu erlangen wäre wohl KM eine Option. Handelt es sich nun um einen aktiven Herd, kann Kortison helfen, wenn nein, wäre der KM Scan eine Sicherheit.

Alles Gute!

Zusammengefasst lässt sich festhalten, eine Kortsionbehandlung dient der Behandlung von Symptomen, die durch einen akuten klinischen Schub ausgelöst worden sind – die Behandlung einer Kontrastmittel aufnehmenden Läsion im MRT mit Kortison ist nicht notwendig.

Schreibt Prof. Mäurer im Docblog

Ja so wird es berichtet.
Das KM kommt nur vom Blut ins Hirn wenn ein Leck vorhanden ist. Die Reihenfolge sollte bekannt sein.
Cortison dichtet die Lecks ab und somit kommt kein KM mehr durch.

Läsionen können leider primär durch eine durchlässige BBB entstehen . Wird diese nicht zeitgemäss behandelt, können weiterhin ungehindert unerwünschte Fremdkörper in den hochsensiblen Liquorraum gelangen und somit Schaden an den Neuronen anrichten.
Eigenwillig Kortison ablehnen wenn der Neuro das für richtig hält ist ein Risiko.
Kortison ist extrem verrufen hochdosiert auf längeren Zeitraum zu geben, aber nicht vergessen, jeder Körper benötigt Cortison und produziert dieses auch während der Nacht um Abwehrmechanismen zu gewähren.
Schädlich wirkt es auf langen Zeitraum hochdosiert.
Da vertraue ich schon der Medizin.
Alles Gute :christmas_tree:

Hi @Sunny_Yellow ,
alles Gut, alles ok, alle Sichtweisen sind ok hoffe ich doch,
Von Empfehlungen und von Abraten halte ich mich fern, da es subjektive Meinungen sind.

Fakt ist in der Medizin, dass Glukocorticoide schon mehr Menschen bei schweren Krankheiten geholfen hat als geschadet. Unter anderen hat es auch mir geholfen und das will ich nur gerne weitergeben.
Meine damalige Hausärztin hat mir ein Cortisonpräparat beim ersten Schub verordnet und das war die beste kurz und bündige Klatsche gegen die aufkommende Entzündung. Ich hatte Glück und hatte keine nennenswerten Nebenwirkungen.
LG :christmas_tree:

Danke dir Auch eine gesunde Woche.

Ja das Kortison ist ja rezeptpflichtig, nicht der Patient entscheidet. Die Dosierung muss der Arzt vorgeben.

Mich würde interessieren wann wieoft wieviel weshalb du Kortison verabreichst.

LG :christmas_tree:

Die Frage von Katja1 war ja, ob die Gabe von Kortison bei alten, seit Jahren bestehenden Läsionen und auch schon länger auftretenden, nicht eindeutig durch MS verursachten Beschwerden Sinn macht und die Beschwerden dadurch verschwinden können.

Nach meiner Erfahrung würde ich das nicht erwarten. Bei mir hat Kortison sofort gewirkt, als ich es bei Beginn des Schubs bekommen habe.
Bei meinem 1. Schub hat sich an meinen schon länger bestehenden Beschwerden durch 2 Mal 3 Tage Kortison überhaupt nichts verändert.

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Deshalb frage ich zwecks der Cortisongabe.

Bei all deinen genannte MS Medikamenten sind Cortison Stosstherapiien nur in symptomatischen Ausnahmefällen anzusetzen.
Befindet man sich bereits in einer MS Therapie ist das Immunsystem bereits stark degradiert und zusätzliches Kortison kann das Immunsystem noch drastischer reduzieren was natürlich das Infektionsrisiko ansteigen lässt.
VG

War dein erster Schub eine SNE? Wurde es dann irgendwann später besser? Ich hatte beim ersten Schub eine 10 Tage lang unbehandelte SNE. Erst am 11. Tag startete die Kortisonstoßtherapie. Die Verzögerung war meine Schuld, ich ging erst an Tag 9 zum Arzt. Während der Kortisongabe (5 x 1000 mg) änderte sich nahezu nichts bis gar nichts. 3 Wochen später nochmal 3x 500 mg Kortison bekommen. Bis dahin war es etwas besser geworden und die Wochen danach noch besser. Insgesamt dauerte es zwei bis drei Monate, bis die SNE abgeheilt war. Hat das Kortison nachgewirkt (laut Ärzten soll es angeblich mehrere Wochen nachwirken können) oder wirkte es gar nicht und die SNE verheilte so (langsam), wie sie ohne Kortison von Natur aus abheilt? Dauert die Abheilung bei einer SNE grundsätzlich länger als bei anderen Schüben? Oder liegt’s daran, dass das oft der erste Schub vor einer MS-Diagnose ist und es daher öfter länger bzw. zu lang dauert, bis mit Kortison behandelt wird?

Zum Beispiel Vorhofflimmern, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Wenn man das nicht selbst recherchiert sagt es einem i. d. R. niemand.

Was ist mit Einbahnstraßen gemeint?

Bedeutet das nichts zu tun oder im Anschluss an die Stoßtherapie noch eine Zeitlang weiterhin Kortison in geringer Dosierung einzunehmen?

Warum bekommt man unter Tysabri kein Kortison und was wird dann bei einem Schub gemacht? Nichts?

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Ja, mein 1. als solcher wahrgenommener Schub war eine SNE. Ich habe auf einem Auge keine Farben, sondern nur grau gesehen.
Bis ich beim Neurologen und dann im Krankenhaus war und Kortison bekam, hat es fast 2 Wochen gedauert und die SNE war schon nach einer guten Woche von selbst besser geworden. Heute sehe ich nur beim direkten Vergleich einen leichten Unterschied in der Farbintensität. Ich denke, das wäre auch ohne Kortison so passiert.

Vorher hatte sich über ca. 1 Jahr ein Kribbeln in beiden Beinen aufgebaut, das mit Kribbeln in einem Zeh begonnen hat. Daran hat sich auch nach noch Mal 3 Tagen Kortison nichts geändert.

Das Lhermitte-Zeichen, das ebenfalls schon länger bestand, ist auch zunächst geblieben, dann nur noch schwächer nach körperlicher Anstrengung aufgetreten, bis es nach ca. 4 bis 5 Jahren ganz weg war.

Bei meinem 2. Schub, als ich zeitnah nach Beginn Kortison bekam, habe ich sofort, als ich nach der 1. Infusion aus der Neuro-Praxis rauskam, eine deutliche Verbesserung meiner Gehfähigkeit bemerkt und auch andere haben es gesehen.

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Vielleicht war’s auch schon vor der MS so? Ich hab seit jeher eine minimal unterschiedliche Farbsättigung beider Augen, was aber nur im direkten Vergleich auffällt und nur wenn man sich dabei gut konzentriert. Wie ich das erstmals überhaupt bemerkt habe, weiß ich heute nicht mehr, aber es muss rein zufällig gewesen sein. Jahre vor meiner MS-Diagnose sprach ich das einmal nebenbei in einem Gespräch mit einem guten Freund an. Darauf meinte der, er hätte auch einen leichten Unterschied in der Farbsättigung beider Augen. “Das sei doch normal, das hat doch jeder”, meinte er. Naja, vielleicht nicht jeder, aber ich glaube leichtgradig kommt das durchaus ab Geburt vor, ganz unabhängig von MS.

Na das ist doch super! :+1: Ich wusste gar nicht, dass sowas wieder verschwinden kann. Was für eine Immuntherapie machst du?

Man kann schon Schübe unter Tysabri haben, nur verhältnismäßig selten. Ein Medikament, das Schübe zu 100 % verhindert, gibt es (bisher) leider nicht. Daher würde ich Tysabri, vorausgesetzt ich vertrage es gut, bei einem Schub nicht direkt als “unwirksam” absetzen, sondern es von Häufigkeit und Intensität der Schübe abhängig machen. Etwas Stärkeres als Tysabri gibt’s kaum. Meines Wissens sind das nur Alemtuzumab und Mitoxantron mit jeweils sehr starken und häufigen Nebenwirkungen und teils auch schweren, körperlichen Schäden. Afaik kommen diese Medis nur bei hochaggressiven Verläufen oder Marburg-MS zum Einsatz und wenn nichts anderes hilft. Für “normale” MS sind Tysabri und B-Zell-Depletierer das Ende der Fahnenstange.

Viel Erfolg mit Tysabri. Du bist JCV-negativ, oder?

Danke. Ich möchte auch kein anderes Medikament. Ich bin negativ,

LG Sunny☀️

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Na das ist doch super! :+1: Ich wusste gar nicht, dass sowas wieder verschwinden kann. Was für eine Immuntherapie machst du?
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Ocrevus.
Das Lhermitte-Zeichen ist aber schon davor wieder verschwunden. Ich glaube nicht, dass Tecfidera, was ich damals genommen habe, dabei eine Rolle gespielt hat.

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