Hallo Kurt,
das stimmt nicht!!! So einen Unfug bekommt man höchstens von Cortisongegnern erzählt, die noch auf dem Stand von vor 30 Jahren stehen geblieben sind und von Endokrinologie keinen blassen Schimmer haben. (Drei Watschen für jeden Döskopp, der damit MS-Patienten Angst macht!)
Cortison ist kein Medikament, gegen das man irgendwann abstumpft wie gegen ein Betäubungsmittel, oder eines, von dem man immer höhere Dosen braucht, um noch eine Wirkung zu fühlen. Es ist vielmehr ein körpereigenes Hormon!
Viele Menschen nehmen jahrelang oder sogar jahrzehntelang Hormone. Insulin ist eines. Oder Testosteron, oder Östrogen. Diabetiker müssen lebenslang Insulin spritzen, und es verliert NICHT seine Wirkung, sonst würden sie sterben!
Viele Menschen machen eine Langzeitbehandlung mit Sexualhormonen: die Empfängnisverhütung mit der “Pille” ist eine. Manche Frauen nehmen sie 30 Jahre lang und sie verliert nicht ihre Wirkung!
Es gibt auch Krankheiten, bei denen die Patienten lebenslang Cortison einnehmen müssen. Rheumatoide Arthritis zum Beispiel. Rheumatiker verstehen -zigmal mehr von Cortisonen als MSler und Schmalspur-Neurologen! Lies mal in Rheumaforen nach.
Oder Morbus Addison zum Beispiel, eine Insuffizienz der Nebennierenrinde. Sie verläuft unbehandelt tödlich. Diese Patienten würden sterben, wenn sie nicht ihr Leben lang Cortison nehmen würden oder wenn es irgenwann nicht mehr wirken würde!
Also, lass dir keine Angst machen. Wenn du das Cortison nicht als Langzeittherapie nimmst, sondern immer mal wieder einen Stoß oder eine Ladung TCA in den Liquor, ist es ein geringeres Übel als eine unbehandelte PPMS. Du solltest halt den Augeninnendruck und die Knochendichte öfter mal kontrollieren lassen, damit du keinen Grünen Star bekommst und keine Osteoporose. Ein Calciumpräparat wäre da empfehlenswert.
Alles Gute und Gruß
Ralf