Hallo,
Also ich habe mit meiner Orthese und auch dem Bioness ganz andere Erfahrungen gemacht - lebe allerdings auch in Österreich.
Mir wurde im Herbst 2023 eine Orthese (Push Ortho) verordnet und diese habe ich auch sofort im Orthopädiefachgeschäft bekommen - die gehörte auch von Anfang an mir.
Im Mai 2024 durfte ich dann für 2 Wochen das Bioness gratis testen und es wurde mir dann noch einmal 2 Wochen später auch bewilligt (wurde sogar von der Versicherung vorausgezahlt). Für das Bioness wurden zu Beginn und nach der 2-wöchigen Testphase jeweils so Ganganalysen gemacht bzw wurde halt von den Fachleuten auch ein Befund erstellt, der mein Gangproblem beschreibt.
Mir wurde auch gesagt, dass das Bioness schneller verordnet wird, wenn noch halbwegs Muskeleigenaktivität da ist. Sprich, wenn du deinen Fußheber aktiv gar nimmer ansteuern kannst bzw keine Fußhebung mehr schaffst, wird das Bioness auch kaum mehr helfen können - da bräuchtest du sonst viel zu hohe Stromimpulse, die du dann aber lokal (dort wo sie ausgelöst werden) nimmer aushält (weil das dann weh tut).
Mein EDSS liegt aktuell bei 3,0 und ich bin mit dem Bioness echt mega zufrieden. Konnte damit sogar schon wieder Muskulatur aufbauen und brauche weniger Impulsstärke.
Mein Tipp: bleib dahinter und schicke der Versicherung ganz viele Begründungen, warum das Bioness besser ist, als eine Orthese. Orthesen sind zwar hilfreich, man verliert dadurch aber Muskelmasse und meistens wird ja dann auch zB das Sprunggelenk fix im 90-Grad-Winkel gehalten - das tut mit der Zeit weh (zumindest habe ich das nach mehreren Stunden am Bein als sehr unangenehm empfunden) und begünstigt eine Spastik.
Hilfreich ist sicher auch, wenn man begründen kann, dass man das Ding auch im Arbeitsalltag braucht bzw es in dem Kontext dtl zielführender ist, als eine Orthose.
LG & viel Glück!