Eigentlich wollte ich eine neue Küche mit mehr Stauraum kaufen, damit ich nicht
dauernd in den Keller laufen muß zu den Vorräten. Dann kam die Diagnose.
Meine Motivation zum Umbau ist stark gesunken, meine Lauffähigkeit aber halt auch.

Hat jemand Tipps, was praktisch/sinnvoll ist?

Vielen Dank!

Die Frage wegen der MS sollte eher sein, was essen.

Wegen dem Stauraum, ich nehme an, dass in deinem Haushalt in dem Fall mehrere Personen leben, ich würde die in den Keller schicken.

Wenn man weniger geht, sollte man auch noch
auf das Gewicht achten, mit wenig Kalorienverbrauch ist das eine “Knacknuss”.

Hallo Paula,
Ich finde die Apothekenschränke ganz praktisch… zum rausziehen in der Ecke ein Schrank mit 2Etagen zum drehen drin…

Pflicht ist bei mir trotzdem ein Hockerchen zum Draufstehen…

Die Apothekerschränke hätte ich auch gerne.

Aber ich frage mich, ob es irgendwas gibt, was einem die Arbeit in der Küche erleichtert bei nachlassenden motorischen Fähigkeiten.

Also ich habe auch ppms ich kann so gut wie gar nichts mehr machen in der Küche. Ab und an ein paar Möhren schälen mit großer Mühe. Dann muss ich mich ausruhen. Meine Frau und mein Sohn müssen alles allein machen. Sie sind meine größte stütze im leben .

Ich liebe meine scharfen Messer und Küchenmaschinen.
Ich hab gestern Abend ein Rezept von Alexander Herrmann gekocht, was ich bei Aufgeggabelt gesehen hab, da ich nicht nach Rezept kochen kann hab ich es sofort wieder abgewandelt. Beim Essen hatte ich natürlich gleich wieder Probleme beim Fleisch schneiden. Vwedammte Eitelkeit ich hätte ein schärferes Messer nehmen sollen. Wenn wir aushäußig essen vermeide ich eigentlich alles was mit schneiden zu tun hat……
Nudel Gesrichte, Salate,

Bei eingeschränkter Geh- und Stehfähigkeit finde ich Sitzmöglichkeiten in der Küche sehr sinnvoll.

Ich habe zwei kleine Hocker in der Küche stehen: einen an der Arbeitsplatte, einen an der Spüle. Das erleichtert mir die Arbeit ungemein und spart viel Kraft.

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Ja Sitzmöglichkeiten sind wichtig um etwas länger das Gemüse vorzubereiten oder ähnliches.

Ansonsten solltest du beim einräumen gut organisiert sein, ich lagere zum Beispiel unter der Spüle die ganzen Siebe, damit ich nicht immer so weit laufen muss.

Ich hab mir so ein Bügel stühlchen gekauft

Ich arbeitet nur noch selten als Hilfe in der Küche mit.

Was ich gut finde ist eine ausziehbare Arbeitsfläche. Sowas

Da kann ich gut mit dem Rollstuhl drunterfahren und eine Stehilfe ist da auch ergonomisch wertvoller zu benutzen.

Was für mich auch hilfreich wäre, wäre ein Ofen mit Auszug. Sowas

Von beiden Seiten zugänglich (= nicht verbaut) sollte er sein. Bei uns ist das nur auf der linken Seite so. Glücklicherweise links, denn so kann ich mit der rechten Hand bei unserem Ofen (mit Klappe) was machen. Von der anderen Seite hätte meine linke Hand nicht mitgespielt.

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Wir haben das gerade durch. Wichtig für mich: leicht abwischbare Oberflächen (bin eh kein Fan von Hochglanz), das bereits erwähnte Eckteil zum Drehen, viel Arbeitsfläche, Griffe abgerundet und Glasplatten im Hängeschrank etwas stärker wählen. Durch leichten Tremor kann ich sie beim Tasseneinräumen mal fix zerdeppern. Schubladen statt einfacher Schränke. So unten, hinten im Schrank, da bin ich raus. Wenn ich unten bin, brauche ich Hilfe beim Aufstehen (oder wie ein Kleinkind). Mehr fällt mir gerade nicht ein.

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Sehr guter Tipp, danke!
Wie ist es mit der Höhe, Backofen wird ja nun meist in die Ebene über der Arbeitsplatte gebaut. Das ist nur praktisch, so lange man auf den Füßen ist,
mit Rollstuhl aber nicht, ist das richtig?

Vielen Dank euch allen für die guten Tipps!

Ich fange mal mit meiner Praxis an: Separate Mikrowelle
Die steht auf der Arbeitsplatte mit zur Seite öffnender Tür. Diese Höhe ist für die Bedienung aus dem Rollstuhl heraus super.

Beim (heißen) Ofen ist eine Bedienung aus dem Rollstuhl in der Höhe meiner Meinung nach nicht möglich. Bei Gehbeeinträchtigung ohne die Notwendigkeit eines Rollstuhls kann ich mir bei der Höhe auch ergonomische Vorteile vorstellen.
Ich würde das an Deiner Stelle vermutlich “als Wette auf die Zukunft” sehen und den Ofen in der Höhe so nehmen, wie Du ihn gerne hättest. Allerdings, wenn “hoch”, dann würde meine pessimitische Ader die Option “Ofenwechsel in eine tiefere Etage in ein paar Jahren” in die Planung mit einfließen lassen.

Das ist in dem Fall nicht die pessimistische, sondern die realistische Ader.

Prinzipiell bin ich vermutlich bei Dir. Ich wollte aber etwas anderes zum Ausdruck bringen.

Der “Weg abwärts” ist zeitlich nicht festgelegt. Außerdem kann es auf dem Weg viele positive Entwicklungen geben aber auch Rückschläge und klar … negative Entwicklungen - ohne “kann”.

Ich hatte sowas mit meinem (großen) Gartenteich. Beim Anlegen wußte ich schon, dass er in ein paar Jahren zugeschüttet wird. Heute ist der “Teich” eine Fläche für Wildblumen. :grinning:

Mein “pessimistisch” ist eigentlich “optimitisch”. Denn bei der Küchen-Planung, weißt Du schon, dass es auf Dauer so nicht bleiben wird. Für ein Jahr Spaß, würde ICH den finanziellen Mehraufwand nicht betreiben.

PS: Bevor hier von anderer Seite der “Weg abwärts” neunmalklug kommentiert wird:
Ein Umfeldfortbewegungsradius von 200m ist für mich schon ziemlich weit unten. Jedes kleine Kind macht vor, wie es geht. Und jeder lebensfrohe, aktive Rollstuhlfahrer hat höchstens einen mitleidsvollen Blick übrig oder zieht eine Augenbrauen hoch.

Das denke ich auch. Es wird schlechter, das ist ganz klar und mit dem Gedanken muß man sich auch befassen. Aber das Tempo kennt man nicht.
Wobei ich gelesen habe, daß von EDSS 3 bis EDSS 6 meist 5 Jahre vergehen.

Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich mir den Streß mit der Küche zumuten will mit den unklaren Aussichten. Andererseits wäre es die Chance auf ein paar Verbesserungen, mit denen ich länger ohne Hilfe funktionieren kann.

Das kann ich Dir aus meiner persönlichen Erfahrung heraus gar nicht sagen.
Was ich aber hier im Forum mitgenommen habe ist, dass die Höhe des EDSS nichts mit dem Klarkommen im Alltag zu tun hat.

Wenn die Motivation “ich möchte mir was gönnen ist”, dann finde ich das gut, wenn ohne Kredit.

ICH persönlich würde mich eher auf Barrierefreiheit konzentrieren und auf Lieferdienste (nicht nur Essen) “schielen”.

Das Klarkommen im Alltag hängt mit vielen Faktoren zusammen, denke ich mal.
Ich kann meinen EDSS auch nur schätzen, die Uni hat nichts untersucht, ist mir auch nicht wichtig.
Aber man muß erst wieder eine Einstellung dazu finden, ob man ab jetzt alle Ausgaben für “unnötig, da unklare Zukunft” streichen will.
Es geht mir eher drum, in meiner Umgebung so lange wie möglich ohne Hilfe auszukommen.

Lieferdienste sind ein gutes Stichwort.
Zum Glück gibt es online-Shopping und nette DHL Zusteller.

Das kann ich nur befürworten. Von daher halte ich die persönliche Infrastruktur für wichtiger, als den letzten Zentimeter Gehfähigkeit rauszupressen.